Vorbild: Die Fokker Eindecker E.I bis E.III beherrschten 1915 den Himmel über der Westfront. Schon bald wurden sie von den neuen Doppeldeckern der Entente überholt, da diese mit wesentlich besseren Leistungsparametern aufwarten konnten. Die deutschen Entwickler mussten nun schnell einen wirkungsvollen Nachfolger konstruieren. Einer von Fokkers Designern, M. Kreutzer, entwarf mehrere Doppeldecker-Jagdflugzeugkonzepte. Die M17 war mit einstieligen Flügeln ausgestattet. Der hohe Rumpf war zwischen den Flügeln angeordnet. Um die Sicht für den Piloten zu verbessern, wurde die Höhe des Rumpfes verringert und die Flügel gestaffelt angeordnet. Auch ein zweistieliger Flügel und verschiedene Motoren wurden getestet.
Schließlich wurden zwei Varianten Produziert: die M.17 mit einstieligen Flügeln und 80PS Oberursel U0 wurde als Fokker B.II in die Fliegertruppe übernommen und die zweistielige Version mit 100PS Oberursel U1 ging als Fokker D.II in den Bestand. Die ersten Maschinen erreichten die Einsatzeinheiten im Sommer 1916. Ihr Dienst an der Front blieb aber kurz und bald wurden die Flugzeuge an Trainingseinheiten in der Heimat verteilt. Österreich-Ungarn kaufte die Lizenz für beide Versionen und produzierte sie als Fokker Serie 03.5 und 03.6
Der Bausatz ist ein alter Bekannter von Gavia. Da mir dieses Modell leider nicht vorliegt, kann ich keinen Vergleich ziehen, allerdings erinnere ich mich noch deutlich an das Fazit von Holger, der diesen Bausatz gebaut hat ... es ist ein anspruchsvoller Bausatz.
Die Spritzgussteile sind eindeutig des "short run"-Fraktion zuzuordnen, gehören in diesem Segment zu den besseren Versuchen. Einige Resinteile ergänzen oder ersetzen einige der Spritzgussteile, insbesondere das Cockpit profitiert von diesen Teilen. Hinzu kommt noch ein kleiner Ätzteilebogen der weitere Details beisteuert.
Da der Ursprungsbausatz schon etwas länger auf dem Markt ist, gibt es natürlich schon eine Reihe von Diskussionen und gebauten Modellen. Wie es scheint hat Gavia einige Fehler eingebaut, die zum Teil nicht ohne größeren Aufwand zu beheben sind. Wer es dennoch versuchen will, sollte mal einen Blick auf den Baubericht von Robert Karr auf InternetModeler werfen ... ich werde mich wohl auch daran orientieren.
Bemalungen: Der kleiner Abziehbildbogen ist bei Aviprint gedruckt worden und enthält Markierungen für zwei Flugzeuge:
Fazit: Da die Auswahl an Spritzgussbausätzen dieses Typs sehr übersichtlich ist, wird man wohl auf diesen Bausatz zurückgreifen müssen, wenn man eine Fokker D.II bauen möchte. Modellbauerische Erfahrung, insbesondere mit WK1 Flugzeugen, ist erforderlich.
Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.
Steffen Arndt, Ettlingen (März 2009)