Vorbild: Die letzten Einsatzversionen der legendären Supermarine Spitfire waren die Versionen F. 21, F. 22 und F.24. Alle wurden von Griffon-Motoren angetrieben. Seine Ursprünge hatte diese Version in einer umgebauten Spitfire Mk. III, die auf einen Griffon umgerüstet war. Als zweite Versuchsmaschine kam die DP851 hinzu. Sie besaß einen RR Griffon 61 und bekam einen stabileren neuen Flügel sowie ein größeres Seitenruder. Angetrieben wurde sie von einem Fünf-Blatt-Propeller. Am 24. Juli 1943 hatte die erste echte F. 21 ihren Erstflug. Das Hauptunterscheidungsmerkmal zu den früheren Merlin- und Griffon-Spitfire war der Flügel. Als Bewaffnung erhielt die F. 21 vier 20 mm Hispano-Kanonen. Auffällig waren auch die Fahrwerksrestklappen für das Hauptfahrwerk. Eingebaut wurde in den Serienmaschinen der Griffon 61 oder 64. Die Mk. XIV besaß den Griffon 65. Als weitere Option wurde bei der F. 21 auch noch der Griffon 85 verbaut und der trieb zwei gegenläufige Dreiblatt-Luftschrauben an.
Die erste Einheit war die 91. Squadron der RAF die die Spitfire F Mk. 21 im Januar 1945 erhielt. Da der Krieg in Europa im Mai 1945 zu Ende war, belief sich die Produktion der F. 21 auf nur 120 Exemplare. Im April 1947 endete der Dienst bei der RAF. Die verbliebenen Exemplare gingen in den Bestand der Royal Auxiliary Airforce über und wurden bis weit in die 50er Jahre dort eingesetzt.
Bausatz: Bei MPM erschienen im Label "special hobby" verschiedene sehr späte Spitfire- und Seafire-Bausätze in 1/72. Hier geht es um die Spitfire F.Mk. 21 mit Fünf-Blatt-Luftschraube. In einem schönen großen praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt vier hellgraue Spritzgussrahmen mit 142 Teilen, ein Klarsichtrahmen mit 15 Teilen, ein Decalbogen und die Bauanleitung.
Es handlet sich hier um einen typischen Short-Run-Kit mit feinen Oberflächendetails der keine Paßstifte oder andere Hilfen hat. Der Bausatzaufbau ist sehr modular. Die Rümpfe werden der jeweiligen Version angepasst. In meinem Kit ist der für die Seafire Mk. 45 und die Spitfire Mk. 21. Alle anderen Teile sind identisch und werden verbaut oder wandern in die Restekiste. Der Bau beginnt auch hier mit dem Cockpit. An den Rumpfinnenseiten gibt es schöne Strukturen und ordentliche Details(z.B. Sitz, Boden und Steuerknüppel sowie Pedale). Das Instrumentenbrett muss bemalt werden. Ein Decal dafür oder Sitzgurte gibt es leider nicht. Dafür wird in der Bauanleitung auf den farbig bedruckten Fotoätzteilbogen aus eigenem Haus verwiesen.
Als Option gibt es einen großen Zusatztank. Die fünf Luftschraubenblätter werden einzeln ausgerichtet und auf die Narbe geklebt. Alternativ kann man die Einstiegsklappe in geöffneter Position ankleben. Das gilt auch für die Kanzel, die aus drei Teilen besteht. Die Farbangaben sind für das GUNZE-Farbsystem. Tadellos gedruckt sind die Decals auf hellblauem Trägerpapier. Bei special hobby hat man die Wartungshinweise nicht vergessen.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Es ist ein sehr gut gemachter Short-Run-Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer. Der hätte sich auch gleich den separat erhältlichen Fotoätzteilsatz gewünscht.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Literatur:
Griffon-Powered Spitfires, Warbird Tech Vol. 32, Kev Darling, Specialty Press, ISBN 1-58007-045-0; | |
The Supermarine Spitfire - Part 2: Griffon-Powerd, Robert Humphreys, SAM Publication, ISBN 0-9533465-4-4. |
Volker Helms, Godern(Mai 2014)