North American P-51 D Mustang

Tamiya 60322 - 1/32

Zur Geschichte: Die Erfolgsgeschichte der P-51, begann im Jahr 1940, als die britische Beschaffungskommission die für den Einkauf amerikanischer Waffen zuständig war, bei North American Aviation Company anfragte, die Curtiss P-40 für den britischen Bedarf an Jagdflugzeugen in Lizenz produzieren zu dürfen. North American hatte aber schon ein verbesserten Nachfolgetyp NA-73 in Planung. Die Briten bestellten 320 Stück, die später auf 620 Exemplare erhöht wurden.

In das neue Flugzeugmuster wurden von den Auftraggebern viele Verbesserungen eingeführt. Durch diese Verbesserungen der NA-73 und trotz des gleichen Triebwerks wie die P-40 Curtiss ( Allison V-1710 V Kolbenmotor) war die NA-73 - von der Royal Air Force als Mustang I bezeichnet - erheblich schneller. Es zeigte sich aber schnell das die Mustang die Amerikaner nannten den Typ P-51 A wegen des schwachen Triebwerks in großen Höhen nicht als Jagdflugzeug eingesetzt werden konnte.

Nach den ersten Kampfeinsätzen im Mai 1942 wurde das frühe Modell als schneller Jagdbomber und als Aufklärungsflugzeug in niedrigen Höhen eingesetzt. Wieder kamen die Briten auf die Idee, den erheblich stärkeren Rolls-Royce Merlin Hochleistungsmotor in die Mustang einzubauen. Dieses Triebwerk machte die Mustang zu einem der besten Jagdflugzeuge des zweiten Weltkrieges und zur Legende. Das Merlin Triebwerk wurde bei den Engländern ab der Mustang II eingebaut. Bei den Amerikanern ab der P-51 B u. C Version.

Gerade die US Air Force profitierte von diesem Flugzeug. Besaß es doch eine enorme Reichweite die mit Zusatztanks noch gesteigert wurde. Dies ermöglichte es den amerikanischen Bombern unter Jagdschutz bis tief nach Deutschland und zurückzufliegen. Auch als Jagdflugzeug machte sie sich einen Namen war sie doch jedem deutschen Jagdflugzeug ebenbürtig oder sogar überlegen.

Ab 1944 trat eine verbesserte Version die P-51 D über Europa in Erscheinung. Auffälliges Merkmal der P-51 D war die Blasenhaube die dem Piloten eine sehr gute Rundumsicht gab. Auch nach dem 2. Weltkrieg fand die P-51 in vielen Länder noch Verwendung. Für den Korea Krieg wurden die P-51 D wieder reaktiviert mit Bomben und Raketen versehen und als Jagdbomber eingesetzt. Hier erlitten sie aber durch Flakfeuer große Verluste. Die nun F-51 genannte Maschine wurde noch in den Versionen H u.K gebaut und bei der Air National Guard der Vereinigten Staaten eingesetzt. Viele Exemplare befinden heute in Museum oder in der Hand privater Nutzer und man kann sie noch heute im Flug bewundern.

Technische Daten:
Antrieb: Ein Packard-Merlin V-1650-7 12 Zylinder-V-Motor mit 1.671PS
Höchstgeschwindigkeit: 703 km/h auf 7620m
Reisegeschwindigkeit: 523 km/h auf 3048m
Dienstgipfelhöhe: 12500m
Bewaffnung: Sechs cal .50-Browning MG

(Auszüge aus Wikipedia)

Der Bausatz: Endlich halte ich den Karton, der P-51 D von Tamiya im Maßstab 1:32 in meiner Hand. Nach dem Öffnen des großen Stülpkartons sind meine Erwartungen erfüllt worden. Ein großartiger Bausatz!

15 Spritzgußrahmen mit Hunderten fein detaillierten Bauteilen. Die Abdeckhauben des Motors sind in einer bruchsicheren Kartonbox verpackt. In einer schmalen Stülpbox befinden sich Klarsichtteile - davon drei verschiedene Cockpithauben -, zwei Ätzteilplatinen, ein Beutel mit kleinen Schrauben, Muttern und der obligatorische kleine Schraubenzieher. In einen anderen Beutel befinden sich Polycaps. Achsen für die Beweglichkeit der Ruder und Klappen dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Und jetzt das Highlight. In einer kleinen Klarsichttüte befinden sich kleine runde Magnete. Sie halten die Motorabdeckungen an Ort und Stelle. Diese können dann leicht abgenommen und wieder eingesetzt werden. Auch andere Baugruppen profitieren von den Magneten.

