Vorbild: Schnell hatten sich nach dem Beginn des WK II die schwachen Leistungen der neuen italienischen Jagdflugzeuge offenbart. Die Motorleistung war einfach zu schwach. Deutschland ermöglichte seinem Verbündeten den Lizenzbau der DB 605(= RA 1050). So entstanden die Flugzeugtypen C. 205, Re 2005 und Fiat G.55. Bei einem Vergleichsfliegen gegen Bf 109G-4 und Fw 190A-5 zeigten alle Typen gute Leistungen.
Das größte Potential versprach aber die Fiat G.55. Mit einem DB 603 sollte sie die beiden deutschen Muster in den Schatten stellen. Bei Fiat konstruierte man die G.55 entsprechend um und versah sie mit einem neuen Rumpfvorderteil. Die neue Fiat G.56 war mit drei 20mm-Kanonen gut bewaffnet und erreichte 680 km/h. Sie war dazu noch sehr wendig.
Nach dem Abfall Italiens von der Achse lief das Programm nur noch schleppend. Der erste Prototyp flog am 28. März 1944 und wenig wurde er durch eine alliierten Bombenangriff zerstört. Es wurde noch am zweiten Prototypen gebaut. Im September 1944 wurden alle Arbeiten daran eingestellt. Fiat baute nach dem WK II noch einige G.55 und später dann mit Rolls-Royce Merlin noch die G.59 als Ein- und Doppelsitzer.
Bausatz: Die Ursprungsversion Fiat G.55 ist ein alter Bekannter, der schon unter dem Label Flying Maschines und Special Hobby erschien. LFmodels brachte vor Jahren schon einen Resinbausatz der G.56 heraus. Nun hat Special Hobby den logischen Schritt getan und ein paar Umbauteile hinzugefügt.
Jetzt enthält der Bausatz der G.56 einen hellgrauen Spritzling, zwei Vacukanzeln, einen kleinen Fotoätzteilbogen mit Fotofilm, und Resinteile. Letztere enthalten insbesondere das neue Rumpfvorderteil, Hauptfahrwerksschächte, Paneele für das Cockpit, Sitz und Steuerknüppel, den Kühler sowie drei neue Luftschraubenblätter.
Das Cockpit entsteht aus einem Mix von Resin- und Fotoätzteilen. Letztere müsse aber noch bemalt werden. Die ganze Einheit wird dann in die Beiden Rumpfhälften geklebt. Vorher müssen diese aber noch um die Motorpartie gekürzt werden. Diese wird dann durch das neue Resinteil ersetzt. Der Heckfahrwerksschacht besteht ebenfalls aus Resin. Unter der Tragfläche wird der Kühler montiert. Dafür hat Special Hobby realistische Fotoätzteile zur Verbesserung der Optik hinzugefügt. Ähnlich baut sich der kleine Kühler unter dem Bug auf.
Das Fahrwerk ist ordentlich detailliert. Zur Kontrolle gibt es eine gute Frontansicht. Etwas fummelig dürfte das Ausrichten der drei Luftschraubenblätter sein. Diese werden einzeln in den Spinner geklebt. Für das Aussägen der Vacukanzel ist genug Zeit einzuplanen. Immerhin hat man zwei Versuche. Da sie sehr dünn ist, kann sie auch zerschnitten werden. Dann ist eine geöffnete Position(nach Rechts geklappt) möglich.
Bemalung Die Decals sind ohne Versatz auf hellblauem Trägerfilm gedruckt.
Fazit: Ein interessantes Modell für den fortgeschrittenen Modellbauer!
Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.
Volker Helms, Godern (Oktober 2009)
Literatur:
FIAT G.55 Centauro AVIOLIBRI 3 Maurizio Di Terlizzi IBN Editore 2001 ISBN 88-86815-35-2 |