Ducati 1199 Panigale S Tricolore

Tamiya 14132 - 1/12

Vorbild: Ducati stellte auf der 2011er Motorradshow in Mailand die 1199 Panigale vor. Zusätzlich zum Grundmodell und den getunten S und R-Typen kam die 1199 Panigale S Tricolore mit ihrer Verkleidung in den italienischen Nationalfarben und mit einer kompletten Ausstattung von leistungssteigernden Teilen auf den Markt. Der Name kommt von Ducatis Heimat in Borgo Panigale, einem Stadtteil von Bologna. Tricolore meint die italienischen Nationalfarben. Die Zahl 1199 bezieht sich auf den Hubraum des Motorrads. Das Monocoque (Rahmen) ist aus Aluminium. Durch den flüssigkeitsgekühlten Motor, einem massiven, quadratischen V-Zwilling mit einem Bohrung/Hubraum Verhältnis von 112mm:60,8mm wird hohe Leistung abgegeben. Jeder Zylinder besitzt vier mit einem desmodromischen System angetriebene Ventile, für das Ducati bekannt ist sowie zwei elektronisch gesteuerte Einspritzdüsen. Dies ergibt eine Leistung von 195 PS bei 10750 Umdrehungen mit einem maximalen Drehmoment von 13,5 kg/m bei 9000 Umdrehungen. Hinzu kommt ein Ride-by-Wire System und eine durch ECU (engine control unit) gesteuerte Gaskurve.

Es sind drei Fahrmodi bei der Panigale verfügbar: Rennen, Sport und Nässe. Jeder Modus hat eine eigene Leistung, Dämpfung, Traktionskontrolle und eine Steuerung der Motorbremse angepasst an die Bedürfnisse des Fahrers. Die Kupplung im Ölbad des Motorrades besitzt einen Selbstverstärkungsmechanismus, welcher das Blockieren des Hinterrades beim Herunterschalten verhindert und ein weicheres Ansprechverhalten erzielt. Bei der Beschleunigung kann ohne Kupplung durch DQS (Ducati Quick Shift) Technologie hochgeschaltet werden. Die Aufhängungen vorne und hinten sind mit elektronisch gesteuerten Öldämpfern der Firma Öhlins versehen. Es ist das DDA+ Datenanalysesystem vorhanden, welches das GPS nicht nur zur Ermittlung der Rundenzeiten nutzt, sondern auch Daten wie Wegstrecke, Gasstellung, Geschwindigkeit, Drehzahl, gewählten Gang, Temperatur und anderes anzeigt. Die 1199 Panigale ist der vorläufige Höhepunkt in einer langen Reihe von Ducati Sportmotorrädern nach Pantah, 900 SS, 916 und anderen.

Bausatz: Der Bausatz erschien zuerst 2014. Das vorliegende Modell in der Sonderlackierung "Tricolore" kam 2017. Zum Bausatz kann noch das "Fork Set" von Tamiya erworben werden, das aus einer Vordergabel mit metallischen Tauchrohren in der Originalfarbe besteht sowie einigen Kleinteilen besteht (Tamiya Nr. 12657).

Die 143 Teile sind sehr gut detailliert gearbeitet und von bei Tamiya gewohnt exzellenter Qualität. Dies gilt insbesondere für die Verkleidungsteile.

Die Klarsichtteile sind einwandfrei.

Die Reifen sind sehr gut gearbeitet. Nacharbeit ist nicht erforderlich.

Die für den Hersteller typischen Schrauben sind ebenso wie der benötigte Schraubenzieher beigefügt. Der Modellbauer hat die Möglichkeit, Seitenteile ab- und wieder anzuschrauben, um auch den Blick auf den Motor zu ermöglichen.

Bauanleitung/Bemalung: Die Bauanleitung ist schwarz-weiß, mit deutscher Beschriftung und durchdacht. Alle Bauschritte werden übersichtlich gezeigt. Die Reihenfolge der Lackierung und das Aufbringen der Maskierungsfolie wird gut erläutert. Für die Bemalung werden die Nummern der Tamiyafarben angegeben. Für die größeren Flächen werden die Nummern der hauseigenen Spraydosen genommen. Zusätzlich ist ein Hintergrundaufsatz über das Motorrad beigefügt.

Die sehr guten Wasserschiebebilder sind von Cartograf gefertigt. Für die Außenspiegel sind spezielle metallisch farbige Aufkleber dabei. Ebenfalls sind Masken als Lackierhilfe beigefügt.

Fazit: Tamiya hat mit diesem Modell wieder seine Stärken gezeigt. Hervorragende Bauteile, eine gute Anleitung, Decals und Schablonen bzw. Masken für die Lackierung sowie der Einsatz von Metallschrauben erleichtern den Bau eines überaus attraktiven Motorradmodells. Tamiya scheint auch an Modellbauer gedacht zu haben, die kein teures Lackierzubehör besitzen. Diesen wird der Weg zur Farbspraydose gewiesen.
Ob man das Vordergabelset von Tamiya oder die weiteren teilweise extremen Detaillierungsmöglichkeiten des Zubehörmarkts benötigt, wird man selbst entscheiden. Es ist schön, dass man diese Möglichkeiten hat. Wer mit dem recht hohen Detaillierungsgrad des Bausatzes zufrieden ist, wird sich Gedanken darüber machen können, ob er zusätzliche Wasserschiebebilder für die Darstellung von Carbon erwirbt, aus dem das vordere Schutzblech des Originals besteht. Man kann es auch mit der Lackierung durch dünnen Stoff hindurch probieren. Das Aufbohren der Löcher in den Bremsscheiben kostet ebenfalls nichts.

Burkhard Kötke, Juli 2020