British Light Utility Car 10HP (Tilly)

Tamiya 32562 - 1/48

Vorbild: Während des zweiten Weltkriegs benutzten die Britischen Streitkräfte die Fahrgestelle verschiedener Zivilfahrzeuge, um daraus leichte Lastkraftwagen umzubauen. Sie hießen offiziell "Car, Light Utility" (leichtes Nutzfahrzeug). Da die Fahrzeuge von verschiedenen Herstellern produziert wurden, setzte sich in der Truppe keine Hersteller- oder Modelbezeichnung durch, sondern der Spitzname "Tilly".



Mit einem 30PS Motor und Hinterradantrieb besaßen diese Fahrzeuge natürlich keine Geländegängigkeit und wurden an der Front schnell durch Nutzfahrzeuge mit 4-Rad-Antrieb ersetzt. Das sie wegen ihrer zivilen Herkunft jedoch ein angenehmes Fahren ermöglichten, waren die kleinen Lastesel in der Etappe, als Verbindungsfahrzeug und auf Flugplätzen der RAF recht häufig anzutreffen. Der Einsatzzeitraum erstreckt sich über den gesamten Verlauf des Zweiten Weltkriegs, von der Evakuierung Dünkirchens, Nordafrika, Italien und die Invasion in der Normandie, nicht zu vergessen der bereits erwähnte Verwendung bei der Royal Air Force.
Quelle: Bausatz

Der Bausatz ist schon eine kleine Überraschung. Offensichtlich richtet Tamiyadas 48er Militär-Programm eher an den Flugzeugmodellbauern aus, als an Militärfahrzeugbauern. Mir kann es nur recht sein, so kann ich das Modell vielseitig verwenden ... ich habe mir auch gleich zwei gekauft (wieder mal bei HLJ). Der Aufbau des Modells entspricht etwa dem Citroën-Kit und sollte niemanden vor Probleme stellen, also ein optimales Einstiegsmodell, mal abgesehen von der Preispolitik.



Man merkt ganz deutlich, dass dies ein Tamiyamodell ist. Großer Wert wird auf Passgenauigkeit, sorgfältige Auswahl der Verbindungen zum Gießrahmen und Positionierung der Auswerferstellen gelegt. Schon beim fotografieren der Teile bekam ich nämlich Lust etwas herumzubasteln und habe daher gleich angefangen, woraus o.g. Erkenntnisse resultieren. Die Erfahrung zeigt dass sich dies fortsetzen wird .. aber auch die Entwickler aus Shizuoka sind nicht unfehlbar und so behalte ich mir ein abschließendes Urteil bis nach der Fertigstellung des Bausatzes auf. Der Fahrer ist natürlich wieder ein eingebürgerter Pygmäe, aber das kennt man ja schon und so passt er wenigstens hinter das Steuer.

Bemalung Die Bauanleitung sieht 4 Bemalungsvarianten vor. Die dafür notwendigen Abziehbilder sind auf einem kleinen Bogen sauber und versatzfrei abgedruckt. Die Bemalungsanleitung ist recht allgemein gehalten, gibt aber einige Hinweise für Tarnvorschriften nach Einsatzzeitpunkt und Einsatzort. Eine weitere Recherche ist für ein genaues Vorbild sicherlich von Vorteil.

  1. British Army, unbekannte Einheit, Nordwesteuropa, 1944
  2. Polnische 4. Infanteriedivision, British Army, Großbritannien, 1944
  3. Royal Air Force
  4. Verschiedene Markierungen für ein generisches Fahrzeug einer Einheit der Britschen Armee (Abzeichen für 1st Armored Division, 7th AD, und 6th AD vorhanden)

Fazit: Ideales Objekt für einen "Entspannungsbau" zwischendurch oder den Einstieg in den Dioramenbau. Empfehlenswert!

Steffen Arndt, Ettlingen (Februar 2009)