Allein der Merlinmotor ist eine Augenweide. Der Zusammenbau des Kolbenmotors verschlingt allein 6 Bauabschnitte. Weiter geht es mit dem Cockpitbereich. Da der Bausatz den Bau von drei Versionen der P-51 D erlaubt, eine frühe P-51 D und zwei späte Versionen der Mustang, liegen natürlich auch die passenden Instrumententafeln bei. In die wird ein Klarsichtteil eingeklebt und darauf ein Instrumentendecal. Der Eindruck verglaster Armaturen ist perfekt wiedergegeben. Auch an die passenden Sitze der frühen und späten Version, hat Tamiya gedacht. Die Sitzgurte liegen als Ätzteile dem Bausatz bei. Der Cockpitbereich ist akkurat bis ins kleinste Detail in Szene gesetzt worden. An jeden Schalter und Hebel wurde gedacht. Das Cockpit ist beinahe zu schade, um in Rumpf eingebaut zu werden. Also, beim Bau reichlich Fotos schießen.

Wie schon geschrieben können alle Ruder und Klappen durch Metallachsen beweglich gemacht werden. Auch das Fahrwerk kann ein- und ausgefahren dargestellt werden. Es ist sehr gut reproduziert worden. Auch die Bremsleitungen dürfen nicht fehlen. Die Gummireifen weisen ein schönes Profil auf.

Die Bewaffnung der P-51 D, besteht aus sechs Browning 12,7 mm MGs die als Modell jeweils aus zwei Hälften bestehen die zusammengeklebt werden. Die Munitionsgurte sind leider nur in der Munitionszuführung aufgeprägt worden, ist aber so okay. Der Waffenschacht kann natürlich geöffnet werden. Entweder man läßt die Wartungsklappen in einem Stück oder schneidet sie wie beim Original auseinander.

Als Außenlasten liegen die zwei Varianten der Zusatztanks bei. Der Tropfenförmige 75 Gallonen Tank und der Zeppelinförmige 108 Gallonen Zusatztank. Dieser bestand in Original aus Pappe und Spezialfarbe. Sie waren kostengünstig hielten aber nur für einen Einsatz. Der 75 Gallonen Tank bestand aus Aluminium und wurde im Luftkampf abgeworfen um den Luftwiederstand der P-51 zu verringern. Da dies aber meist über Deutschland geschah und die Deutsche Rüstungsindustrie unter Materialknappheit litt gerade was Metalle betrifft, wollten die Amerikaner vermeiden das der Feind kostengünstig an Aluminium kommt.

Auch bei diesem Modell der P-51 D liegt für die Cockpithaube ein Maskierbogen bei. Die Masken werden einzeln ausgeschnitten. Für die Präsentation des Modells der Mustang im Flug liegt der passende Ständer bei. Schade das die Mustang zum besseren Transport des Modells nicht im Karton wie bei der Zero A6M2b verstaut werden kann. Das war eine geniale Idee gewesen!

 

Bemalung, Decals und Bauanleitung: Es können drei P-51 D gebaut werden.

Alle Maschinen sind in Glanzmetall ausgeführt. Glengary Guy bekommt noch Flecken in Olive Drab auf den Rumpf lackiert. Der zweiteilige Decalbogen ist hervorragend gedruckt. Auch alle Wartungshinweise sind vorhanden. Die Bauanleitung ist wieder sehr gut gelungen. Sie ist wie immer gut verständlich und führt in 74 Schritten zum perfekten Modell der Mustang. Auf die unterschiedlichen Ausführungen wird hingewiesen.



Für die P-51 D „Blondie“ liegt zusätzlich ein Farbdruck im Din A3 Format bei. Als Bonus zudem Modell gibt es eine Schutzhülle in Din A4 mit dem Kartonbildcover der Blondie Maschine. Wie schon bei den Spitfire Modellen, liegt auch zu der Mustang eine kleine Broschüre in englischer und japanischer Sprache bei. Mit interessanten Museumsbildern der P-51 D (Detailaufnahmen) und Seitenansichten der P-51 A bis P-51 K.

Fazit: Sicherlich gibt es von anderen asiatischen Modellbauherstellern, auch gute P-51 Modelle im großen Maßstab 1:32. Will man aber eine besondere P-51 D sein eigen nennen, kommt man an dem hervorragenden Tamiya Modell nicht vorbei. Das Anbringen der Abdeckungen mit Magneten ist einfach genial.

Es gibt einen neuen japanischen Modellbauhersteller die Firma Zoukei-Mura, die sich durch die Modelle der Ta 152H-1 und mit dem Japanischen Experimentalflugzeug Shinden im Maßstab 1: 32 einen Namen gemacht hat. Auch diese Firma wird eine P-51 D herausbringen. Fragt sich nur was können sie noch besser machen.

Die Tamiya P-51 hat leider auch seinen Preis. Dieser wird weit über 100 Euro liegen. Aber sie ist es wert!

Literaturhinweise:

P-51 Mustang
InAction No. 211
Larry Davis
Squadron Signal/ Publications
ISBN: 978-0-89747-552-5
P-51 D
Walk Around No.7
Larry Davis
Squadron Signal/ Publications
ISBN 0-89747-360-4

Andreas Wolf, Berlin (September 2011)