Vorbild: Das Sondermodell, das unter dem Namen "Samba" bekannt wurde, hatte seine Vorstellung auf der ersten Nachkriegs - IAA im April 1951 in Frankfurt/M. Äußerlich unterschied es sich durch Chromradkappen, einem polierten VW-Emblem auf der Front und eine zweifarbige Lackierung. Die Bereiche zwischen den zwei Farben wurden durch Chromleisten getrennt. Zur Ausstattung gehörten auch ein Röhrenradio und ein Faltschiebedach über dem Passagierbereich sowie von Anfang an eine hintere Stoßstange.
Der neunsitzige Bus hatte insgesamt 23 Fenster, wovon die beiden hinteren Eck- und die acht Dachfenster aus 4 mm starkem, gewölbtem Plexiglas gefertigt waren. Das Fenster der Heckklappe war größer als bei den anderen T1. Im Innenraum hatte das Sondermodell ein durchgehendes Armaturenbrett, das erst 1955 in die Serienfertigung übernommen wurde, und einen weniger spartanisch ausgerüsteten Fahrgastraum. Der Zugang zur letzten Sitzreihe wurde durch eine wegklappbare Rückenlehne des äußeren Sitzes der mittleren Reihe erleichtert. Die hinteren Eckfenster wichen ab August 1963 einer geänderten Heckklappe mit einem größeren Fenster. Bei Modellen mit vorderen Einzelsitzen war das Reserverad links über dem Motorraum angebracht.
Im Angebot war das Sondermodell bis zum Generationswechsel 1967, ohne ein Äquivalent beim Nachfolgemodell T2 zu bekommen. Im ersten Jahr wurden 269 Einheiten produziert. Die Produktion stieg bis 1959 auf 6241 Einheiten an. Im letzten Jahr produzierte VW 18.790 Sondermodelle. Der Preis für das Sondermodell lag 1955 bei 8.475 DM, was einer heutigen Kaufkraft von etwa 20.900 Euro entspricht.
Bausatz: Gleich beim Öffnen fällt auf, dass wir die Plastikspritzlinge eines Bekannten in der Hand halten .Im Jahre 2009 präsentierte uns Revell den komplett überarbeiteten Samba Bus in der attraktiven "zivilen" Ausführung rotweiß. Mit der jetzigen Lufthansaausführung betritt ein weiterer Samba Bus die die Modellbaubühne. Die Dekoration ist auch hier sehr gut gewählt. So haben Jahre zuvor Fertigmodellhersteller wie z.B. Brekina in 1:87 diesen schicken Bus mit Erfolg an den Mann gebracht. Der unveränderte Bausatz besteht aus gesamt 167 Bauteile, einem Abziehbilderbogen und der Bauanleitung. Die zwanzigseitige Bauanleitung führt einfach und übersichtlich durch 56 Bauabschnitte.
Die originalgetreu nachgebildete mehrteilige Karosserie weist feine Oberflächenstrukturen auf. Die Heckklappe und die Türen sind beweglich gehalten und gewähren einen sehr guten Einblick in die sehr gut detaillierte Inneneinrichtung inklusive der Sitzbänke. Im Wageninnern befindet sich auch eine sehr gute Motorennachbildung. Die Räder und Vorderradanlenkung sind voll beweglich gehalten. Die Bereifung - aus weichem Vinylmaterial- weist ein feines Profil auf aber keinen Reifenhersteller. Das Dach kann wahlweise geschlossen oder mit zusammen geschobenen Faltdach gebaut werden. Verchromte Radkappen, Beschläge, Türgriffe und Scheibenwischer verleihen dem Bus ein Hauch von Luxus.
Der hervorragende Abziehbilderbogen im blau-gelben Design der Lufthansa ist sauber und randscharf gedruckt.
Fazit: Ein anspruchsvoller Top-Bausatz des Volkswagen-Klassikers. Preis und Leistung stimmen hier wieder zu 100 Prozent.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Spielzeug- und Fachhandel.
Alexander Hilbig, Berlin (Mai 2016)