Vorbild Die Genehmigung für den Bau der Firefly erteilte die britische Admiralität im Sommer 1939, der Erstflug des Prototypen fand am 22. Dezember 1941 statt. Drei weitere Prototypen folgten bis September 1942, die Auslieferung der ersten Serienmaschine erfolgte im März 1943. Erste Einsätze von Bord des Flugzeugträgers HMS Indefatigable erfolgten dann im Juli 1944, als Flugzeuge der 1770. Staffel das deutsche Schlachtschiff Tirpitz angriffen. Erste größere Einsätze sah das Muster dann im Januar 1945 im Pazifik, wo britische Verbände Angriffe auf japanische Raffinerien auf Sumatra flogen. Firefly's waren im Juli 1945 auch die ersten britischen Trägerflugzeuge über dem japanischen Festland
Zum Zeitpunkt der japanischen Kapitulation waren 658 Firefly's fertig gestellt, die Fleet Air Arm verfügte über acht mit dem Modell ausgestattete Staffeln. Im Sommer 1946 kam das verbesserte Model Mk. IV bei den Staffeln zum Einsatz, die älteren Mk.I Maschinen wurden an die Royal Navy Voluntary Reserve übergeben, die sie noch bis 1950 einsetzte. Die Mk.IV, deren Prototyp 1944 zum ersten Mal flog, unterschied sich deutlich vom Vorgängermodell, von den 160 gebauten Exemplaren gingen 40 an die Luftwaffe der Niederlande. Ab 1948 erfolgte die Ablösung der Mk.IV durch die neue Mk.V, die während des Koreakriegs das Rückgrat der britischen Luftstreitkräfte bildete. Die Mk.VI-Version, die ab Mitte 1950 eingesetzt wurde, war ein reiner U-Bootjäger, von ihr wurden 133 Exemplare bis September 1951 gebaut. Die Mk.VII-Version, die ab 1951 gebaut wurde, kam kaum noch zum Einsatz. Insgesamt wurden zwischen 1941 und 1956 1702 Fireflys gebaut.
(Basiert auf dem Wiki Fairey Firefly)
Bausatz: Gleich nach der Messe habe ich die Testshots dieses Bausatzes vorgestellt. Das dort Gesagte gilt nachwievor: Die Formen für den Flügel und Rumpf sind in der traditionellen Technik des Kleinserienherstellers als beschichtete Resinformen entstanden. Die Detaillierung und Oberflächengüte ist in Ordnung. Der Spritzrahmen mit den Kleinteilen ist allerdings aus Aluminium gefräst und bietet daher deutlich bessere und schärfere Details. Die Produktionsspritzlinge entsprechen den Testshots. Auf der Tragflächenunterseite wurde die Form repariert, was man aber leider noch sehen kann. Außerdem sind einige Gravuren etwas ausgefranzt. Alles in allem liefert MPM/Special Hobby hier aber einen guten Spritzgussbausatz.
Neben den 3 bereits vorgestellten Spritzlingen gibt es noch einen großen Rahmen für Propeller (3 und 4 Blatt mit unterschiedlichen Spinnern für die verschiedenen Versionen), Höhenleitwerk und Innendetails. Auch ein RADAR-pod und die Kanonenverkleidungen befinden sich hier. Natürlich sind einige Teile in der Bauanleitung als "nicht zu verwenden" gekennzeichnet. Zwei weitere identische Spritzlinge enthalten je einen Unterflügeltank und 6 HVAR Startschienen, davon 2 als Doppelschienen und 4 mit nur einer Rakete bestückt. Das Versäubern der Formtrennnaht wird hier nicht ganz einfach sein. Auch von diesen Rahmen landen Teile in der "Spares Box". Die beiden Fotoätzteile stellen Verstärkungsplatten an den Flügeln dar und müssen nach Maßangaben aus der Bauanleitung platziert werden. An diesen werden wiederum die Doppelstartschienen der Raketen angebracht.
Die Klarteile sind leidlich klar und durchsichtig, zeigen aber einige Verzerrungen. Die Vaku-Kanzel für den Grand Phoenix-(AZ models)-Bausatz von Barracuda bzw. Cooper Details passt aber vielleicht auch auf den SH-Rumpf. Auch die anderen Zubehörteile dieses Herstellers sind eine Überlegung wert. Apropos Resin, Special Hobby hat Fahrwerkschächte und Auspuffstutzen in diesem Material begefügt. Der einteilige Fahrwerkschacht kann als eine Art Hauptholm für die richtige Ausrichtung des Flügels dienen... wenn er denn gut passt. Dies konnte ich leider noch nicht testen.
Bemalungsvarianten Wie schon auf der Box angekündigt befinden sich 4 Bemalungsvarianten von im Pazifik-Raum eingesetzten Firefly Mk.I in der Box. Die Decals sind bei Aviprint gedruckt, versatzfrei und nicht ausgeblutet.
Fazit: MPM/Special Hobby bieten hier eine weitere interessante Edition ihres Mitte des Jahres erscheinenen Firefly-Bausatzes. Inzwischen gibt es auch spätere Varianten, auf die Freunde der FAA sicher schon länger gewartet haben. Bleibt noch die Einordnung: Der Grand Phoenix/AZ Models Bausatz reicht nicht an diesen Kit heran uns ist somit obsolet. Wer ihn jedoch bereits hat, vielleicht samt Zubehör, muss ihn jedoch nicht wegschmeißen, denn auch diese neue Bausatz ist kein Shake'n'bake kit. Bei Neukauf rate ich allerdings zum Special Hobby Bausatz!
Steffen Arndt, Barsinghausen (November 2013)