Fairey Firefly F./FR,Mk.I "Foreign Post War Service"

Special Hobby SH48151 Multimedia - 1/48

Zur Geschichte: Die Fairey Firefly entstand aufgrund der Spezifikation N5/40 als Nachfolgemuster der Fulmar, ihr Erstflug fand am 22. Dezember 1941 statt, die erste Serienmaschine F Mk. I wurde am 4. März 1943 ausgeliefert. Die Version FR. Mk. erhielt ein ASH Radar im Vorderrumpf. Erste Einsätze von Bord des Flugzeugträgers Indefatigable erfolgten im Juli 1944, als Fireflys am erfolgreichen Angriff auf das deutsche Schlachtschiff Tirpitz beteiligt waren.



Im Pazifik griffen Maschinen dieses Typs ab Januar 1945 japanische Raffinerien auf Sumatra an, sie waren auch die ersten britischen Trägerflugzeuge über dem japanischen Festland. Die letzten Mk. I flogen bis 1950 bei der Royal Navy Voluntary Reserve. Weiterentwicklungen waren u.a. die Mk. V, die während des Koreakrieges das Rückgrat der britischen Luftstreitkräfte bildete und die Mk. VI, die bis zu ihrer Ablösung durch die Fairy Gannet die Aufgabe der U-Boot-Jagd bei der Britischen Fleet Air Arm übernahm. Exportiert wurden Fireflys in die Niederlande, Kanada, Äthiopien, Thailand, Indien, Dänemark und Schweden.



Die Firefly Mk. I wurde von einem Roll-Royce Griffon IIB mit 1730 PS angetrieben und erreichte 505 km/h in 4270 m Höhe Sie war mit vier Hispano 20 mm-Kanonen, zwei 454-kg-Bomben oder acht 27 kg-Raketen bewaffnet und hatte eine Reichweite von ca. 1200 km bei einer Dienstgipfelhöhe von 8500 m. (Quelle Wikipedia und Bauanleitung)



Was ist in der Box? In der stabilen blau-weiß-grauen Stülpbox mit attraktivem Deckelbild finden sich an sechs Gussrahmen 172 graue Shortrun-Teile sowie sechs Klarsichtteile, fünf Teile in cremefarbenem Resin und ein kleiner Rahmen mit zwei Fotoätzteilen. Laut Teileplan wandert rund ein Viertel davon in die Restekiste. Die Kunststoffteile haben wie zu erwarten keine Passzapfen und sind mit feinen Gravuren versehen. Die Glasteile sind dünn und recht klar bei geringer Verzerrung. Leider kann die Cockpithaube OOB nur geschlossen gebaut werden.



Die Resinteile sind für den Fahrwerksschacht bzw. die Auspuffrohre gedacht. Letztere sind erfreulicherweise ausgehöhlt. Die Fotoätzteile dienen als Befestigungsplatten für 4 Raketen, die allerdings für diese Version nicht benötigt werden. Für das Instrumentenbrett gibt es ein Decal, für die Sitze fehlen leider die Gurte. Für die kanadische Version gibt es einen Radarpod, der unter dem Motor zu befestigen ist. Der Cockpitbereich im Rumpf ist mit Rippen vorstrukturiert und erhält beim Bau zahlreiche Kleinteile zur Darstellung der Kästen und Geräte. Insgesamt wirkt der Innenraum recht gut nachgebildet, von den fehlenden Gurten vielleicht mal abgesehen. Gleiches gilt für das Fahrwerk, dessen Schacht und Räder durch zahlreiche zusätzliche Details komplettiert werden.



Der sauber gedruckte Decalbogen bietet fünf Versionen: eine Maschine der Kaiserlich Äthiopischen Luftwaffe Dark Earth und Middle Stone über Sky, eine Maschine der Königlich Holländischen Marine-Luftwaffe in Extra Dark Sea Grey und Dark Slate Grey ebenfalls über Sky, eine kanadische Firefly in Extra Dark Sea Grey über Sky und eine der Royal Thai Navy im selben Tarnschema, alle aus der Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg..

Fazit: Mangels Kenntnis kann ich keinen Vergleich zu den Kits von AZ und Grand Phoenix ziehen, muss aber sagen, dass der SH-Bausatz alles in allem einen recht erfreulichen Eindruck macht. Schwierig dürfte sich das Einpassen des Resinteiles für den Fahrwerkschacht gestalten, und auch wegen der zahlreichen Klein- und Kleinstteile würde ich diesen Short-Run-Kit nur erfahrenen Modellbauern empfehlen.

Utz Schißau (Berlin, Februar 2014)