Historisches Die AU-23A Peacemaker ist ein US-amerikanisches leichtes Angriffsflugzeug, dass auf der PC-6 basiert. Die Pilatus PC-6 ist ein einmotoriges STOL-Flugzeug des Schweizer Herstellers Pilatus Aircraft. Es existieren mit dem Pilatus Porter (PC-6 mit Kolbenmotor) und dem Pilatus Turbo-Porter (PC-6/A bis PC-6/C mit Propellerturbine) zwei unterschiedlich angetriebene Ausführungen.
Bei dem universell einsetzbaren Arbeitsflugzeug können alternativ zum Radfahrwerk auch Kufen oder Schwimmer installiert werden. Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten werden zusätzlich durch die leichte Umrüstbarkeit vom Passagier- zum Frachttransport ergänzt. Die PC-6 wird in unterschiedlichen Rollen als Sanitätsflugzeug (mit zwei Tragen und fünf Sitzen, einschließlich der Crew), in der Luftbildfotografie, für den Abwurf von Versorgungsgütern, zum Absetzen von Fallschirmspringern und für Sprüheinsätze in der Landwirtschaft eingesetzt.
Ab 1971 strebte die USA zunehmend eine „Vietnamisierung“ des Vietnamkriegs an. Dieses Programm sollte Südvietnam befähigen, die Last seiner eigenen Verteidigung selbst zu übernehmen, damit die amerikanischen Streitkräfte abgezogen werden konnten. Zu diesem Vorhaben gehörte unter anderem auch der Plan, „Mini-Schützenflugzeuge“ zu entwickeln und Südvietnam damit auszustatten. Eines der dafür ins Auge gefassten Modelle war neben der Helio AU-24A Stallion ein STOL-Ausrüstungstransporter, der auf dem Pilatus Turbo Porter beruhte.
Obwohl die meisten Offiziere der US Air Force 1972 nach den ersten Tests auf der Eglin AFB, Florida, davon überzeugt waren, dass die AU-23A Peacemaker zu klein und zu leicht war, um daraus ein effektives Schlachtflugzeug zu entwickeln, wurden gegen Ende des Jahres 15 solcher Maschinen bestellt. Diese Modelle waren mit vier Unterflügelaufhängungen für leichte Abwurfladungen und Raketenabschussgehäuse bestückt, doch die Kampffähigkeiten beschränkten sich auf ein 20-mm-Dreirohrgeschütz M197, das in der Kabine aufgestellt war und mit Hilfe eines TVS-5-Nachtsichtgerätes durch die Tür abgefeuert wurde. 1972 wurden die Tests infolge einer Reihe von Problemen verschoben, doch schließlich war die AU-23A einsatzbereit. Effektivität und Überlebensschutz galten als äußerst gering, und die Flugzeuge wurden zuerst einige Zeit eingemottet, bevor doch 13 Stück die Royal Thai Air Force erreichten.
Quelle: nach Wiki: Fairchild AU-23A
Bausatz:Anfang letzten Jahres kündigte Roden das erscheinen einer PC-6 im Maßstab 1/48 an. Dieser „Sonderling“ ist nun die erste Edition dieses neuen Bausatzes. Der wenig stabile Stülpkarton ist leicht überdimensioniert. Die Teile darin sind aber alle in einer Plastiktüte verschweißt, die wiederum etwas zu klein erscheint. Eines der Fahrwerksbeine meines Bausatzes ist jedenfalls gebrochen. Die Klarteile schwirren auch lose in dieser Tüte herum, waren aber bei meinem Exemplar nicht zerkratzt.
Insgesamt entspricht das Modell dem von Roden bekannten Niveau. Die Detaillierung ist insgesamt recht ansprechend, auch wenn die Ausführung nicht so fein wie bei Herstellern aus Fernost ist. Die Oberfläche ist leicht „orangenhautähnlich“, aber noch in Ordnung. Die Gravuren sind für meinen Geschmack etwas zu stark, aber zum Glück gibt es nicht all zu viele und ein paar Schichten Farbe erledigen den Rest.
Das Modell ist recht modular aufgebaut, was weitere Versionen erwarten lässt, aber gewisse Ansprüche an die Fähigkeiten des Modellbauers stellt. Auf den ersten Blick scheint mir dies aber keine unüberwindliche Hürde zu sein. Für diese Spezialversion müssen mehrere Bohrungen für Anbauteile auf der Oberseite des Modells erfolgen. Roden gibt hier schon am Anfang der Bauanleitung genaue Maßangaben vor. Der Innenraum ist relativ spartanisch, dabei aber gut einsehbar (die Türen kann man geöffnet darstellen!). Ein paar selbstgemachte oder gekaufte Ergänzungen werten diesen Bereich sicher auf.
Die Abziehbilder sind von Roden und meiner bisherigen Erfahrung nach sehr störrisch. Sie erlauben die Darstellung eines olivgrünen amerikanischen Einsatz-Erprobungsflugzeugs und zweier recht bunter thailändischer Maschinen.
Fazit: Roden bereichert mit diesem neuen Modell die 1/48er Szene. Auch wenn die Qualität nicht ganz fernöstlichen Standard erreicht, ist dieser Bausatz sicher auch durch etwas weniger erfahrene Modellbauer zu bewältigen. Als Ergebnis erhält man eine interessante Bereicherung für die Vitrine.
Bezug: Erhältlich dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de) und im gut sortierten Fachhandel.
Steffen Arndt, Ettlingen (März 2010)