Supermarine Spitfire Mk. Vc "Malta Defenders"

Special hobby SH48051 Multimedia - 1/48

Lange haben wir auf diesen Bausatz gewartet. Zunächst bei Gavia angekündigt, scheint es nun ein Projekt mehrerer Unternehmen geworden zu sein. Zum Vorbild lange Absätze zu schreiben, ist wohl überflüssig, daher beschränke ich mich auf einen sehr kleinen Ausschnitt des englischen Wikis zur Spit. Wer mehr will kann dort beginnen, oder sich durch einen riesigen Berg von Literatur zu diesem Thema wühlen. Volker Helms hat auch zu den etlichen Versionen von CMR viele Vorbildinformationen zusammengetragen (schaut mal auf der "First Look" Seite im Bereich 1/72 "S".

Vorbild: Als ihr Entwickler wird R.J.Mitchell wohl für immer für seine Schöpfung bekannt sein. Trotzdem, die Weiterentwicklung der Spitfire endete nicht mit seinem viel zu frühen Tod 1937. Mitchell lebte gerade lange genug, um den Prototypen fliegen zu sehen. Danach übernahm ein Team unter Chefzeichner Joe Smith die Entwicklung weiterer stärkerer und leistungsfähigerer Varianten, um die Spitfire als aktives Frontflugzeug zu erhalten. Wie ein Historiker schrieb: "Wenn Mitchell geboren wurde, um die Spitfire zu erschaffen, wurde Joe Smith geboren um sie zu verteidigen und weiter zu entwickeln."

Es gab 24 Hauptversionen der Spitfire und viele Untervarianten. Diese umfassten die Entwicklung vom Merlin zum Griffon Motor, Hochgeschwindigkeits-Fotoaufklärer und diverse Flügelkonfigurationen. Die Spitfire Mark V war mit 6487 gebauten Exemplaren der weit verbreitetste Typ, gefolgt von der Mk. IX mit 5656 Flugzeugen. Verschiedene Flügel mit einer Vielzahl von Waffen wurden an den diversen Versionen genutzt.

Der "A"-Flügel hatte 8 Kaliber .303 Maschinengewehre eingebaut, der "B"-Flügel 4 dieser MGs und zwei 20mm Hispano Kanonen. Der "C"-Flügel (Bestandteil dieses Bausatzes) konnte entweder mit vier 20 mm Kanonen oder 2 Kanonen und 4 MGs ausgestattet werden. Mit fortschreiten des Krieges wurde dieser Flügel immer gebräuchlicher. Die abschließende Bewaffnungsvariante war der "E"-Flügel, welcher zwei 20 mm Kanonen und zwei cal .50 Browning Maschinengewehre enthielt.
Weiteres im Wiki: Spitfire



Der Bausatz scheint als regelrechte Milchkuh gedacht zu sein. Gleich drei Hersteller veröffentlichen ihn kurz hintereinander. Classic Airframes (mit amerikanischen Decals), Eduard als "Limited Edition" und Special Hobby. Die Spritzlinge erinnern auch eher an die neuere Generation der Eduard Bausätze als an Special Hobby. Das Material ist allerdings grau, wie von der MPM Gruppe gewohnt. Die Details sind scharf und einzelne Panele "erhöht", wobei mir der "Flickenteppich" auf den ersten Blick etwas übertrieben scheint .. hier wird erst der Bau Aufschluss geben können.



Die Klarteile sind recht gut geraten. Die Blasenhaube zeigt aber einige Verzerrungen. Die Ätzteile sind erstaunlicher Weise nicht von Eduard. Vermutlich zeichnet Extratech hier verantwortlich. Das heißt leider, dass man die Farbgebung der Gurte und weitere Details persönlich vornehmen muss. Einige Modellbauer werden dies sicher bevorzugen. Mir ist die Zeitersparnis durch die bedruckten Ätzteile sehr angenehm.

Bemalungen: Die Abziehbilder sind bei Aviprint hergestellt und zum Glück nicht verdruckt. Ein Bogen enthält die Wartungshinweise, während der andere die Einsatzmarkierungen enthält.

Hinweise zum Bau: Da der Bausatz nun schon ein paar Tage auf dem Markt ist, sind auch schon einige kleine Problemstellen bekannt. Brett Green geht in seinem Review des CA Kits auf die meisten davon ein. Auch die Flügelhinterkante/Ruder haben einigen Modellbauern Probleme bereitet.

Fazit: Der Bausatz ist scheinbar eine Mischung aus Eduard und MPM Qualität. Schöne Oberflächendetaillierung, aber stellenweise eine Herausforderung in Passgenauigkeit und Konstruktion (wobei auch Eduard kits nicht soo leicht zu bauen sind). Trotzdem wage ich - ohne selbst bereits gebaut zu haben - eine Empfehlung für fortgeschrittene Modellbauer.

Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.

Steffen Arndt, Schwerin (Dezember 2008)

Zur Spitfire gibt es eine überschäumende Menge an Literatur. Spezialisten dieses Flugzeugs können sicher ein "rundum-glücklich" Paket empfehlen, ich kann es leider nicht. Passend zum Thema des Bausatzes ist kürzlich ein Osprey Heft erschienen, dass zwar recht einseitig, jedoch spannend, den Einsatz der Spit auf Malta beschreibt. Dazu noch das SAMI, da es modellbauorientiert verfasst ist.

Malta Spitfire Aces (Aircraft of the Aces 83); Osprey Publishing 2008; ISBN 978-1846033056
The Supermarine Spitfire Part 1: Merlin Powered, Modellers Datafile 3, SAM Publications 2000, ISBN 0-9533465-2-8.