Vorbild: Spanien wollte im WK II die Messerschmitt Bf 109G-2 in Lizenz bauen. Es wurden als Starthilfe 25 Zellen ohne Daimler-Benz-Motoren geliefert. Hispano Avición sollte den Lizenzbau organisieren. Da bis zum Ende des Krieges keine Motoren mehr geliefert wurden, musste man auf den Hispano-12Z zurückgreifen. Mit diesem Triebwerk wurde man nicht glücklich. Später wurde der Rolls-Royce Merlin 500-45 eingebaut.
Dafür wurde die Zelle gründlich überarbeitet. So wurde auch die Bewaffnung verändert. Die HA-1112 M-1L sollte als Jagdbomber eingesetzt werden. Erst 1954 flog die HA-1112 M-1L erstmals. Immerhin gingen ab 1956 172 Exemplare in den Dienst bei der spanischen Luftwaffe. Für den Film "Die Luftschlacht um England" wurde auf vorhandene Exemplare zurückgegriffen. Sie wurden z. T. sehr umfangreich umgebaut. Man trimmte sie auf Bf 109E. Dafür wurden den Flächenenden gekappt und Verstrebungen an den Höhenleitwerk angebracht. Die Grenzschichtzäune wurden ebenfalls entfernt und Kanonenattrappen an den Tragflächen sowie über dem Motor angebaut. Es erfolgte natürlich eine vorbildgerecht Bemalung. Einige HA-1112 M-1L mussten als Hawker Hurricane herhalten.
Bausatz: Special hobby hat nicht nur die HA-1112 M-1L Buchón in 1/72 herausgebracht, sondern auch gleichzeitig die auf Bf 109E getrimmten Exemplare. In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt drei hellgraue Spritzgussrahmen mit 69 Einzelteilen, eine Spritzgusskanzel, sechs Resinteile, ein Fotoätzteilbogen, ein Fotofilm, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bauanleitung.
Die Spritzgussteile sind in der typischen Shortrun-Qualität von special hobby. Es gibt feine versenkte Strukturen aber auch eine raue Oberfläche. Die Kleinteile sind sogar sehr gut gelungen. Der Bau beginnt auch hier mit dem Cockpit. Dafür liefert special hobby nicht nur gut gemachte Spritzgussteile, sondern auch Fotoätzteile für diverse Kleinstteile und die Sitzgurte. Das Instrumentenbrett entsteht in der typischen Sandwich-Bauweise.
Special hobby liefert auch alle notwendigen Umbauteile für die Filmmaschinen. Die Tragflächenhinterkanten sind scharfkantig. Da die beiden Hälften des Höhenleitwerks einteilig sind, gibt es auch hier scharfe Hinterkanten. Die Auspuffleisten sind aus Resin. Mittels Fotoätzteilen werden die Kühler dekoriert. Alternativ kann man die Klappen offen oder geschlossen ankleben.
Die Luftschraube ist einteilig und leider auch das Klarsichtteil für die Kanzel. Das ist schade, denn so sieht man kaum etwas vom Inneren des Cockpits.
Bei der Bemalung des Modells hilft die mehrfarbige Bemalungsanleitung. Die Farbangaben sind für das GUNZE-Farbsystem. Der Decalbogen ist tadellos im Register gedruckt.
Bemalungen:
Fazit: Die HA-1112 M-1L war schon eine gute Idee von special hobby in 1/72. Mit diesen Filmflugzeugen hat man noch einen draufgesetzt. Für fortgeschrittene Modellbauer zu empfehlen.
In Deutschland werden special hobby-Bausätze für Händler über Glow2b (zu erreichen über www.glow2b.de) vertrieben.
Volker Helms, Godern (Februar 2015)