Vorbild: Die D.III wurde von Diplom-Ingenieur Harald Wolff aus einer Serie von D.II-Prototypen entwickelt, um den neuartigen Siemens & Halske Sh.III-Umlaufmotor einzusetzen. Die D.II, D.IIa und D.IIb wurden ab Juni 1917 mit den neuen Motoren erprobt, später folgte der Versuchstypen D.IIc. Die letzten als D.IIe bezeichneten Prototypen wurden in D.III umbenannt. Die Inspektion der Fliegertruppe orderte am 26. Dezember 1917 eine erste Vorserie von 20 Flugzeugen mit den Nummern D.8340/17 bis D.8359/17, die ab Januar 1918 an die Front geliefert wurde. Im Februar 1918 erfolgte eine weitere Bestellung über 30 Stück. Die Piloten des Jagdgeschwaders 2 erhielten als erste die neue Maschine, reklamierten jedoch nach einiger Zeit, dass der neue Sh.III-Motor zur Überhitzung neigte und bei Nutzung herkömmlichen Schmieröls bereits nach 10 Betriebsstunden Kolbenfresser und Kurbelwellenbrüche drohten. Siemens-Schuckert musste daher die gelieferten Flugzeuge zurücknehmen und schnitt zur besseren Kühlung ein Stück aus der runden Motorhaube heraus und verkleinerte die Propellerhaube (Spinner). Der Kommandeur des Jagdgeschwaders 2, Hauptmann Rudolf Berthold, drängte darauf, die Kampfflugzeuge schnellstmöglich wieder für den Fronteinsatz instand zu setzen, da diese nach Beseitigung der Kinderkrankheiten versprächen, zu den besten Kampfeinsitzern an der Front zu werden. Als die Flugzeuge im Juli 1918 wieder zum Einsatz kamen, war die Bestellung inzwischen auf 200 Stück erhöht worden. Trotz durchschnittlicher Geschwindigkeit erwiesen sich die D.III und ihr bald darauf erscheinender Nachfolger D.IV nun als hervorragende Jagdflugzeuge. Ihre Steigleistungen erreichte kein anderes Flugzeug dieser Zeit, wodurch sie sich besonders für den Einsatz als Abfangjäger in den Kampf-Einsitzer-Staffeln des Heimatschutzes eigneten. Eine Reihe von berühmten Weltkriegspiloten flogen die Siemens-Schuckert D.III, darunter Leutnant Ernst Udet (mit dem roten Anstrich des Jagdgeschwaders 1), Leutnant Fritz Beckhardt (ein grünes Flugzeug mit Hakenkreuzen), Leutnant Joseph Veltjens und Leutnant Olivier Freiherr von Beaulieu-Marconnay (beide Maschinen mit blau-rotem Anstrich der Jagdstaffel 15). (nach Wikipedia)
Bausatz: Erschienen ist er 2009, und immer noch im Programm. Im praktischem Stülpkarton mit einem Bild der Maschine von Ernst Udet, befinden sich fünf graue Spritzlinge, die Bauanleitung, ein kleiner Acetatfilm für die Windschutzscheibe, sowie drei Decalbögen.
Die Plastikteile sind sauber gespritzt, und auf einem relativ hohen Niveau für die Formentechnik von 2009. Auswerfermarken sind kaum vorhanden, bzw. an später nicht sichtbaren Stellen. Sinkstellen sind nicht vorhanden. Lediglich die Oberfläche könnte man bemängeln. Sie ist doch etwas rau. Das kommt zwar dem Stoffcharakter zugute, jedoch ist mit hoher Wahrscheinlichkeit beim Anbringen der Decals mit Problemen zu rechnen (zumal die Roden Decals eh nicht den besten Ruf haben).
Für das Cockpit sind ausreichend Teile vorhanden, die filigran genug sind, um realistisch zu wirken.
Positiv zu vermerken ist, dass die Quer-, und das Seitenruder separat sind, so dass eine individuelle Stellung gewählt werden kann. Wieso man das bei dem Höhenruder nicht auch gemacht hat, ist mir allerdings ein Rätsel. Die Tragflächen sind einteilig und haben scharfe Hinterkanten. Leider hat Roden auf eine weitere Detailierung, wie zum Beispiel die Nagelung der Rippen verzichtet. Dies wäre bei diesem Maßstab eigentlich machbar gewesen.
Die beiden Spandau MG sind zwar verwendbar, sollten aber doch mit Ätzteilen oder neuen MG aus dem Zubehörhandel ergänzt, bzw. ersetzt werden.
Über die Passgenauigkeit der Plastikteile kann ich allerdings noch keine Auskunft geben. Dies wird sich wohl erst beim Bau zeigen. Ist bei Roden leider immer ein wenig Glückssache. Manche Bausätze sind super, andere wiederum eine einzige Spachtel und Sandpapierschlacht.
Bauanleitung/ Bemalung: Kommen wir zur Bauanleitung, die bei mir leider fehlte, so dass ich sie mir aus dem Internet bei einem polnischen Händler runterladen musste. Da lobe ich mir doch Revell, wo man alles Online erhalten kann. Insgesamt führen auf acht Seiten in S/W 14 Schritte durch den Bau. Leider sind auch Bemalung und Decal nur schwarzbunt. So ist man gerade bei den Decals ein wenig gefordert, um die richtigen Lozenge-Decals zu verwenden. Die Farbangeben beziehen sich auf das Farbsystem von Model Master.
Die Decalbögen sind sauber gedruckt. Zwei Bögen sind für das Lozenge incl. Rippenbänder, und der etwas kleinere zeigt die Hoheitsabzeichen in der späten Form als Balkenkreuz, sowie Embleme und Typbezeichnung. Weitere Wartungs- oder ähnliche Beschriftungen sucht man allerdings vergebens. Hier muss eventuell der Zubehörhandel aushelfen. Für die Verarbeitung der Decals gilt wie so üblich bei Roden: Vorsicht, da sie sehr dünn und empfindlich sind! Insgesamt lassen sich fdrei Maschinen darstellen:
Fazit: Dieser Bausatz ist auch für Anfänger geeignet. Mit Zurüstteilen aus dem Handel kann dieses Flugzeug natürlich noch um einiges aufgewertet werden. Im Segment der 1/32er Flugzeuge des WWI bietet Roden neben WingnutWings das wohl größte Angebot an diesen Flugzeugen an. Wobei man man nicht die Qualität von Wingnut erwarten sollte, dafür ist der Preis aber moderater.
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.
Jürgen Bellenbaum, Dallgow-Döberitz (Mai 2020)
Literatur:
Jack Herris Siemens-Schuckert Airxraft of World War I Great War Aviation Centennial Series Bd.12 |