Vorbild: Die Reggiane Re.2005 Sagittario (Schütze) war ein einsitziges Jagdflugzeug, das bei Reggiane in Italien gefertigt wurde und als Ganzmetall-Tiefdecker ausgelegt war. Zusammen mit der Macchi MC.205 und der Fiat G.55 zählte sie zur sogenannten "Serie 5". Diese Maschinen besaßen in Lizenz gebaute DB 605 und sollten den alliierten Jägern ebenbürtige Flugeigenschaften aufweisen.
Das Entwicklungsteam um Ing. Roberto Longhi begann die Arbeiten 1941. Der Prototyp hatte eine gegenüber dem Vorgängermodell Reggiane Re.2002 verbesserte Struktur mit elliptischen Tragflächen, Flügeltanks und einen deutschen V-12-Motor DB605A-1. Nach einigen Verzögerungen konnte der Erstflug am 7. Mai 1942 stattfinden. Die Serienversion erhielt einen Fiat RA.1050 RC.58 Tifone, eine in Lizenz gebaute Version des Daimler-Benz-Motors.
Die Prototypen MM494 und MM495 gingen recht zügig in die Fronterprobung, wobei die 495 zunächst auch durch die Luftwaffe erprobt wurde und später nach einem Einsatz zu Bruch ging. Insbesondere das italienische Fliegerass Vittorio Minguzzi - Kommandeur der 362. Staffel - benutzte die MM494 im Einsatz und erzielte damit wohl auch einige Luftsiege. Auf Fotos ist dieser Prototyp recht leicht zu erkennen, da er nicht den Sagittario Schriftzug am Leitwerk trug. Er war auch mit Breda Safat 12,7mm MG statt der serienmäßigen Mauser MG 151/20 in den Flügeln ausgestattet. Ich bin mir allerdings nicht sicher ob dies kleinere Beulen auf den Flügeln bedeutete. Es zeigte sich während der Erprobung, dass das Leitwerk bei höherer Belastung zum Schütteln neigte, was zur Schwächung der Struktur führte und einige Verluste nach sich zog. Der Mangel konnte aber durch Verstärkung des Bereichs behoben werden
Die Regia Aeronautica bestellte 18 Vorserienmaschinen und 750 Serienmaschinen mit der Option auf weitere 1000 Maschinen. Die Produktion sollte durch Breda in Mailand, Aerfer in Neapel und Caproni in Bergamo erfolgen. Nur 48 (andere Quelle 31) Maschinen wurden vor dem Waffenstillstand Italiens mit den Alliierten am 8. September 1943 ausgeliefert. Die Maschinen wurden ausschließlich von der 362. Staffel der 22. Gruppe eingesetzt. Nach der Kapitulation Italiens blieben wurden einige Flugzeuge in der ANR und der Luftwaffe weiter genutzt und wohl meist durch Trainingseinheiten
aufgebraucht.
Quelle: Ali D‘Italia 16: Reggiane Re 2005, WWW u.A. Wiki https://de.wikipedia.org/wiki/Reggiane_Re.2005 wobei letzteres stark verkürzt ist und einige Infos des englischen Wiki nicht korrekt wiedergibt.
Bausatz: Vor kurzem hat Special Hobby diesen Bausatz des italienischen Serie 5 Jägers herausgebracht. Die Flügel und die Rumpfschalen weisen eine gewisse Ähnlichkeit zum Bausatz von Flying Machines auf. Die beiden Gießrahmen sind ähnlich, unterscheiden sich aber von diesem Kit. Die Gravuren hierauf sind scharf aber teilweise leicht inkonsistent in der Tiefe. Eben typisch SH kit, wenn sie aus galvanisierten Resinformen stammen. Anders die beiden Spritzlinge mt den Kleinteilen, Hier sieht man deutlich die Herkunft der Form aus der CNC-Fräse.
Besonders die Cockpitteile mit Seitenwänden, Boden und Instrumentenbrett sind toll gemacht. Für die Instrumentenskalen gibt es ein Decal. Den zweiteiligen Sitz mit rechter und linker Halbschale mag ich hingegen nicht so. Hier wird man aber ohnehin Gurte einbauen müssen, und diese verdecken schon Einiges. Vielleicht gibt es ja auch einen Resinsitz mit Gurten von CMK.
Ebensogut wie das Cockpit gefällt mir das recht komplexe Fahrwerk. Der Schacht wird aus Seitenwänden, Spanten und "Deckel" aufgebaut. Hinein kommt ein fünfteiliges Hauptfahrwerk mit Einziehmechanismus, das jedoch wesentlich komplexer wirkt... toll gemacht. Ein Lob auch für die übersichtliche und klare Bauanleitung. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es an dieser Stelle zu vermelden: leider gibt es eine feine Formtrennaht, die auf vielen Teilen wie den Einziehkolben zu sehen ist und versäubert werden muss. Die Räder sind einfach und die Reifen unstrukturiert. Hier lohnt es sich wahrscheinlich auf die CMK-Teile zu warten. Wirklich nötig wären neu Auspuffstutzen, denn diese sind nicht hohl und nur schwer aufzubohren. Die Kanzel ist klar, aber leider nur einteilig und die Rahmenkonturen sind etwas verwaschen. Special Hobby bietet zusätzlich einen Maskensatz zum Kauf an.
Im Bausatz sind Abziehbilder für 4 Bemalungsvarianten. Die Decals sind gut gemacht und wahrscheinlich bei Eduard gedruckt.
Fazit: Ein weiterer toller Bausatz von Special Hobby. Natürlich muss man erst mal sehen ob und wie alles zusammen passt. Aufgrund des Bausatzinhalts bin ich aber leicht zuversichtlich. Ich bin schon auf die aktualisierte Re 2000 gespannt… der Classic Airframes Bausatz ist einer der Gründe warum ich den Hype um CA überhaupt nicht verstehen konnte.
Steffen Arndt, Barsinghausen (April 2020)