Vorbild: Die Transall ist seit über fünfzig Jahren erfolgreich bei der Luftwaffe im Einsatz. Die C-160 wurde ab 1957 als deutsch-französische Gemeinschaftsproduktion entwickelt. 1959 kam es zur Gründung der TRANSporter ALLianz und der Erstflug der C-160 fand am 25. März 1963 statt. 110 Exemplare der Transall wurden von der Luftwaffe übernommen. In den 1970er Jahren wurden davon 20 Stück an die Türkei verkauft. Das Nachfolgemuster A400 befindet sich im Zulauf und löst Stück für Stück das alte Muster ab.
Die letzten bei der Luftwaffe fliegenden Transall sind Maschinen in der Konfiguration mit erweiterten Selbstschutz(ESS). Sie fliegen beim LTG 63 in Hohn. Mindestens bis 2021 sollen sie im Einsatz bleiben.
Die französische Luftwaffe wollte ein nach dem Auslaufen der Produktion weitere 25 Exemplare. Diese erhielten die Bezeichnung C-160NG(Nouvelle Generation). Die erste neu gebaute Transall flog am 09. April 1981. So wurden für Frankreich 29 Stück gebaut und Indonesien erhielt sechs weitere C-160NG.
Bausatz: Die Transall erschien 2006 im Maßstab 1/72 erstmals bei Revell aus neuen Formen. Nun gibt es eine weitere Auflage in den Ausführungen C-160D ESS und NG. In dem attraktiven praktischen Stülpkarton befinden sich sehr gut verpackt neun hellgraue Spritzlinge mit 251 Teilen, zwei Klarsichtrahmen mit 13 Teilen, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.
Es ist wirklich eine Pracht was uns Modellbauer Revell hier liefert. Die Detaillierung ist nach wie vor auf der Höhe der Zeit. Es gibt die komplette Inneneinrichtung und ein superdetailliertes Fahrwerk. Wer sich die Bausatzräder anschaut, der wird begeistert sein. Wer will, der kann sie ja noch abplatten (Jedoch nicht mit einem Platten versehen!).
Die eigentliche Kabine wird als eigenständiges Bauteil fertig gestellt und dann in die Rumpfhälften eingeklebt. Beim Betrachten der Sitzbänke und der Stirnwand kann schon sagen toll! Natürlich ist auch das Cockpit eine Augenweide. Die Instrumente werden durch Decals dargestellt. Die Sitze sind mit aufgeprägten Gurten versehen. Überrascht hat mich die Cockpitverglasung. Sie ist glasklar und recht dünn. Damit ist sie auch schön durchsichtig.
Bei den Triebwerken gibt es ein langes Abgasrohr. Es geht im Prinzip bis zur Turbine. Die selbst fehlt, jedoch ist die obere und die untere Verkleidung abnehmbar gestaltet (Ein Aufruf seit Jahren an die Zubehörindustrie?!). Je nach Variante gibt es auch unterschiedliche Propeller.
Dass die hintere Laderampe und die Seitenluke optional offen montiert werden können, das ist bekannt. Vor dem Verkleben der Rumpfhälften müssen je nach Variante noch Bohrungen angebracht. Wenn man alles innen eingeklebt hat, dann ist kein Platz mehr für irgendwelche Detailsets. Als krönenden Abschluss gibt es noch die Scheibenwischer.
Revell liefert hier einen riesigen Decalbogen. Damit ist schon eine Menge abgedeckt worden. Natürlich gibt es hier wohl jeden Wartungshinweis. Interessant sind auch die Decals für die Propellerblattspitzen. Bei den Farbhinweisen bezieht man sich auf das Revell-System. Immerhin gibt es ein paar RAL-Nummern für die Außenfarben.
Bemalungen:
Fazit: Eine sehr willkommene Auflage der C-160 in den aktuellen Versionen im Maßstab 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer. Für diesen ist der Bausatz sehr zu empfehlen.
Volker Helms, Godern (Januar 2019)