Vorbild: Die Bristol Blenheim Mk. IV flog den ersten Kampfeinsatz der Britten im WK II. Eine einzelne Maschine flog einen Aufklärungseinsatz über Wilhelmshaven am 03. September 1939. Die Entwicklung der Blenheim entstand als Weiterentwicklung der privaten Konstruktion Bristol 142 für die Bedürfnisse der RAF. Diese wurde als Bristol 142M Blenheim Mk. I für die RAF aktzeptiert. Das Flugzeug wurde in großen Stückzahlen für die RAF und für den Export (u.a. Finnland, Türkei) gebaut. Die Blenheim Mk. IV war keine direkte Weiterentwicklung der Mk. I, sondern sie war das Ergebnis der Ausschreibung 11/36 und sollte die Lücke zwischen der Avro Anson und der Bristol 152 (später Beaufort) füllen. Die Konstruktion des Rumpfes wurde umgestaltet und es entstand eine längere Glaskanzel für einen Bombenschützen. Nachdem für das Costal Command die Lockheed Hudson beschafft wurde, entschied sich die RAF die Konstruktion als Bomber weiterlaufen zu lassen. Dieser erhielt dann die entgültige Bezeichnung Blenheim Mk. IV. Im Ergebnis war diese neue Version keineswegs schneller als die Mk. I und benötigte Begleitschutz bei Kampfeinsätzen. Trotzdem wurde mangels besserer Typen die Großserienproduktion aufgelegt. In Finnland wurde dieser Typ auch in Lizenz produziert.
Die Blenheim Mk. IVF erhielt einen Pack mit vier .303 MGs untern Rumpf. Diese Maschinen wurden zur Schiffsbekämpfung und als Begleitflugzeuge für Marineverbände eingesetzt. Im Costal Command waren alle Mk. IVF bis zum Juni 1942 durch Mosquito und Beaufighters ersetzt. Nur in Nordafrika und im Mittleren Osten blieb dieser Typ länger im Dienst. Dort wurde die Mk. IVF dann auch durch die Mosquito und Beaufort im Verlauf des Jahres 1943 abgelöst.
Bausatz: Das neue Desing des Kartons überrascht. Es sieht deutlich klarer aus. Im Hause MPM/Special Hobby ist die Blenheim eigentlich ein alter Hut. Sie kam vor einigen Jahren in verschiedenen Versionen auf dem Markt. Im Grunde ein typischer Short-Run-Bausatz mit Resin- und Fotoätzteilen.
Die Spritzgussbauteile aus hellgrauen Kunststoff besitzen neben feinen Gravuren auch ein wenig Grat. Klarsichtteile aus Spritzguss liegen bei. Dazu gibt es jetzt noch ein paar Klarsichtteile aus Vacumaterial. Das Cockpit wird aus Spritzguss- und Fotoätzteilen aufgebaut. Beim Zusammenbau der Glaskanzel müssen zwei Teile durch Vacuteile ausgetauscht werden. Das dürfte eine anspruchsvolle Aufgabe sein. Die Motore sind sehr gut aus Resin reproduziert. Bei den Motorverkleidungen gilt es auf Alternativteile zu achten. Die MG-Wanne weicht leicht von der mir bekannten Ausführung ab. Wer da nun Recht hat, dass kann erst eine weitergehende Recherche zeigen. Ein paar Kleinteile müssen selbst angefertigt werden. Die Propellerblätter werden separat verklebt. Einzelne Maschinen besaßen im Original ein frühes Radar. Das findet man auch im Modell als Resinteil(+Eigenleistung) wieder.
Die Decals wurden ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.
Bemalungen: Die Decals wurden auf hellblauem Trägerpapier versatzfrei gedruckt.
Fazit: Eine interessante Version eines bekannten Bausatz für den erfahrenen Modellbauer.
Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.
Volker Helms, Godern (März 2008)
Literaturhinweis:
Bristol Blenheim in action, Aircraft Number 88, Ron Mackey, squadron/signal publications 1988, ISBN 0-89747-209-8. |