Vorbild: Die Lockheed C-141 Starlifter war ein militärisches Transportflugzeug der US-Luftwaffe (USAF). Entwickelt in den frühen 1960er Jahren, war es bis September 2005 im aktiven Einsatz zur Beförderung von Fracht und Truppen. Im Jahre 1960 entschied sich die USAF, für ihre vielfältigen Transportaufgaben ein strahlgetriebenes Flugzeug zu beschaffen. Es sollte militärisches Gerät, Frachtpaletten oder (verwundete) Soldaten und Fallschirmjäger über lange Strecken befördern können. Bisher waren dafür in der Regel propellergetriebene Douglas C-124 Globemaster II und Douglas C-133 Cargomaster eingesetzt worden. Aus dem Wettbewerb um den Auftrag ging im März 1961 Lockheed als Sieger hervor. Der erfolgreiche Erstflug der C-141A fand am 17. Dezember 1963 statt, dem 60. Jahrestag des ersten Motorfluges der Gebrüder Wright. Damit war sie das erste Düsenflugzeug, das als reiner Transporter entwickelt wurde. Im Oktober 1964 begann die Auslieferung und ab April 1965 waren die ersten Maschinen beim Military Air Transport Service (MATS) einsatzbereit.
Die Starlifter war wie die meisten Militärtransporter als Schulterdecker mit Leitwerk in T-Form konstruiert. Der Laderaum fasste wahlweise 29 Tonnen Fracht, 155 Soldaten, 123 Fallschirmspringer oder 80 Krankentragen. Die Fracht konnte durch die Heckklappe im Flug abgesetzt werden. Für Absprünge mit dem Fallschirm gab es zwei seitliche Ausstiege am Heck. Die USAF war sehr zufrieden mit ihrem zuverlässigen und vielseitigen Frachter; ein Mangel war jedoch, dass die C-141 ihre maximale Zuladung nicht ausnutzen konnte, weil der Laderaum im Verhältnis dazu zu klein war. Zwar gab es mittlerweile die - ebenfalls von Lockheed gebaute - wesentlich größere C-5 Galaxy, aber diese war für viele alltägliche Transportaufgaben überdimensioniert.
Daher wurden zwischen 1977 und 1982 270 der noch vorhandenen C-141A um 7,1 m gestreckt, indem man vor und hinter den Tragflächen zusätzliche Rumpfsegmente einsetzte. Der Laderaum hatte danach eine Länge von 31,8 m, eine Breite von 3,1 m und eine Höhe von 2,7 m. Gleichzeitig wurde die Fähigkeit zur Luftbetankung nachgerüstet. Diese C-141B flog am 24. März 1977 zum ersten Mal und hatte nun eine um ein Drittel auf 42 Tonnen gesteigerte Frachtkapazität. Durch diese Leistungssteigerung wurde die Starlifter erst recht zum meistbeschäftigten Transporter der USAF. Am 16. September 2004 stellte das Air Mobility Command (AMC) seine letzte Starlifter außer Dienst. Eine C-141C des Air Force Reserve Command (AFRC) flog am 26. September 2005 den letzten Kampfeinsatz dieses Typs, als sie Verwundete aus Afghanistan evakuierte.
Die 445th Airlift Wing des AFRC war die letzte Einheit, die dieses Flugzeug verwendete. Die vorletzte Starlifter (Kennzeichen: 67-0166) flog am 7. April 2006 zur Scott Air Force Base (Illinois), um anschließend dort ausgestellt zu werden. Der letzte Flug einer C-141 Starlifter (67-0177, Hanoi Taxi) fand am 6. Mai 2006 statt und endete mit einer Feier auf der Wright-Patterson Air Force Base (Ohio). Im dortigen USAF-Museum soll diese Maschine dann speziell an die Rückkehr der US-amerikanischen Kriegsgefangenen aus Vietnam erinnern. Insgesamt wurde für die USAF 284 Stück gebaut, ein Export in andere Länder fand nicht statt.
Quelle: Wikipedia
Modell: Nach rund einem Jahr bringt Roden die C-141B nun in einer weiteren Decalvariante auf den Markt. Manch einer hatte vielleicht eher auf die kurze A Ausführung gehofft, hier muss man sich vorerst noch in Geduld üben. Somit ist der einzige Unterschied zur hier schon vorgestellten Erstauflage der Abziehbilderbogen und als logische Folge das farbige Bemalungsblatt (und der Karton natürlich). Uwe hat ja in seinem First Look schon das Wesentliche an diesem Bausatz beschrieben, sodass ich dem eigentlich nichts mehr hinzufügen will/kann.
