Vorbild: Die Ro.37 war ein Aufklärungsflugzeug des italienischen Flugzeugherstellers IMAM. Der untere Flügel des Doppeldeckers wies eine deutlich geringere Spannweite als der obere Flügel auf. Die Entwicklung und Fertigung dieses Flugzeuges begann 1933. Die Maschine wurde in Holz-Metall-Gemischtbauweise hergestellt. Das Spornrad-Fahrwerk war nicht einziehbar. Die Hauptfahrwerksräder waren aerodynamisch verkleidet. Der Grundentwurf sah als Antriebsquelle einen 600 PS starken Fiat-V-Motor - A.30 RA - vor. Insgesamt war man mit dem Antrieb jedoch nicht zufrieden, und so wurde nach 160 Maschinen die Produktion eingestellt. Um die Leistung in Bodennähe zu verbessern, wurden 9-Zylinder-Sternmotoren der Typen Piaggio P.IX RC.40 oder Piaggio P.XR RC.40 mit 412 respektive 515 kW eingesetzt. Nach weiteren Detailverbesserungen erhielt der Typ die Bezeichnung Ro.37bis. Mit dieser Ausführung war das Entwicklungsende erreicht, es wurden hiervon nochmals 475 Maschinen hergestellt. Insgesamt wurden von der Ro.37 und der Ro.37bis etwa 620 Maschinen gebaut. Die Maschine ging auch in den Export. Kunden waren Ungarn, Afghanistan und einige Länder in Süd- und Mittelamerika, darunter Ecuador. Die Maschinen wurden zunächst im spanischen Bürgerkrieg eingesetzt und spielten auch im Zweiten Weltkrieg eine gewisse Rolle, insbesondere in Nordafrika, an der Ostfront und auf dem Balkan. Später wurden sie hauptsächlich als Verbindungs- und Ambulanzflugzeuge eingesetzt und aus dem Frontdienst zurückgezogen. Zur Zeit der italienischen Kapitulation war keine Ro 37 mehr in aktiven Verbänden eingesetzt. (Quelle Wikipedia)
Bausatz: Der Bausatz basiert auf den Classic Airframe-Formen von 2004. Der Bausatz kommt in einem stabilen zweiteiligen Karton mit ansprechendem Deckelbild auf den Basteltisch. Die Bauanleitung ist in Tschechisch und Englisch gehalten, die Farbvorschläge beziehen sich auf das Mr. Color und Mr. Hobby Color-Sortiment von Gunze.
Die sechs grauen Spritzrahmen sind in einem wiederverschließbaren Klarsichtbeutel verpackt, der Rahmen mit den fünf Glasteilen, neun große und diverse kleine Resinteile, die Abziehbilder, ein messingfarbener Ätzteilerahmen und ein kleiner Azetatfilm sind separat verpackt. An den Teilen findet sich etwas Gussgrat, einige deutliche Auswerfermarkierungen sind an versteckten Stellen zu finden, müssen aber dennoch entfernt werden, damit die Teile zusammenpassen. Das Plastik zeigt stellenweise eine hochglänzende Oberfläche, Passzapfen fehlen wie bei Shortrun-Kits üblich.
Die Klarsichtteile sind dünn und klar. Ansonsten findet man Teile mit konstanten feinen Gravuren und scharfen Oberflächendetails. Für das Fahrwerk gibt es zwei Radhälften, zwischen die jeweils ein Ätzteil zur Darstellung der Speichen zu kleben ist.
Die Resin- und Ätzteile verfeinern das Cockpit, das Fahrwerk und den Motor. Für die Verspannung gibt es am Ende der 21-stufigen Bauanleitung einen Übersichtsplan in Dreiviertel-Ansicht.
Fazit: Ein sehr ordentlicher Bausatz eines selten verwirklichten Vorbildes. Die Verbindung der Anderthalbdecker-Konfiguration mit den archaisch wirkenden seitlichen Verglasungen am hinteren Rumpf und den großen Speichenrädern ergeben ein ausgefallenes Modell für die Vitrine. Wegen der Shortrun-Charakteristik, den Resin- und den Ätzteilen ist der Kit aber eher etwas für Modellbauer mit etwas Erfahrung.
Zu beziehen ist das Modell im gutsortierten Fachhandel, bei SH direkt oder für Händler bei glow2b.
Utz Schißau, Berlin (Januar 2018)