Temco TT-1 Pinto „US Navy Jet Trainer“

Special hobby SH72206 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Vom Pinto wurden nur 14 Serienmaschinen ausgeliefert. Dennoch ist die Geschichte interessant, auch wegen der konkurrierenden Modelle anderer Hersteller. Nach Ende des Koreakrieges suchten sowohl die US Air Force als auch die Navy nach einem Jet-Trainer, um die Ausbildung zu verschlanken. 1957 stellte die Air Force die T-37A in Dienst, der bis ins 21. Jahrhundert im Einsatz vieler Streitkräfte blieb. Das war gleichzeitig das langsame Ende der kolbenmotorgetriebenen T-34A.

Die Navy war vom Temco-Vorschlag sehr angetan und bestellte 14 Pintos, die nur drei Jahre lang im Einsatz blieben. Nicht wegen der schwachen Turbine Continental J69-T-2, die eine Lizenzfertigung der französischen Turbomeca Marbore II war, die auch beim Cessna T-37 zum Einsatz kam – aber zweifach. Zusätzlich war der Treibstoffvorrat ziemlich gering. Mehr Ärger bereiteten Flamouts, d.h. Zündungsprobleme und somit eine kraftlose Turbine. All das wurde abgestellt, doch irgendwie war die Navy mit dem Modell nicht zufrieden, trotz der positiven Urteile der Testpiloten.

Der Erstflug der Temco Model 51 Prototyps war am 26. März 1956. Er wurde anschließend umfangreichen Tests unterzogen. 14 Exemplare wurden bis 1957 gefertigt und bei der US Navy bis 1960 eingesetzt. Anschließend gingen sie an zivile Abnehmer.

Bausatz: Nachdem es lange Zeit nur Uraltbausätze der Pinto gab erschienen vor einiger Zeit recht brauchbare Resinkits bei ProResin. Unter dem Label special hobby kamen jetzt zwei verschiedene Kits. Einer beschäftigt sich mit den zivilen Pintos und der Zweite mit den Navy-Maschinen. Den letzteren möchte ich hier vorstellen.

In der attraktiven aber sehr unpraktischen Schüttbox befindet sich gut verpackt zwei graue Spritzlinge mit 49 Teilen, zwei Klarsichtteile an einem Rahmen, der Decalbogen und die übersichtliche Bauanleitung. Die Spritzgussteile sind ganz klar im Short-Run-Verfahren hergestellt worden. Sie besitzen feine Details. Leider gibt es keine Paßstifte und ein paar Auswerfermarkierungen müssen auch entfernt werden. Es gibt aber auch feine Gravuren. Die Tragfläche und das Höhenleitwerk haben scharfe Hinterkanten.

Das Cockpit entsteht aus 14 Teilen und die Rumpfseiten haben innen schöne erhabene Strukturen. Leider gibt es für das gut einsehbare Doppelsitzer-Cockpit keine Sitzgurte. Diese müssen selbst hergestellt werden. Für die Zielgruppe des Bausatzes stellt das wohl kein Problem da.



Die schön durchsichtige Klarsichtkanzel besteht leider nur aus einem Stück. Der Decalbogen ist tadellos im Register gedruckt worden und enthält auch ein paar Wartungshinweise.

Bemalungen:

Fazit: Ein interessanter Kleinserienbausatz der nur dem erfahrenem Modellbauer vorbehalten sein sollte. Für diesen ist er empfehlenswert.

Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.

Literatur:

TEMCO TT-1 PINTO, Naval Fighters Number Seventy-Two, Mark Frankel, Steve Ginter 2002, ISBN 0-942612-72-8.

Vorbildteil: Klaus Lehmann/Volker Helms

Volker Helms, Godern (Juni 2012)