Vorbild: Die Spitfire Mk. V stellte den Versuch dar, die Leistungen der Mk. II/III zu verbessern ohne die Produktion zu unterbrechen. Sie erhielt Merlin-Motoren der 45er Reihe mit 1470 hp, später der 46er-, 50, 55 und 56er Reihen. Weitere Verbesserungen waren die metallbeplankten Steuerflächen und eine stärker gewölbte und abwerfbare Haube mit Panzerung. Die verschiedenen Untertypen A, B, und C bezeichneten Flügel mit verschieden Waffeneinbauten, der universelle C-Flügel konnte mit vier Kanonen, zwei Kanonen und vier MG oder mit 8 MG ausgerüstet werden. Einige Maschinen erhielten auch den gekürzten LF-Flügel, um in niedrigen Flughöhen mehr Wendigkeit zu erreichen. Bis 1942 waren mehr als 100 RAF-Squadrons in Großbritannien mit Spitfire Mk. V ausgerüstet, darunter auch zahlreiche mit Piloten, die aus besetzten Ländern wie Polen und der Tschechoslowakei stammten.
Bausatz: Special Hobby versucht den altgedienten Mk. VC-/Seafire Mk. III-Bausatz von Airfix, bzw. den ebenfalls nicht mehr neuen Mk. VB-Kit von Tamiya durch ein zeitgemäßes Modell abzulösen. Der Bausatz kommt in einem randvollen stabilen zweiteiligen Karton mit ansprechendem Deckelbild auf den Basteltisch.
Die acht grauen Spritzrahmen sind in einem wiederverschließbaren (!) Klarsichtbeutel, die Glas- und Resinteile, die Abziehbilder sowie ein kleiner messingfarbener Ätzteilerahmen sind separat verpackt. An den Teilen findet sich etwas Gussgrat, einige Auswerfermarkierungen z.B. an den Querrudern stören etwas. Sinkstellen sind mir nicht aufgefallen.
Der für den Spit-Flügel so typische Gullwing ist gut dargestellt, auch sonst scheint mir die allgemeine Form stimmig, auch wenn ich die Dimensionen noch nicht nachgemessen habe. Die Teile haben konstante feine Gravuren mit einigen Nieten und scharfen Oberflächendetails.
Die Glasteile sind zwar recht dünn, zeigen aber ebenfalls Schlieren, hier muss vielleicht der Zubehörmarkt bemüht werden, was aber beim Thema Spitfire kein Problem sein dürfte.
Der Innenraum ist nicht zuletzt durch die beiliegenden Ätzteile (Gurte etc.) vom Feinsten darstellbar, leider fällt das etwas flache Instrumentenbrett hier ab. Wie weit das Instrumenten-Decal dies wieder wettmacht, wird sich erst beim Bau zeigen.
Soweit die wenigen Kritikpunkte, denen auf der Habenseite die separaten Steuerflächen zwei Propellervarianten (DeHavilland und Rotol), Vier- und Fünf-Speichenräder, vier verschiedene Waffenabdeckungen mit breiten (abgerundet und eckig) und schmalen (innen und außen) Kanonenbeulen, kurze und lange Hispano-Kanonen, ein zweiteiliger Vokes-Filter und drei verschiedene Slipper-Tanks gegenüberstehen. Normale und LF-Flügelenden bieten weitere Variationsmöglichkeiten, machen aber wohl etwas Spachteln und Schleifen nötig. Die Alternativteile sind zwar nur zum Teil für die Bausatzvarianten gebraucht, bieten aber dem fortgeschritten Spitfirefan zahlreiche Bauoptionen!
Die Resinteile ersetzen die Auspuffrohre (dreier und sechser) und bieten außerdem einen Aboukir-Filter.
Bauanleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung ist in Tschechisch und Englisch gehalten, die Farbvorschläge beziehen sich nur auf das Gunze-Sortiment. Die Abziehbilder sind von Cartograf, ein DINA5-großer Bogen für die Kokarden, Registrierungen und für die spitfiretypischen zahlreichen Wartungshinweise. Die Decals sind dünn und glänzend, mit wenig Rand. An Varianten haben wir:
Fazit: Wenn der Bausatz in Passform und Maßhaltigkeit das hält, was die Teile versprechen, hat Special Hobby hier die Latte in Sachen Spitfire um einiges höher gelegt. Der Airfix-Kit wird aber wegen seines Preises weiterhin seine Berechtigung haben und der Tamiya-Bausatz ist vermutlich deutlich einfacher zu bauen.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.
Utz Schißau (Berlin, November 2018)