Vorbild: Die Curtiss SB2C Helldiver war ein trägergestützter Sturzbomber der US Navy. Sie ersetzte die Douglas SBD. Bei der USAF wurde sie als A-25 Shrike nur kurzzeitig eingesetzt. Aufgrund der Schwierigkeiten im Handling verloren u.a. die Royal Navy das Interesse an dem Flugzeug.
Der erste Prototyp der Helldiver flog als XSB2C-1 erstmals am 18. Dezember 1940. Schon am 08. Februar 1941 verunglückte er. Danach wurde das Flugzeug überarbeitet. So wurde der Rumpf verlängert und ein vergrößertes Seitenleitwerk eingebaut. Danach gingen die Flugversuche ab dem 20. Oktober 1941 weiter. Schon an 21. Dezember 1941 war schon wieder Schluss, denn bei Sturzflugtests wurde er zerstört. Am 29. November 1940 wurde der Serienauftrag erteilt. Dafür wurde das Seitenleitwerk nochmals vergrößert. Weiterhin wurden selbstabdichtenden Tanks eingebaut. Die starre Bewaffnung auf vier Kaliber 0.50 MGs verdoppelt.
Die Produktion lief bei Curtiss in Columbus und Ohio an. Weiterhin bauten Fairchild Aircraft (300 unter der Bezeichnung XSBF-1, SBF-1, SBF-3 und SBF-4E) und die Canadian Car & Foundry (894 als SBW-1, SBW-3, SBW-4, SBW-4E und SBW-5) in Kanada. Sie waren vergleichbar mit den bei Curtiss gebauten Flugzeuge. Insgesamt entstanden während des WK II 7.140 SB2C.
Die Curtiss SB2C-3 erhielt im Vergleich zur SB2C-1 einen 1900 PS-starken R-2600-20-Sternmotor mit einer Vier-Blatt-Luftschraube. Insgesamt wurden von dieser Version 1.112 Exemplare gebaut. Als letzte Produktionsversion erschien die SB2C-5. Bei allen Maschinen dieses Typs wurde das APS-4-Radar unter der Steuerbordtragfläche angebaut. Weiterhin hallen die Propeller keinen Spinner und es kamen sogenannte Paddle-Blade-Blätter zum Einbau. Weiterhin wurde die Schiebehaube des Piloten überarbeitet. Die Streben fielen weg und die Sicht zur Seite wurde dadurch verbessert. Gleichzeitig wurden im Pilotencockpit die Bedienungselemente neu strukturiert und dabei auf die Ergonomik geachtet. 970 SB2C-5 wurden gebaut. In Kanada entstanden bei Canadian Car & Foundry 85 SBW-5. Bei der US Navy wurde die SB2C nach ca. vier Einsatzjahren durch die Douglas AD-1 Skyraider verdrängt. Bei ausländischen Nutzern stand das Muster bis Ende der 1950er Jahre im Dienst.
Bausatz: Im Maßstab 1/72 sind die beiden Bausätze von ACADEMY und cyberhobby der Curtiss SB2C das Maß aller Dinge. Jeder Bausatz hat vor oder Nachteile. Das tschechische Unternehmen special hobby ist immer für eine tolle Idee gut! So hat man sich bei ACACEMY in Korea die Spritzgussteile der Crutiss SB2C-3 Helldiver besorgt und mit eigenen Mitteln daraus eine späte SB2C-5 in 1/72 gemacht. In dem attraktiven praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt zwei graue Spritzlinge von ACADEMY mit 84 Teilen, ein neuer Spritzgussrahmen mit 16 Teilen, zwei Klarsichtrahmen mit neun Teilen, einer kleinen Fotoätzplatine, 37 Resinteile, zwei Decalbögen und die übersichtliche Bau- und Bemalungsanleitung.
Ein paar Teile sind für andere Versionen und wandern in die bekannte Restekiste. Die Spritzgussteile von ACADEMY sind noch voll auf der Höhe der Zeit. Bei special hobby hat man die Kosten für kleine Spritzgussformen offensichtlich im Griff und so hat man die versionstypischen Teile in Spritzguss verwirklicht.
Der Bau beginnt mit dem Cockpit und hier sind auch ein paar Umbauarbeiten an den ACADEMY-Spritzgussteilen vorzunehmen. Das ist aber kein Hexenwerk! Für den Pilotensitz gibt es auch die obligatorischen Gurte. Die bekommt auch der Arbeitsplatz des Bordschützen. Nach 14 Bauabschnitten kann der Rumpf zusammengefügt werden. Die längeren Bombenschachtklappen der SB2C-5 liefert special hobby als Spritzgussteil. Es gibt auch eine neue Gabel für die beiden Bomben im Schacht. Für das Hauptfahrwerk hat special hobby neue Räder samt Kappen aus Resin erstellt. Welche Klappen beim Hauptfahrwerk angeklebt werden müssen entscheidet sich nach der ausgewählten Bemalungsvariante.
Die vier neuen Luftschraubenblätter müssen einzeln ausgerichtet werden. Der R-2600-Sternmotor ist in der Motorhaube kaum sichtbar und damit reicht das ACADEMY-Teil für die meisten Modellbauer aus. In der Bauanleitung findet man noch einen passenden Plan für die Bewaffnung und auch die Verspannung der elektronischen Ausrüstung wird gut gezeigt.
Die beiden Decalbögen sind tadellos gedruckt und wer die Trikolore auf dem Seitenruder lackieren möchte, für den hat man einen separaten Anker gedruckt. Als Farbreferenz nutzt special hobby die Systeme von GRUNZE.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Hiermit liefert special hobby die ultimative Curtiss SB2C-5 Helldiver in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer und für diesen ist diese Auflage sehr zu empfehlen!
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Literatur:
SB2C Helldiver "in detail & scale" D&S VOL. 52 Bert Kinzey squadron/signal publications 1997 ISBN 1-888974-04-4 |
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SB2C Helldiver in action Aircraft No. 54 Robert Stern squadron/signal publications 1982 ISBN 0-89747-128-8 |
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Helldiver Units of world war 2 Osprey Combat Aircraft 3 Barret Tillman Osprey Publishing 1997 ISBN 1-85532-689-2 |
Volker Helms, Godern(Juli 2017)