Vorbild: Das britische Traditionsunternehmen Handley Page entwickelte in den 1960er Jahren ein Reiseflugzeug für zwölf Passagiere. Der Erstflug der HP.137 fand am 18. August 1967 statt. Angetrieben wurde das Flugzeug von zwei Turboméca-Astazou-XIV-Propeller-Turbinen.
Die erste Serienmaschine der Jetstream 1 flog am 06. Dezember 1968. Davon entstanden 36 Exemplare. Allerdings war die Triebwerksleistung etwas unzureichend. Daher erhielt die Jetstream 2 Ende 1969 zwei Astazou-XVI-Triebwerke. Allerdings konnten nur noch drei Exemplare bei Handley Page fertiggestellt werden. Man hatte sich im Unternehmen finanziell übernommen und so war der Konkurs unvermeidbar.
Finanzinvestoren schlossen sich mit Scottish Aviation zusammen und gründeten die Jetstream Aircraft. Weitere zehn Flugzeuge entstanden unter der Bezeichnung Jetstream 200. Die RAF erhielt nach 1972 26 Jetstream 201 und sie wurden als Jetstream T.1 bezeichnet. Bei der Royal Navy erhielten die 14 Exemplare die die Bezeichnung Jetstream T.2.
Bausatz: Airfix brachte schon 1969 seinen Bausatz der Jetstream 1 in 1/72 heraus. Seit 2015 gibt es diverse Auflagen der Jetstream von Amodel. Auch unter dem Label modelsvit gab es eine Variante dieses Bausatzes. Nun ist die eine Auflage der Ursprungsversion der Jetstream bei SOVA-M erschien. In dem attraktiven Stülpkarton befinden sich gut verpackt zehn hellgraue Spritzgussrahmen mit 148 Teilen, zwei Klarsichtrahmen mit 27 Teilen, ein Decalbogen, die mehrfarbige Bemalungsanleitung und die Bauanleitung.
Es handelt sich um einen typischen neueren Short-Run-Bausatz aus dem Hause Amodel. So gibt es feine versenkte Strukturen und gut gemachte Kleinteile. Ein paar Teile sind für andere Varianten bestimmt und wandern in die Restekiste.
Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Hier gibt es eine 22 Teilen bestehende Einrichtung. Einzig die Sitzgurte sollte man der Besatzung spendieren. Weiter hinten ist die Passagierkabine allerdings leer. Die Tür dazu bleibt allerdings zu. Im Bug sollen mindestens 5 Gramm Gegengewicht untergebracht werden.
Zum Glück müssen die Luftschraubenblätter nicht einzeln aufgeklebt werden. Die Hinterkanten von Ruder und Tragflächen sind scharfkantig.
Die fertige Zelle muss mit vielen kleinen Antennen versehen werden. Das Fahrwerk ist ordentlich detailliert. Deren Hauptfahrwerksräder werden aus zwei Hälften zusammengesetzt.
Die Farbangaben beziehen sich auf das Farbsystem von Humbrol. Der Decalbogen ist tadellos gedruckt. Es gibt sogar die kleinen Fensterrahmen.
Bemalung:
Fazit: Ein gut gemachter Bausatz der Handley Page HP.137 in 1/72 von SOVA-M für den fortgeschrittenen Modellbauer.
Erhältlich dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über www.glow2b.de) oder für Modellbauer im gut sortierten Fachhandel.
Volker Helms, Godern (April 2019)