Brewster SB2A-3 Buccaneer "US Navy Bomber"

Special hobby SH72179 Multimedia - 1/72

Vorbild: 1939 bestellte die US Navy bei Brewster ein einmotorigen zweisitzigen Bomber, der auch Aufklärungsaufgaben übernehmen sollte. Dieser sollte auch von Trägern eingesetzt werden. Bei Brewster entstand daraufhin das Modell 340 mit einem R-2600 Triebwerk. Der Prototyp XSB2A-1 flog erstmals am 17. Juni 1941. Danach gingen Bestellungen von der US Navy, von Großbritannien(750 Exemplare) und Holland (für die Ostindischen Luftstreitkräfte 162 Stück) ein.


Der Start der Serienproduktion verzögerte sich und die erste SB2A-2 Maschine für die US Navy wurde 1943 ausgeliefert. Sie hatte nicht einmal Klappflügel. Die nächste Version war die SB2A-3 mit Klappflügeln und stärkerer Bewaffnung. Ursprünglich für die Holländer gedachte Maschinen gingen als SB2A-4 an die US Marines. Sie wurden nicht im Einsatz benutzt, denn dort hatte bereits die SB2C Helldiver Einzug gehalten. Unter dem Namen Bermuda setzten die Britten 469 Exeplare als Trainer und Zielschlepper ein. Insgesamt baute Brewster nur 771 Exemplare.

Bausatz: Mir ist kein Bausatz dieses erfolglosen Brewster Flugzeuges in 1/72 bekannt. Somit hat Special Hobby ein Alleinstellungsmerkmal. In dem zweiteiligen Karton befinden sich gut verpackt, drei hellgraue Spritzlinge, ein Rahmen Klarsichtteile, eine Tüte mit Resinteilen, ein kleiner Fotoätzteilbogen, die Decals und die Bauanleitung. Beim Betrachten der Bauteile erkennt man die Shortrunqualität. Das bringt bei den großen Bauteilen feine Gravuren und recht grobe Kleinteile. Die Bohrungen der oberen Sturzflugbremsen sind nicht alle durchbrochen, jedoch von einer Seite angedeutet. Diese müssen dann mittels feinen Bohrer nachgearbeitet werden. Das ist OK.


Die Rumpfhälften besitzen im Cockpitbereich sehr ordentliche Details, die nur noch bemalt werden müssen. Aus Spritzguss und Resinteilen sowie mit ein paar Fotoätzteilen entsteht das eigentliche Cockpit. Warum es allerdings keine Sitzgurte gibt, das kann ich nicht nachvollziehen. Ansonsten geht das Gebotene soweit in Ordnung. Als Fazit bleibt für diesen Bereich: Sitzgurte nachrüsten!



In ausgeklappter Position können die Tragflächen zusammengebaut werden. Die Sturzflugbremsen und die Landeklappen können in ausgefahrener Position angebaut werden. Der Fahrwerksschacht besitzt an der oberen Tragfläche von innen ausreichend Strukturen. Das eigentliche Fahrwerk ist sehr gut detailliert und für die Felgen gibt es alternativ Fotoätzteile.


Der R-2600-Motor entsteht aus Resinteilen. Damit ist die Detaillierung nahezu perfekt. Nur ordentlich bemalt muss er noch werden. Das Abwehr-MG besteht aus Resin und die Lafette aus Spritzgussteilen. Die Spritzgusskanzel ist zwar zweiteilig, jedoch wer sie offen haben möchte, der muss eine Säge ansetzen.

Die Decals sind bei DEAD Design fehlerfrei auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Sie umfassen auch einige Wartungshinweise.

Bemalungsvarianten:

Fazit: Ein typischer Multimediabausatz für den erfahrenen Modellbauer.

Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.

Volker Helms, Godern (August 2009)