Mittlerweile sind sicherlich schon einige Modelle entstanden, und was man so liest und finden kann, scheint der Bausatz keine besonderen Schwierigkeiten zu bieten. Alles unter dem Vorzeichen Short Run wohl bemerkt. Damit meine ich mehr Aufwand bei Versäubern, Trockenanpassen und mehr Kontrolle beim Verkleben. Auch wird etwas mehr Spachtelmasse benötigt. Dafür bescheren uns diese Hersteller halt mit einer Typenvielfalt, die es so früher nicht gab bzw. von den "großen" Herstellern nicht gibt. Abnutzungserscheinungen der Form sind nicht zu erkennen, ich denke auch, dass man hier ja auch nicht von einer Wiederauflage sprechen kann, sondern dass die begrenzte Produktion wahrscheinlich auf die verschiedenen Ausgaben verteilt wird.
Kommen wir nun zum Entscheidenden dieser Ausgabe, dem neuen Decalbogen. Dieser ist glänzend gedruckt in guter Qualität, wie ich finde. Dies kann man z.B. gut am Logo des AMC (Air Mobility Command) erkennen oder auch der kleinen Noseart "Polar Nine One" (Nummer 7 auf dem Bogen). Mit dieser wurde die 66-0128 anlässlich eines Versorgungsfluges zu Stationen am Südpol von Christchurch, Neuseeland aus im Jahre 1991 markiert ,siehe hier.
Damit entstehen aber leider zwei Problematiken:
Die 66-0128 wurde scheinbar nach der Auflösung des 63rd AW am 1.April 1994 (evtl. auch früher) an den 62rd AW abgegeben. Hier und hier findet man dazu Bilder, wie man sieht ist die Maschine nun in AMC Proud Gray lackiert, nicht European One. Hier würden die großen Team McChord Bänder für das Leitwerk passen. Leider wurden also leider mehrere Zeiträume und Zuordnungen bei der Recherche gemischt. Was kann man also tun mit dem Bogen: Das Einfachste ist theoretisch die Team McChord, AMC Schriftzüge und das AMC Logo wegzulassen (Austausch gegen MAC Logo evtl.) und so die Maschine wie vorgesehen bauen. Die andere Variante wäre die Maschine in Grau FS26173 zu lackieren, da könnte man fast alle Decals verwenden, bräuchte aber neue Nummern/Staffelbezeichnungen für die Nase (Nr.4 auf dem Bogen) und große U.S. Air Force Titel für den Rumpf. Hier hilft der Caracal Models Bogen CD144002.
Die Positionierung der Abziehbilder wird auf der farbigen Bemalungsanleitung und in der Bauanleitung für die Stencilits gezeigt. Die Bemalungsanleitung bezieht sich auf das Programm von vallejo ohne Angabe von FS Tönen. Meiner Meinung nach sind die Farben zu hell. Insbesondere das Grau ist zu hell, es entspricht wenn überhaupt einer Maschine mit einer extrem ausgeblichenen Lackierung. Tatsächlich handelt es bei dem Grau um 36118 Medium Gunship Gray. Die beiden Grüntöne sind FS 34092 und FS 34102. Diese Farben sind von vielen Herstellern erhältlich, auch vallejo. Die Zeitangabe von 1983 ist mit Humor zu nehmen. Das Tarnmuster passt aber dafür sehr gut.
Fazit: Roden scheint sich in 1/144 den Transporter der U.S. Air Force verschrieben zu haben. Das man nun eine C-141B Starlifter in Plastik hat, ist schon toll. Etwas verwunderlich ist bei dieser Ausgabe allerdings die mangelhafte Recherche zu den Abziehbildern. Aber wie ich schon oben geschrieben habe, ist eine Korrektur grundsätzlich möglich. Zusammen mit dem Bogen von Caracal Models bieten sich noch ganz andere Möglichkeiten. Daher kann ich diesen Bausatz für fortgeschrittene Modellbauer empfehlen.
Erhältlich dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über www.glow2be.de) oder für Modellbauer im gut sortierten Fachhandel.
Sebastian Adolf, Gaimersheim (Januar 2018)