A.W. Meteor NF. Mk. 11 "NATO Users"

Special Hobby SH72358 - 1/72

Vorbild: Die Gloster Meteor Mk. I war das erste einsatzfähige strahlgetriebene Jagdflugzeug der RAF. Der Prototyp flog erstmals am 5. März 1943. Nach 1945 benötigte die RAF rasch einen Nachtjäger. Dieser sollte aus der Meteor entwickelt werden. Den Auftrag erhielt Armstrong Whitworth, da Gloster ausgelastet war. Die erste Nachtjägerversion war die NF. Mk. 11. Sie war mit einem AI Mk. 10-Radar und zwei Derwent 8 Turbinen ausgerüstet. Diese Meteor ging auch an NATO-Partner. Als NF. Mk. 13 wurde sie tropentauglich gemacht. Mit dem US-Radar APS-21 ausgerüstet entstanden 100 NF. Mk. 12. Das neue Radar zog eine Verlängerung des Rumpfes nach sich. Die Serie endete mit der Mk. 14.

Bausatz: Bisher stand nur der ältere Matchbox-Bausatz, mit dem alle Varianten abgedeckt wurden, zur Verfügung. Der Mk. 12 folgt jetzt das Ausgangsmuster NF Mk. 11. Im attraktiven stabilen Stülpkarton liegen fünf graue Spritzlinge mit 144 Teilen, ein Klarsichtrahmen mit acht Teilen, ein Abziehbilderbogen und die mehrfarbige Bauanleitung.

Alle Teile stammen aus neuen Formen. Auf vier Rahmen befinden sich die Teile für die NF. Mk. 11 bis 14, d.h. sie enthalten ausreichend Futter für die Restekiste. Die Strukturen sind fein und klar ausgeführt. Die Klein- und Kleinstteile erfordern nur wenig Nacharbeit.

Der Ast mit den beiden Rumpfhälften ist jeweils variantenspezifisch, man hat hier auf einen modularen Aufbau des Bugs verzichtet. Ob das bebaute Modell ohne Buggewicht auskommt wird sich zeigen, sicherheitshalber dürfte etwas Ballast angebracht sein.

Das Cockpit ist super ausgeführt, früher lagen dafür Resinteile bei. Die Seitenwände besitzen schon sehr schöne Details. Heute bemängelt man die fehlenden Sitzgurte, einige Anbieter haben hier bereits mit Abziehbildern Abhilfe geschaffen.

Die Tragflächen sind noch konventionell aufgebaut, d.h. es gibt keine scharfen Hinterkanten. Hier wäre mehr drin gewesen. dafür sind die Luftein- und -auslässe vorbildlich einteilig gestaltet, das gilt auch für das Höhenleitwerk.

Leider wird die klare Cockpithaube nur einteilig geliefert.

Bauanleitung/Bemalung: Die gelungene Bauanleitung führt in 42 Schritten zum Ziel. Sauber auf blauem Trägerpapier gedruckte Abziehbilder liefern Material für eine dänische, eine französische und eine belgische Maschine. Bei den Farbangaben bezieht man sich auf die beiden GUNZE-Systeme.

Fazit: Damit liegt jetzt die zweite Nachtjägervariante vor. Sie ist die Ablösung aller bisherigen. Für fortgeschrittene Modellbauer ist dieser Bausatz sehr zu empfehlen, für Einsteiger eine Herausforderung.

Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.

Jürgen Willisch, Potsdam (Juni 2020)

Literatur:

R.J.Caruna, R.A.Franks,
The Gloster and AW Meteor
SAM Publications 2004