Vorbild: Der Westland Lynx ist ein britischer Mehrzweckhubschrauber, der vor allem für militärische Zwecke eingesetzt wird. Der Lynx (englisch für Luchs) wurde von Westland Aircraft konstruiert. Die Bauserien Mk.2 und Mk.4 für die französischen Streitkräfte wurden gemeinsam mit Aérospatiale produziert. Der Erstflug fand am 21. März 1971 statt; die ersten Maschinen wurden im Jahr 1977 bei der British Army in Dienst gestellt. Seit 1982 war er bei sämtlichen militärischen Konflikten Großbritanniens im Einsatz. Die letzten britischen Lynx wurden 2018 außer Dienst gestellt.
Aufgrund der Einsatzvielfalt des Lynx sowie seiner hohen Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit ist er inzwischen bei den Streitkräften von 14 Staaten im Einsatz; darunter befinden sich auch 22 Exemplare, die von der Deutschen Marine im Marinefliegergeschwader 5 in Nordholz genutzt werden. Auch der britische Special Air Service nutzte die Lynx der Army für offene Einsätze als Einsatzhubschrauber nebst ihrem Eurocopter Dauphin. Im Laufe der Jahre wurden immer modernere Versionen des Lynx gebaut, die ihn auf den aktuellen Stand der Technik brachten. Der Bordhubschrauber ist ursprünglich für den Fleet Air Arm der britischen Royal Navy und die französische Marine gebaut worden. Der sogenannte Sea Lynx unterscheidet sich von der landgestützten Version äußerlich durch Räder anstelle von Kufen.
Für die U-Boot-Jagd ist er mit Stingray-Torpedos und speziellen Sonargeräten ausgestattet. Für den Einsatz gegen Schiffe ist eine Ausrüstung mit Luft-Boden-Raketen vom Typ Sea Skua möglich, wie sie bei der Bekämpfung der irakischen Marine im Zweiten Golfkrieg sehr häufig zum Einsatz kam. Die Royal Navy hat ihre Sea Lynx am 23.März 2017 außer Dienst gestellt.
Quelle: Wikipedia
Modell: In der bekannten, etwas labilen Faltschachtel kommt hier die letzte Variante dieses Marinehubschraubers auf den Markt. 2012 ist dieser Bausatz als deutscher Mk.88A und 2013 dann als Royal Navy HAS.3 erschienen. 268 Teile in grauen und durchsichtigen Plastik an 18 Spritzlingen enthält der Bausatz, welche sich am Ende zu einem beeindruckenden Modell mit einem Rotordurchmesser von rund 40 cm zusammenfügen. Daher zu recht die Einstufung in Level 5.
Markantester Unterschied zu den früheren Ausführungen ist der FLIR-Sensor auf der Nase, welcher selbstverständlich von Revell umgesetzt wurde. Die Form zeigt fast keine Alterungserscheinungen in Form von Fischhäuten oder ähnlichen. Ich habe nur eine dünne Haut bei einem Rotorblattanschluss gefunden. Der Bau beginnt mit dem Innenraum, welcher komplett vorhanden ist und über viele Details verfügt.
So sind die versionsspezifischen Instrumentenbretter mit erhabenen Strukturen versehen, welche mit Abziehbildern belegt werden sollen. Die Pilotensitze verfügen über aufgeprägte Sitzgurte. Die Passagiersitze in der Kabine fallen hier etwas ab, da keine Gurte vorhanden sind und das im Original vorhandene Rohrgestell im Modell massiv wiedergegeben wird. Gut dargestellt ist die Schallisolierung. Der gesamte Innenraum wird auf der Bodenplatte aufgebaut, welcher dann von den beiden Rumpfschalen und dem Bodenteil umschlossen wird. Die Rumpfteile verfügen über viele Gravuren und Oberflächendetails. Die markanten Nieten des Vorbildes wurden aber nicht umgesetzt.
Nach der Hochzeit der großen Rumpfteile wird anschließend das Motordeck mit dem Hauptgetriebe und den Turbinenein- und ausläsen aufgebaut. Dem Thema der dreidimensional geformten Schutzgitter von den Einläsen nähert sich Revell mit Hilfe von Bauteile aus durchsichtigen Kunststoff. Ätzteile sind hier auch nicht automatisch eine Hilfe, da sie auch erst die recht komplexe Form annehmen müssten. Hier könnten evtl. die Bausatzteile beim Abformen helfen. Der FLIR-Turm kann beweglich gebaut werden. Zur Darstellung der Optikfläche soll ein Decal verwendet werden. Klarsichteile werden hier nicht verwendet.
Der Kit bietet die Option, alle Türen geöffnet oder geschlossen zu bauen. Bemerkenswert finde ich auch die separaten Scheibenwischer. Als nächstes kommt das Fahrwerk an die Reihe. Eine Besonderheit des Vorbildes ist ja, dass zum Betrieb auf Schiffen das Hauptfahrwerk etwas gedreht wird, so dass die Räder schräg stehen(siehe das Deckelbild). Die Firma aus Bünde hat im Modell die gerade Stellung für den (Roll)Betrieb an Land vorgesehen. Wer also den Bordbetrieb darstellen will, müsste dieses am Hauptfahrwerk ändern. Grundsätzlich ist aber das Fahrwerk sehr detailliert.
Im Lieferumfang findet man an Bewaffnungsoptionen zwei Stingray Torpedos oder zwei Sea Skua Raketen sowie ein Maschinengewehr für die Backbordseite. Des Weiteren ist auch die Rettungswinde auf der Steuerbordseite vorhanden. Auch diese Bauteile sind sehr fein und detailreich ausgeführt. Der Heckrotor und der Hauptrotor sehen ebenfalls gut aus und drehen auch jeweils in die richtige Richtung. Dies ist ja beim einigen Hubschrauberbausätzen leider nicht immer so.
Die Bauanleitung ist im neuen farbigen Standard gedruckt und zeigt sehr klar und deutlich den Bau mit ausführlichen Farbangaben. Nach 88(!) Bauschritten sind dann alle Teile verbaut.
Der Decalbogen ist glänzend gedruckt und kommt von Cartograf wie es scheint. Darstellbar sind die folgenden zwei Maschinen:
Die Farbangaben beziehen sich auf das Hausprogramm ohne Verweis auf das britische Farbsystem.
Fazit: Grundsätzlich handelt es sich um einen sehr beeindruckenden Bausatz zum einem attraktiven Preis für ein 1:32 Modell. Dieser bietet sicherlich viel Bastelspaß. Die Experten können je nach Gusto noch sicherlich versuchen das eine oder andere an "Mehr" herauszuholen.
Sebastian Adolf, Wettstetten (Januar 2019)