Bugatti 100P

Sharkit 7281 - 1/72

Vorbild: Die Bugatti 100P, 1937 als Bugatti 100 begonnen, wurde für die Teilnahme am Coupe Deutsch de la Meurthe des Jahres 1938 gebaut.

Konstrukteure waren Ettore Arco Isidoro Bugatti und Louis de Monge. Bei einer Spannweite von 8,2 m und einer Länge von 7,7 m verfügte die Maschine über zwei Motoren von etwa 450 PS. Diese sollten je einen der beiden gegenläufigen konzentrischen Propeller antreiben. Man hoffte auf eine Geschwindigkeit von über 800 km/h. Das Flugzeug verfügte über bemerkenswerte und teilweise durch Bugatti patentierte Merkmale wie Holzverbundbauweise und ein Y-förmiges Leitwerk.

Aufgrund des Zweiten Weltkrieges wurde der Bau nie abgeschlossen. Das unfertige Muster landete nach vielen Besitzern, im EAA AirVenture Museum in Oshkosh.

Genau dort gelang nun ein Nachbau, der am 19. August 2015 in Tulsa seinen Erstflug hatte.

Der "Le Reve Bleu" genannte Nachbau aus Fiberglas flog zunächst nur in einer Höhe von 100 Fuß (30,5 m) über dem Boden mit einer Geschwindigkeit von 90 Knoten (167 km / h oder 104 mph). Mit der Maschine will man eine Spitzengeschwindigkeit von 110 Knoten (204 km / h oder 127 mph) erreichen.

Mit dem Flug im August wollte man die verfügbare Leistung und die Steuerreaktionsfähigkeit zu überprüfen.

Bei der Landung wurde allerdings der Propeller beschädigt, inzwischen bereits ersetzt und die Erprobung geht weiter. Mehr erfährt man hier: http://www.bugattiaircraft.com/news.html.

Bausatz: Früher kannte man Sharkit Spritzgußbausätze aus Israel - heute trägt ein Resinhersteller in Frankreich diesen Namen. Eine Verbindung beider Firmen ist nicht bekannt . Resin-Sharkit aus Frankreich hat eine ganze Reihe von Sience-Fiction ,"Paper-Planes" und diversen Prototypen im Angebot. Ausreißer ist eine Robin in 1:72 und 1:48.

Die Teile des Kit sind offenbar im noch sehr teuren 3D-Verfahren entwickelt, das entsprechende Urmodell davon "gedruckt" und für die Kits in Resin abgegossen worden. Insofern liegt eine beeindruckende Qualität, vor allem bei den Kleinteilen, vor.

Der Abguss - mit den nötigen Angussstegen - ist in der heute üblichen Qualität gehalten. Als Herausragend kann die absolut glatte und schlierenfreie Resinkanzel bezeichnet werden. Bei dieser muss keinerlei Nacharbeit durch Polieren, eintauchen in Future o.Ä. erfolgen.

Die Bauanleitung ist einfach, Decals gibt es nicht.

Fazit: Ein rundum nettes Modellchen, zum vergleichsweise günstigen Preis von 30€. Allerdings ist es quasi nur direkt beim Hersteller zu beziehen: http://www.sharkit.com/

Detlef Billig, Berlin (November 2015)