Sud-Aviation Vautour IIN "IDF All-Weather Fighter"

special hobby SH 72410 - Spritzguss mit Resin und Fotoätzteilen 1/72

Vorbild: Die Sud-Aviation Vautour war ein einsitziger Jagdbomber und ein zweisitziger Allwetterjäger bzw. Bomber. Der Erstflug war am 16. Oktober 1952. Zwischen 1955 und 1959 wurden in Frankreich 154 Vautour in den verschiedensten Versionen gebaut.



Die Vautour wurde auch nach Israel exportiert. So erhielt man ab 1958 ursprünglich 1957 für die französische Luftwaffe produzierte Jagdbomber IIA. Danach kamen noch die Allwetterjäger IIN und sie lösten sofort die eingesetzten Gloster Meteor ab. Nach den Einsätzen im Sechs-Tage-Krieg wurden die Vautour 1970 in Israel außer Dienst gestellt.



Bausatz: Unter dem Label Azur erschienen 2011 zwei Bausätze der Sud-Aviation Vautour. Darunter war damals auch die IIN in IDF-Bemalungen. Nun gibt es eine Wiederauflage unter dem Label special hobby. Im stabilen Stülpkarton befinden sich gut verpackt vier hellgraue Spritzlinge mit insgesamt Teilen, sechs Klarsichtteile, 33 graue Resinteile, ein Fotofilm, ein Fotoätzteilbogen, die Decals und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung. Einige Teile davon wandern allerdings in die Restekiste.



Die Spritzgussteile sind in typischer MPM/Azur/special hobby-Short-Run-Qualität der frühen 2010er Jahre. Sie besitzen feine versenkte Strukturen und es gibt ein wenig Grat. Die Oberfläche ist nur noch bei einigen Teilen etwas rau. Alle Großbauteile sind von außen wie poliert.



Das Cockpit ist phantastisch detailliert. Hier müssen Spritzguss, Fotoätz- und Resinteile verbaut werden. Einige Sachen sind allerdings so winzig, dass es keine Angelegenheit für Hektiker ist. Das Instrumentenbrett ist eine Sandwichkonstruktion. Hierfür wird auch der Fotofilm benötigt. Natürlich liefert special hobby hier auch die Sitzgurte aus Metall.



Alle Triebwerksein- und -auslässe bestehen aus Resin. Bei Letzteren hätte ich mir allerdings ein wenig mehr Tiefe gewünscht. Das Fahrwerk ist nach dem Verputzen recht filigran. Die komplizierte Konstruktion wird in der Bauanleitung gut abgebildet. Vor dem Zusammenkleben der Rumpfhälften sollte man unbedingt die Bohrungen für das Höhenleitwerk machen. Ein Buggewicht kann man sich bei diesem Tandemfahrwerk sparen. Dafür gibt es links und rechts an den Triebwerksgondeln filigrane Stützfahrwerke.



Die Farbangaben sind verbal in englischer Sprache und für das Farbsystem von Gunze. Der kleine Decalbogen ist tadellos im Register gedruckt.



Bemalungsvarianten:

Fazit: Die Wiederauflage der Vautour IIN in IDF-Bemalung im Maßstab 1/72 ist inzwischen sehr willkommen. Geeignet ist dieser Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer.

Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.

Volker Helms, Godern(Mai 2020)