Vorbild: Aufgrund der klimatischen Bedingungen in den Wintermonaten des Russland-Feldzuges 1941-1942 wurde durch das Militär eine einfache Rad-Zugmaschine gefordert. Einer der Entwürfe für solch ein Fahrzeug entwickelte Ferdinand Porsche, ähnlich den damaligen Landmaschinen. Im Januar 1943 wurden 200 dieser Radschlepper als Nullserie bei Skoda bestellt.
Der Radschlepper besaß einen 6 Liter Vierzylinder Motor mit 90 PS. Bei einem Gesamtgewicht von 12 t. konnte eine Nutzlast von 4 t. befördert werden. Auch eine Seilwinde mit einer Zugkraft von 5 t. wurde verbaut. Die Höchstgeschwindigkeit des RSO betrug 15 km/h. Die ersten Prototypen erhielten noch gelochte Räder, die jedoch in der Erprobung Risse oder sogar Brüche zeigten. Die Serienfahrzeuge hatten dann Vollscheibenräder, die jedoch zu einer geringeren Fahrgeschwindigkeit führten. Durch negative Ergebnisse bei Vergleichsfahrten, mit leichten LKW in Maultierausführung, wurde am 11.04.1943 der ursprüngliche Auftrag auf 100 Stück reduziert. Trotz der Bezeichnung Raupenschlepper Ost wurde das Fahrzeug überwiegend an der Westfront eingesetzt.
Bausatz: Der mit einem schönen Titelbild gestaltete stabile Karton stellt sich beim Öffnen als prall gefüllt dar. Sehr gut verpackte Teile lassen ein hervorragendes Modell vermuten. Der Bausatz enthält acht Spritzlinge, plus separat verpackter Klarsichtteile, Rahmen, Reifenringe, Pläne und einteiliger Fahrerkabine. Dazu liegen ein sinnvoller Ätzteilbogen, Gliederkette, Seil und ein hochwertiger Decalbogen bei. Auf diesem sind sogar die Anzeigen der Armaturen im Fahrerhaus enthalten. Die Bauanleitung ist in Heftform gehalten und erinnert am Design und der Symbole sehr stark an die von Dragon.
Die Aufteilung der Baustufen ist durchdacht gestaltet und verzichtet auf überflüssige Aufteilungen in winzigste Bauteile. Das ist schon bei der einteiligen Fahrerkabine festzustellen, die sogar Aussparungen für die Türen enthält, um diese, bei Bedarf, offen oder geschlossen darzustellen. Die Türen sind ebenfalls einteilig und im Innenbereich bereits vollständig gegossen.
Die Qualität der einzelnen Teile lässt das Modellbauerherz höher schlagen. Die Auswerferstellen sind so intelligent platziert, dass sie nicht auf den Teilen sondern am Gießast sitzen. Das erspart uns die Mühe kleinste Teile erst mühsam bearbeiten zu müssen. Der hochdetaillierte Motor, feine Blattfedern und eine Vorderachse mit lenkbaren Endstücken überzeugen. Eine Augenweide ist auch die Haube mit dem Schriftzug und den feinen offenen Lüftungsschlitzen. Hier ist auch die Ladefläche zu erwähnen. Sie ist mit feiner Holzstruktur und klappbaren Seitenwänden ausgestattet. Diese mit der Plane abzudecken ist schon fast zu schade. Aber auch hier hat Riich Model gut gearbeitet und zusätzlich Planenspriegel und Traggestelle für eine Sanitätsversion beigelegt. So ergeben sich hier bis zu drei Versionen.
Die separat beiliegende Farbtabelle umfasst fünf Versionen dieses Fahrzeuges.
Fazit: Kurzum einfach super was Riich uns hier anbietet. Neben der hervorragenden Ausstattung, Detaillierung, Passgenauigkeit und gut strukturierter Baustufen erhält man ein besonderes Modell das nicht alltäglich ist. Obwohl der Bausatz bereits 2012 herausgekommen ist, spielt er auch 2016 in der Modelloberliga. Ein absolutes Muss für LKW Interessierte. Sehr empfehlenswert.
Der Bezug ist über den Fach- oder Onlinehandel möglich.
Reiner Janik, Berlin (Juni 2016)