Vorbild: Als im Jahr 2007 Tamiya die F-16 CJ Block 50 im Maßstab 1:48 auf den Markt brachte, war nach Sichtung der Gussäste schnell klar das hier noch weitere Variante der F-16 erscheinen sollten. So geschah es. Die F-16 C Block 25/32 war da. Diese Version bildet im Original das Rückrat, der amerikanischen Wochenendkrieger, der Air National Guard. Die Piloten sind allesamt Reservisten und haben einen regulären Job meist bei amerikanischen Fluggesellschaften.
Handelt es sich hier um ältere Versionen der F-16 fließen hier wie bei den Blöcken 40/42 und 50/52 alle Verbesserungen ein. Um die Lebensdauer der Zelle zu erhöhen erhielten viele F-16 Zellen Verstärkungsplatten. Durch Laserbeleuchtungsbehälter wie AN/AAQ-14 LANTIRN,AN/AAQ-28 LITENING II und den neusten Pod den Sniper XR kann fasst das ganze Spektrum des US Waffenarsenals mit der F-16 mitgeführt werden. Auch die neue Sidewinder AIM 9X kann in Verbindung mit dem speziellen Pilotenhelm JHMCS verschossen werden.
Zum Bausatz: Da der Bausatz der F-16 CJ Block 50 von Steffen Arndt ausführlich beschrieben wurde gehe ich nur auf die Bausatzteile ein die Tamiya dem Bausatz beigefügt hat um eine F-16 C Block 25/ 30 zubauen. Leider hat Tamiya, die kleinen Schwächen des CJ Bausatzes nicht beseitigt. Ich meine die Auswerferstifte die man von Tamiya nicht gewöhnt ist. Sogar auf dem Bugrad finden sich diese unschönen kleinen Kreise sowie im Fahrwerksschacht und auf dem Fahrwerk selbst. Diese müssen mühselig entfernt werden, weil sie doch oft sichtbar sind. Die Anti Static Fühler an den Tragflächenenden und am Seitenleitwerk müssen ersetzt werden.
Aber genug der Mäkelei. Ansonsten erhält man einen sehr guten Tamiya Bausatz der F-16 C. Alle Gussäste sind wieder vorbildlich in Klarsichtfolie verpackt. Ab den Block 30 erhielten die F-16, das General Electric F110-GE-100 Triebwerk und Versionen des Blocks 32 das Pratt & Whitney F100-PW-220 Aggregat. Da man mit diesem Bausatz, entweder eine Block 25oder32 Maschine bauen kann liegt eine gute Detaillierte Schubdüse des Pratt & Whitney Triebwerks Bei. Bei den Böcken 25,32,42 und 52 wird der kleine - "small mouth" - Jet Air Intake verwendet. Auch dieses Bauteil liegt dem Baukasten bei.
Da bei früheren Versionen die Landescheinwerfer am Hauptfahrwerk befestigt sind, liegt auch hier das richtige Teil bei. Auch neue Felgen befinden sich im Bausatz. Als neue Bewaffnung befinden sich im Bausatz vier GBU-12 Paveway Laser-gelenkte Bomben und ein LITENING II Zielbehälter.
Aber auch die Bewaffnung der CJ Variante ist wiederzufinden. Sie kann bis auf die AIM 120 C AMRAAM in die Ersatzteilkiste landen. Eine getönte und klare Cockpithaube, sind im Bausatz zu finden. Aber bei den meisten F-16 C Flugzeugen befindet sich die mit Goldstaub beschichtete Cockpithaube im Einsatz. Sie soll Radarstrahlen absorbieren und so für eine geringere Radarrückstrahlung sorgen.
Die Zusatztanks können wieder durch Metallzapfen und Polycabs ausgetauscht werden. Der Mittlere externe 300 Gallonen Tank kann wieder mit den AN/ALQ-184 ECM Pod ausgetauscht werden. Tamiya hat einen separaten Ätzteilsatz auf den Markt gebracht. Auf ihn befinden die Zellenverstärkungsplatten und sogar ein Pitotrohr aus Metall liegt bei. Es handelt sich hier wieder um eine Zusatzausgabe aber für den Bau beider F-16 Varianten als sehr sinnvoll zu betrachten.
Auch bei den Block 40/42, 50/52 ist die Zelle verstärkt, allerdings bei späteren Losen oft intern. (Anm. AT: Bitte genau prüfen ob das gewählte Vorbild mit diesen Platten ausgestattet war!) Die Bauanleitung ist bis auf einen Punkt vorbildlich. Beim Einbau des Kanzelrahmens brauchen die Zapfen nicht abgeschnitten zu werden. Wie beim 32 er Modell der F-16 CJ von Tamiya, kann die Kanzel durch Zapfenführung geöffnet oder geschlossen eingeführt werden.
Auf einem großen Faltblatt befinden wieder alle Decal- und Bemalungshinweise. F-16 der US Air Force werden heute nur noch in Zweifarben Tarnanstrich lackiert. Die Federal Standart Nummer 36375 Light Compass Ghost -Grey entfällt. Bis auf den Fehler vorbildlich!!
Auf drei Decal Bögen befinden sich eine Vielzahl von Wartungshinweisen, Beschriftungen für die Bewaffnung und Staffelmarkierungen. Wer den Bausatz der F-16 CJ Block 50 schon gebaut hat weiß das sich diese Decals mit Einsatz von etwas Weichmacher hervorragend verarbeiten lasse. Drei Maschinen können gebaut werden. Zwei Maschinen des 144th FW California Air National Guard, Fresno ANGB, 2006 und 2007 Block 25 und 32 und eine Maschine Block 32 der 188 th, Arkansas Air National Guard, Ebbing ANGB, 2006.
Fazit: Der Beste Bausatz einer F-16 C der in den Bausatzläden zum haben ist. Aber auch dieser Bausatz ist nicht frei von kleinen Schwächen. Auch das Radome zweigeteilt ist, und so sauber verklebt werden muss, das keine unschöne Klebenaht entsteht kann ich nicht verstehen.
Noch ein Manko der Preis!!! Knapp 50 Euro ein ganz schöner Schuh. Und mit dem Kauf des Ätzteilsatz - der ratsam ist - kommt noch mal etwas dazu. Aber für Modellbaufreunde moderner amerikanischer Jagdflugzeuge ein unbedingtes Muss.
Ps: An Tamiya. Eine F-16 D oder DJ Doppelsitzer wäre schön. Hasegawa hat seine F-16 D in 1:48 aus dem Programm geworfen. Bitte, Bitte!
Andreas Wolf, Berlin (Mai 2008)