Vorbild: Die Republic P-47 war eine Weiterentwicklung des von Seversky entwickelten Jagdflugzeugkonzepts. So entstand nach der P-43 das schwere Jagdflugzeug P-47B. Der Erstflug des ersten Prototyps fand am 06. Mai 1941 statt. Die P-47B war erheblich größer und schwerer. Das Flugzeug war mit dem Doppelsternmotor Pratt & Whitney R-2800 mit Turbolader ausgerüstet.
Die P-47D war die Großserienvariante mit leistungsstärkerem Triebwerk und Wassereinspritzung. Gleichzeitig wurde ein neuer Propeller eingebaut. Bewaffnet war diese Maschine mit acht 12,7-mm-MGs. Ab P-47D-RE Block 25 und P-47D-RA Block 26 wurde eine Blasenhaube eingebaut. Eine zusätzliche Rückenflosse sollte die Richtungsstabilität wieder erhöhen. Insgesamt entstanden von dieser Version 12.602 Exemplare. Davon waren 6.289 Maschinen aus den späten Blöcken mit der Blasenhaube.
Als Abfangjäger für die V-1 entstand die leistungsgesteigerte P-47M. Sie hatte Bremsklappen unter den Tragflächen und einen neuen Turbolader. Eingesetzt wurden die 130 gebauten P-47M bei der 56. Fighter Group.
Bausatz: Die tschechischen Hersteller betreiben eine interessante Produktpolitik. Nachdem es bei eduard schon länger üblich ist, folgt special hobby einer Zusammenarbeit mit ACADEMY aus Korea. Hier hat man sich den recht guten Bausatz der P-47D in 1/72 herausgesucht. In einem praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt drei hellgraue Spritzgussrahmen von ACADEMY mit 51 Teilen, ein dunkelgrauer Spritzgussrahmen mit 15 Teilen, neun Resinteile, ein Klarsichtrahmen mit vier Teilen, ein kleiner Fotoätzteilbogen mit zwei (!) Teilen, ein großer Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.
Die P-47D von ACADEMY hat schöne feine versenkte Strukturen. Leider hat man diese auf dem Rumpf auf beiden Seiten spiegelbildlich dargestellt. Dieser Fehler fällt aber in 1/72 kaum auf. Extra für diesen limitierten Bausatz hat man bei special hobby einen kleinen Spritzgussrahmen erstellt. Dieser enthält allein fünf Teile für den Motor und sechs für den Propeller. Diese Teile sind sehr schön detailliert und ersetzen die von ACADEMY. Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Hier gibt es einen neuen Boden sowie eine neue Rückwand. Leider vermisse ich hier ein paar Sitzgurte...
Als Alternativteil liefert special hobby hier eine ergänzende Rückenfinne. Diese wird aber nur für eine Bemalungsvariante benötigt. Wer diese bauen möchte, der muss ein wenig schnitzen. Der kleine R-2800-57 wird an den Rumpf angeklebt und darüber kommt die bekannte Triebwerksverkleidung. Die Tragflächenhinterkante ist scharf und das Gleiche gilt auch für die Ruder. Das ist sehr gut. Wer will, der kann die Kaliber .50 MGs durch gedrehte ABER-Nachbildungen ersetzen.
Fürs Fahrwerk liefert special hobby neue Hauptfahrwerksräder mit separaten Radkappen und ein komplett neues Spornrad. Zwei neue Zusatztanks spendiert special hobby ebenfalls aus Resin. Die Schiebehaube kann alternativ offen angeklebt werden.
Der große Decalbogen ist tadellos im Register auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Es gibt auch eine Menge Wartungshinweise.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Eine sehr gut gemachte Neuauflage der P-47 mit vielen sinnvollen Zusatzteilen. Leider hat man die Sitzgurte vergessen. Trotzdem gibt es ein sehr empfehlenswert für den erfahrenen Modellbauer.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fach- bzw. Internethandel oder für Händler bei Glow2b.
Volker Helms, Godern(Dezember 2015)