Vorbild: 1956 suchte die US Navy nach einem neuen Trainingsflugzeug, mit dem kostengünstig ein Basistraining auf strahlgetriebenen Flugzeugen durchgeführt werden konnte. North American Aviation bot daraufhin eine auf den Erfahrungen mit der FJ-1 Fury (von dieser stammt das Tragwerk) und der T-28 Trojan (Cockpitlayout und Steuerung) beruhende Neuentwicklung an und gewann die Ausschreibung.
Der Erstflug des Prototyps YT2J-1 (ab 1962 YT-2A) erfolgte am 31. Januar 1958. Die erste Serienversion T2J-1 wurde ab November 1959 in Dienst gestellt und 1962 in T-2A umbenannt. Die letzte von 201 Serienmaschinen der ersten Baureihe wurde schon im April 1961 an die Marine übergeben.
Der erste Prototyp mit nun zwei Triebwerken von Pratt & Whitney und geringfügig geänderter Bordelektronik hatte am 30. August 1962 seinen Erstflug. Das erstes Serienflugzeug dieser T-2B genannten Reihe folgte im Mai 1965. Am 17. April 1968 flog dann der Prototyp der dritten Serienvariante T-2C mit General Electric J85-Triebwerken. Als T-2D wurden Exportflugzeuge der T-2C bezeichnet, von denen je 12 an Marokko und Venezuela geliefert wurden. Die 40 Buckeyes für Griechenland benannte man T-2E. Die Maschinen konnten optional (T-2D,E serienmäßig) auch Waffen tragen.
1997 wurde das Muster infolge aufgetretener Mängel gleich dreimal kurzzeitig außer Dienst gestellt. Sie ersetzte teilweise die Lockheed T2V SeaStar und ist selbst ab 2008 durch die T-45 Goshawk ersetzt worden. Die letzte Flugzeugträgerlandung fand bereits am 23. Juli 2003 statt. Insgesamt wurden 529 Maschinen der verschiedenen Versionen gebaut, die inzwischen über 3,4 Millionen Flugstunden absolviert haben.
Bausatz: Vor einigen Jahren hatte TwoBobs mit einem Bausatz der Buckeye überrascht. Ob das ganze ein finanzieller Erfolg war oder nicht, kann ich nicht abschätzen. Ich fand die T-2s von TwoBobs waren sehr schnell ausverkauft. Wie auch bei einigen anderen Anbietern, stammten die Plastikteile aus tschechischer Produktion, genauer aus der Prager Modellschmiede von MPM. Diese bieten nun diesen Bausatz unter dem Label Special Hobby in zwei Varianten an.
Der Bausatz stammt aus den moderneren Tools von MPM. Das heißt die Oberflächengüte (außen) ist sehr gut, die Gravuren scharf und gleichmäßig tief. Die andere (innere) Seite ist eher wie Sandpapier, aber dies verschwindet ja im Modell. Entsprechend der Konzeption des Modells ist das Cockpit komplett in Resin gefertigt und auch MPM legt ein solches bei. Auch einige Fotoätzteile kommen hier zum Einsatz – beim Instrumentenbrett wahlweise Resin oder PE, wobei ich die bedruckten Teile von Eduard bevorzuge.
Gerade im Cockpit ist Aufmerksamkeit gefragt. Viele Teile sind mit extra Farbangaben versehen (gut!) und einige Teile werden nur für bestimmte Versionen benötigt. Leider ist das Ganze auf einer ¾ A5 Seite dargestellt, so dass man leicht durcheinander kommen kann. Gleiches gilt für den Fahrwerksbereich.
Alle Steuerflächen sind separat ausgeführt, so dass man diese auch ausgelenkt darstellen kann. Inwieweit dies bei der Buckeye bei abgestellten Maschinen üblich war, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Lufteinläufe und Schubdüsen sind vielteilig und daher mit etlichen Klebefugen versehen. Hier wartet Arbeit auf den Modellbauer! TwoMikes hatten ursprünglich mal Zubehörsätze angekündigt, allerdings ist davon nie etwas erschienen.
Der Bausatz wartet noch mit einer Überraschung auf, je nach persönlichem Geschmack positiv oder negativ. Die Kanzel liegt nämlich als Vaku-Teil bei. Natürlich erhält man so vorbildähnlichere Wandstärken und billiger als ein Spritzgusstool ist es sicher auch, andererseits ist das Heraustrennen und Verbauen solcher Tiefziehteile nicht Jedermanns Sache. Immerhin gibt es zwei Versuche.
Bemalungsvarianten gibt es für 4 verschiedene Vorbilder. Entsprechend des Untertitels des Bausatzes sind alle mit einem Tarnanstrich versehen.
Alle Farbangaben im Bausatz sind mit Namen, als FS Code und als Gunze-Farben angegeben. Twobos hat natürlich auch noch einige Decalsätze im Angebot, so dass man nicht auf das Bausatzangebot beschränkt ist.
Fazit: Schön, dass die einzige Buckeye in 1/48 wieder erhältlich ist. Das Modell ist gut gemacht und das Gesamtpaket ist erfreulich umfangreich. Falls es aus den obigen Ausführungen noch nicht deutlich genug hervor ging, sei noch einmal darauf hingewiesen, dass dies ein Bausatz für erfahrenere Modellbauer ist. In der Kategorie Short-Run ist er jedoch sehr gut und empfehlenswert!
Steffen Arndt, Barsinghausen (Juli 2012)