Lloyd C.V Serie 82 (WKF)

Special hobby SH72122 - 1/72

Vorbild: Der erste wegen seiner nach hinten gestaffelten Tragflächen "Pfeilflieger" genannte Lloyd B (Serie 40) wurde bereits vor Kriegsbeginn im Sommer 1914 an die k.u.k. Luftfahrttruppen geliefert. Oberleutnant Heinrich Bier erreichte mit der ersten Maschine (40.01) beim Flugmeeting in Wien-Aspern am 27. Juni 1914 spektakuläre 6.170 m Flughöhe mit einem Passagier an Bord. Die Lloyd C.V (Serie 46) wies einige aerodynamische Verbesserungen auf und wirkte wesentlich kompakter: verschalte Propellernabe, höheres Seitenruder, abgerundete Ruderflächen, diagonale Tragflächenstreben, kürzere Tragflächen. Die ersten 50 von Lloyd 1917 gelieferten Flugzeuge erhielten den österreichischen Austro-Daimler-Motor mit 185 PS, die zweiten 50 in Lizenz nachgebaute deutsche Benz Bz IV-Motoren, die mit 220 PS das Flugzeug etwa 32 km/h schneller machten (Serie 46.5). Die Lloyd C.V besaß erstmal Sperrholztragflächen. Diese boten zwar geringeren Luftwiderstand als die mit Leinwand bespannten Tragflächen, sie verformten sich jedoch bei Feuchtigkeit und konnten zum Absturz der Maschine führen. WKF (Wiener Karosserie- und Flugzeugfabrik) produzierte weitere C.V mit Benz-Motoren als Serie 82, die hauptsächlich an die Ostfront gingen. Die etwa 500 gebauten Lloyd C-Typen waren vor allem in der ersten Kriegshälfte als Aufklärer und Bomber weit verbreitet. Ab 1917 wurden sie den Frontanforderungen nicht mehr gerecht und daher vor allem für Schulungszwecke verwendet. Nach dem Krieg flog die polnische Fliegertruppe das Flugzeug noch bis etwa 1920. (Quelle: Wikipedia)

Bausatz: Die Wiederauflage von 2006 erhielt lediglich ein neues Motiv auf dem Schüttkarton. Für den Bau existieren drei Plastikspritzlinge, sechs Resinabgüsse mit 16 Teilen, eine Fotoätzteilplatine, ein Acetatfilm für die Klarsichtteile, ein Decalbogen und die Bauanleitung.

Die Plastikteile sind sauber gespritzt und benötigen nur minimale Nacharbeit. Auch die Detailierung ist für den Maßstab in Ordnung, lässt sich aber durch die mitgelieferten Resin und Ätzteile noch deutlich erhöhen.



Bemalungsvarianten: Die Bauanleitung ist farbig gehalten, und zeigt auf zwölf Seiten den Bau, wobei die letzten vier Seiten die mögliche Farbgebung zeigen. Die Farbangaben beziehen sich auf die Produkte der Firma Gunze. Die Abziehbilder sind sauber auf blauem Trägerpapier gedruckt.

Fazit: Obwohl es sich lediglich um eine Reboxed-Auflage handelt, ist das Modell so oder so empfehlenswert, ermöglicht es doch den Bau einer eher seltenen Maschine aus dem ersten Weltkrieg. Auch preislich liegt der Bausatz im Rahmen. Für den Anfänger ist das Modell nur bedingt geeignet, da die Verarbeitung von Resin und Ätzteilen gerade in 1/72 etwas Erfahrung voraussetzt.

Jürgen Bellenbaum, Dallgow-Döberitz (Oktober 2017)