Vorbild: Die Messerschmitt Me 163 war das erste einsatzfähige durch ein Raketentriebwerk angetriebene Jagdflugzeug. Es entstand unter Federführung von Dr. Alexander Lippisch und ging aus dem Versuchsflugzeug DFS 194 hervor. 1939 zog Lippisch aus Darmstadt zu Messerschmitt nach Augsburg um und projektierte die Me 163. So entstand der erste Prototyp Me 163V1 im Winter 1940/41.
Der erste Prototyp konnte seine Herkunft von der DFS 194 nicht leugnen, hatte jedoch größere Veränderungen am Leitwerk, der Tragfläche und der Kabine erfahren. Im Schlepp einer Bf 110 fand der erste antriebslose Flug statt. In Peenemünde wurde das Walter-Raketentriebwerk eingebaut. Später wechselte man zum Walter 109-509A-0-1. Der Treibstoff war ein Gemisch aus T- und C-Stoff und sehr explosiv. Das neue Triebwerk wurde in der Me 163V3 erstmals getestet.
Neben den Prototypen der A-Version kamen noch 10 Me 163A-0 hinzu. Diese wurde dann zum Pilotentraining eingesetzt. Im Oktober 1941 überschritt bei Versuchen H. Dittmar die 1000 km/h Grenze und erzielte einen inoffiziellen Geschwindigkeitsweltrekord, der aufgrund des Krieges nicht anerkannt wurde.
Bausatz: Special Hobby hat nach 2011 jetzt dankenswerter Weise die Me 163A wieder auf dem Markt gebracht. Ende der 90er Jahre erschien der Basisbausatz unter dem Label Condor. Es werden erneut Spritzgussteile mit Resin- und Fotoätzteile kombiniert und nun bringt man den Bausatz bei special hobby erneut heraus. Das Rot auf dem Karton ist nun freundlicher.
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In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt zwei hellgraue Spritzlinge mit 71 Teilen, zwei Bögen Fotoätzteile, elf Resinteile, ein Klarsichtteil, ein Fotofilm für die Instrumente, ein Decalbogen und die informative mehrfarbige Bauanleitung. Ein Fotoätzteilbogen ist deutlich größer geworden. Jetzt gibt es u.a. auch Sitzgurte und weitere Kleinteile.
Das Cockpit wird erstmal in einer neuen Wanne aus Resin zusammengebaut. Der neue Resinsitz wird dann mit fotogeätzten Gurten versehen. Das Instrumentenbrett wird aus drei Teilen zusammengesetzt. Die Klarsichthaube ist aus einem Stück. Allerdings ist sie aus Spritzguss und daher recht dick. Schließt man diese, dann sieht man von der ganzen Pracht nicht viel.
Ein zweiter Bausatz ist der Scheuchschlepper. Der entsteht aus Resin-, Fotoätz- und Spritzgussteilen. Die Detaillierung entspricht einem zeitgemäßen Kleinserienbausatz und interessant ist die Version des Schleppers mit den Luftkissen allemal.
Die Farbhinweise enthalten RLM- und Gunze-Sangyo-Nummern. Alle Decals sind ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier bei AVIPRINT gedruckt. Die Hoheitszeichen für das Seitenleitwerk sind geteilt.
Bemalungen:
Fazit: Einen wichtigen Baustein der Luftfahrtgeschichte hat Special Hobby erneut mit viel Zubehör auf den Markt gebracht. Es ist nach wie vor ein Kleinserienbausatz für fortgeschrittene Modellbauer. Für diese ist der Kit sehr zu empfehlen.
Literatur:
Me 163 – Rocket Interceptor Vol. 1, Stephen Ransom und Hans-Hermann Cammann, Classic Publications 2002, ISBN 1-903223-12-1. |
Volker Helms, Godern (Oktober 2016)