Focke Wulf Fw 189B-0/B-1 "Luftwaffe Trainer"

special hobby SH72430 Spritzguss mit Resinteilen - 1/72

Vorbild: Die Focke-Wulf Fw 189 war eine der ungewöhnlichsten Konstruktionen des WK II. Sie war als Nahaufklärer zu Beginn des Krieges hochmodern und optimal für den Zweck konstruiert. Der einzige Nachteil war später die zu geringe Geschwindigkeit. Nach dem Verlust der Luftüberlegenheit an allen Fronten zeigte es sich dann auch schmerzlich. Noch nach dem WK II diente sie als Vorbild für die sowjetische Suchoi Su-12.



Ab 1937 entstand die Fw 189A aufgrund einer Ausschreibung des RLM für ein Nahaufklärungsflugzeug. Mitbewerben waren die Ar 198 und die BV 141. Der Erstflug fand im Juli 1938 statt. Ab 1940 begann die Serienfertigung mit dem Argus As-410A-1 und 465 PS-Startleistung. Immerhin wurden bis zur Einstellung der Produktion 846 Exemplare aller Versionen gebaut.



Die B-Version war als Schulflugzeug gedacht. Es wurden aber ab 1940 nur drei Vorserienmaschinen (B-0) und zehn Serienflugzeuge (B-1) gebaut und an die Luftwaffe ausgeliefert.



Bausatz: Dieser Bausatz erschien schon 2001 bei MPM. 2009 hatte ich schon über diesen Bausatz einen FirstLook erstellt. Nun erschien dieser unter dem Label special hobby erneut. Schon damals hatte ich mit dem Bau des Modells begonnen. ICM hatte die Chance für weitere Varianten nicht genutzt. Selbst die Schlächtervariante gab es bei MPM. Vielleicht kommt diese auch noch. In dem attraktiven Stülpkarton befinden sich gut verpackt drei graue Spritzgussrahmen mit 62 Teilen, ein Klarsichtrahmen mit zwei Teilen, zwei Resinteile, zwei Decalbögen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.



Es gibt feine detaillierte Teile mit feinen versenkten Strukturen. Aber man erkennt auch, dass die Ursprungsform schon 20 Jahre auf dem Buckel hat. Im Cockpit merkt man das sehr schnell. Die vier Sitze könnten auf jeden Fall ein paar Sitzgurte vertragen. Die Instrumentenborde müssen selbst bemalt werden. Zum Glück ist das Cockpit nicht so großzügig verglast wie bei der A-Variante.



Die Tragfläche wird aus fünf Teilen zusammengefügt. Das macht es nicht unbedingt für Anfänger geeignet aber das erwartet man auch nicht bei einer Fw 189. Bei den beiden Triebwerken werden die einzigen Resinteile verarbeitet. Es sind das die seitlichen Lufteinläufen. Das Fahrwerk selbst ist ganz ordentlich. Die Räder müssen aus zwei Hälften zusammengefügt werden. Für den ICM-Kit gibt es Räder aus der Reihe Quick & Easy. Die beiden Luftschrauben werden aus fünf Teilen zusammengesetzt. Alternativ findet man auch Ersatz aus der og. Reihe.



Die Farbangaben beziehen sich auf die RLM-Töne und auf die Systeme von Gunze. Beide Decalbögen sind tadellos gedruckt.

Bemalungen:

  1. Fw 189B-0, W.Nr. 0010, BQ+AZ, Werkflugplatz von Focke Wulf in Bremen, 1940;
  2. Fw 189B-1, BS+AA, eine von zehn Vorserienmustern, 1940;
  3. Fw 189B-1, BS+AC, eine von zehn Vorserienmustern mit Tarnanstrich, Prag 1940.

Fazit: Die Fw 189B von special hobby ist in 1/72 immer noch einzigartig. Dieser Bausatz ist für fortgeschrittene Modellbauer sehr zu empfehlen.

Erhältlich sind die Bausätze von special hobby im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b. Für Privatkunden ist das Modell im örtlichen Modellbaufachgeschäft erhältlich.

Literatur:

Focke-Wulf Nahaufklärer Fw 189 A "Uhu", Schulflugzeug Fw 189 B "Eule" und Schlachtflugzeug Fw 189 C
Entwicklung, Produktion und Einsatz
Hans-Peter Dabrowski
Stedinger Verlag, Lemwerder 2008
ISBN 978-3-927697-53-9

Volker Helms, Godern (Mai 2021)