Focke-Achgelis FA223 E-0 Drache

Special hobby SH48020 Multimedia - 1/48

Das Vorbild: Entgegen der verbreiteten Ansicht, die Hubschrauber wären in den USA von Sikorski und Bell entwickelt worden, wurde in Europa bereits vorher erfolgreich auf diesem Gebiet gearbeitet. Henrich Focke, einer der Begründer der Firma Focke-Wulf, war mit der Fw 61 bereits ein großer Wurf gelungen. Nach den beeindruckenden Flügen der Fw 61 mit Hanna Reitsch in der Deutschlandhalle im Jahre 1938 beauftragte das Reichsluftfahrtministerium (RLM) die Firma Focke-Achgelis mit der Entwicklung eines militärisch brauchbaren Hubschraubers, der eine Last von 700 kg heben können sollte. Aus der Fw 61 wurde dann ein einsatzfähiger, größerer Hubschrauber entwickelt, der die Musterbezeichnung Focke-Achgelis Fa 223 und den Beinamen "Drache" erhielt.

Die Konstruktion von Motoranlage, Getriebe und Rotornaben sollte die Firma BMW übernehmen. Hier kam zum ersten Mal die heute noch gebräuchliche Anordnung mit kugelgelagerter Taumelscheibe zum Einsatz, mit der der Einstellwinkel der Rotorblätter zyklisch und kollektiv gesteuert wurde. Der Prototyp Fa 223 V1 begann die Erprobung im Oktober 1939, wobei zunächst verschiedene Probleme mit Schwingungen auftraten. Weniger als ein Jahr später konnte Flugkapitän Carl Bode mit der Freiflugerprobung beginnen. Dabei wurden, wie bereits schon vorher mit der Fw 61, einige Weltrekorde aufgestellt, die allerdings, wegen des Kriegszustands, nicht international anerkannt werden konnten. So wurde z.B. eine Geschwindigkeit von 182 km/h erzielt und eine Steiggeschwindigkeit von 8,80 m/s bei einem Gesamtgewicht von 3.705 kg.

Für die Serienproduktion einigte man sich auf die Version Fa 223 E für einen Mehrzweckhubschrauber. Die Produktion sollte im Werk von Focke-Achgelis in Delmenhorst erfolgen, aber nach einem Bombenangriff musste sie nach Laupheim bei Ulm verlegt werden. Gegen Ende des Krieges wurde auch noch der Betrieb von Weser Flugzeugbau in Berlin-Tempelhof in die Fertigung einbezogen. Alles in allem konnten aber nur ca. 40 Exemplare gebaut werden. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges überquerte eine von den Engländern beanspruchte Fa 223 als erster Hubschrauber den Ärmelkanal und wurde in England erprobt und untersucht, bis sie bei einem Versuchsflug wegen Wartungsmängeln abstürzte und zerstört wurde. In der Tschechoslowakei, bei der Firma Avia, wurden noch zwei Exemplare aus Ersatzteilen montiert. Auch in Frankreich wurde der Hubschrauber als Weiterentwicklung mit der Bezeichnung SE 3000 von SNCASE gefertigt. Damit begann die Hubschrauberentwicklung bei Aerospatiale.

Quelle: Wikipedia: Focke-Achgelis Fa 223 dort gibt es noch mehr Informationen!

Das Modell: Nun habe ich also das gute Stück hier und ich darf sagen, dass ich positiv überrascht bin. Die Klarteile sind sehr dünn, klar und schlierenfrei - nur in der Wölbung beim MG Stand sind einige Verzerrungen zu sehen. Das Material des Bausatzes ist härter, als das bisher bei Special Hobby der Fall war. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die Stabilität der Strebenkonstruktion für die Rotoren sehr zu begrüßen!!

Insgesamt ist der Bausatz sehr komplex insbesondere bei der Strebenkonstuktion der Rotoren. Dafür scheint man ansonsten bemüht zu sein die Komplexität zu vermindern. Resinteile liegen nur noch für Instrumentenbrett und Rotorsteuerung bei. Einige Ätzteile komplettieren das Modell, so dass es trotz der Komplexität auch dem weniger erfahrenen Modellbauer empfohlen werden kann. Geduld und Konzentration sind aber erforderlich!

Bemalungen: Der Bausatz erlaubt die Darstellung von 4 Luftfahrzeugen.

  1. Focke-Achgelis Fa 223 E-0 V-16, DM + ST, Testflug in den Alpen September 1944
  2. Focke-Achgelis Fa 223 E-0 V-11, DM + S0, Laupheim 1943
  3. Focke-Achgelis Fa 223 E-0 V-11, DM + SO, während des Bergungsversuchs einer Do 217 stürzt die Maschine ab mit K. Bode am Steuer
  4. Focke-Achgelis Fa 223 E-0 V-51, GW+PA, Berlin Tempelhof Frühjahr 1945

Fazit: Toller Bausatz! Anspruchsvoll in der Konstruktion, sollte er jedoch in keiner Luftwaffen- und/oder Hubschraubersammlung fehlen!

Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.

Steffen Arndt, Schwerin / Photos Volker Helms