eine Werkschronik
Vorbild: Schwedens Verteidigungskonzept sieht die Nutzung von Hochleistungskampfflugzeugen auf Start- und Landebahnen jeder Länge vor, was STOL-Eigenschaften verlangt. Der als Nachfolger für die Saab 35 Draken entwickelte Mehrzwecktyp war die Saab Viggen (Donnerschlag).
A = Rumpfeil für alle Einsitzer, Tw für alle.
Die eigentlichen Entwicklungsarbeiten begannen 1962. Saab wählte eine sehr fortschrittliche Auslegung mit großen Canards, die erheblichen Auftrieb liefern. Diese aerodynamische Auslegung in Verbindung mit dem leistungsstarken Volvo Flygmotor Triebwerk, erbrachte im Wesentlichen die gewünschten Eigenschaften. Das Fahrwerk wurde für harte Landungen ausgelegt, die nach dem Aufsetzen automatisch aktivierte Schubumkehr half die Landestrecke deutlich zu verkürzen.
B = Rumpfteile für alle Versionen.
Die erste von sieben Prototypmaschinen Viggen (37-1) hob am 8. Februar 1967 mit Erik Dahlström in Linköping zum Jungfernflug ab. Einen Monat später ging der erste Serienauftrag für 100 Maschinen, darunter 17 Trainer, ein. 1972 war die erste Staffel AJ-37 einsatzbereit.
C = für alle Versionen. Die Canards sind für AJ, SF und SH.
Die wesentlich geänderte Jagdversion JA 37 folgten 1978. Der Abfangjäger hatte den Rumpf der AJ 37 mit dem Heck des Trainers Sk 37, stärkere Triebwerke und Elektronik sowie Bewaffnung, die auf die Abfangaufgabe zugeschnitten war. Die ersten der 149 JA 37 traten 1979 ihren Dienst an. Sie wurden dann im Laufe der Jahre verbessert. Das elektronische Herz dieser Variante ist das Radar Ericsson UAP-1023 (PS-46/A), das als erstes Puls-Doppler-Radar der Welt in Produktion ging. Obwohl beachtliche Bewaffnung unter den Tragflächen transportiert werden kann, ist sie generell auf Lenkwaffen des Typs RB 71 Sky Flash und IR-Lenkraketen RB 24/74 Sidewinder beschränkt.
D = für alle Versionen. Seitenleitwerk für JA und SK.
E = Bugspitze für AJ, JA, SH und SK.
F = Seitenleitwerk für AJ, SF und SH (ohne Abbildung).
Bei der Auslieferung der letzten Maschinen im Juni 1990 rüstete die Viggen acht Jagdstaffeln, drei Aufklärungsstaffeln und fünf Angriffsstaffeln der Flygvapnet aus. Nach dem Wegfall des Warschauer Vertrages wurden die Viggen-Bestände zu Gunsten der JAS 39 verringert. 2007 endete die Karriere der insgesamt 329 gebauten J-37. (Aus Wikipedia)
G = für JA, Kanone, die bei der 48er kritisierten Canards liegen gleich in der richtigen Fassung bei. Es gibt einen Zwischenring für den längeren Rumpf der JA.
H = Bugspitze für SF. (ohne Abbildung).
Bausatz: Bereits Frühjahr 2018 von special hobby angekündigt, brachte Tarangus Weihnachtendie erste Auflage dieser JA-37 heraus. Demnächst erscheint sie unter dem eigenen Label.
I = Glasteile für alle.
Der Bausatz besteht aus neun grauen Gussästen mit satten 125 Teilen. Entsprechend der Vorgabe, möglichst alle Versionen bauen zu können, ist das Modell stark zergliedert. Der Vorderrumpf ist horizontal geteilt, Mittelrumpf mit Heck an der Längsachse. Den einteiligen Lufteinläufen schließt sich ein ebenfalls geteilter Ansaugtunnel an.
J = Kleinteile für alle.
Alle Teile haben sauber und dezent ausgeführte Gravuren. Die Detaillierung hat bestes SH-Niveau, obwohl hier die Nachrüstlieferanten bestimmt etwas folgen lassen.
K = Triebwerk, Cockpitwannen, Behälter für alle.
Bauanleitung/Bemalung: In der Bauanleitung ist die Montageabfolge klar dargestellt und die einzelnen Schritte sind nicht überfrachtet. Eine Bemalungsanleitung und Abziehbilder wird der hoffentlich bald folgende Bausatz haben.
Erste Proben zeigen, dass die Passgenauigkeit recht gut ist. Mit Sicherheit gibt es einige Ecken und Kanten. Dazu gehören z.B. ungünstig plazierte Auswurfmarken am Lufteinlauftunnel.
Fazit: Die bei der 1:48er Ausgabe bewährte Zusammenarbeit von Tarangus und SH hat der 72er Gemeinde endlich eine zeitgemäße Viggen beschert. Sie löst die bisher noch akzeptablen Modelle von Hasegawa und Heller ab. Aufgrund der Auslegung ist der Bausatz nicht für Anfänger geeignet. Kleines Manko: es liegen keine Waffen bei.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Jürgen Willisch, Potsdam (Februar 2019)