T-55AM/T-55AM2B

Revell 03306 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Der T-55 ist einer der am meisten verbreitesten Kampfpanzer der ehemaligen Sowjetunion. Ab Mitte 1958 begann der Serienbau in der Sowjetunion. Er wurde nicht nur in viele Staaten der 3. Welt exportiert, sondern auch in China als Typ 59 nachgebaut. Er befindet sich nach wie vor im Einsatz. Aktuell kann man ihn u.a. in Syrien sehen.



Die ersten T-55 wurden 1964 aus der damaligen CSSR in die DDR für die NVA eingeführt. Insgesamt kamen 376 Exemplare dieser Version so zur NVA. Davon waren zwei Exemplare in Polen gebaut worden. Vom T-55A sowie vom T-55AM bekam die NVA 1392 aus der CSSR und 331 aus Polen. Erst 1980 wurden die Lieferungen beendet. Ab 1972 wurden in der die vorhandenen T-55 und T-55A umfassend modernisiert und der Kampfwert dem des T-55AM angepasst.

Der T-55AM2B war eine Variante, die aus der Modernisierung vorhandener T-55 in der CSSR. So besaß der T-55AM2 ein verstärktes Fahrwerk, eine neue elektronische Feuerleitanlage KLADIVO mit Laserentfernungsmesser, Laserwarnanlage und Ballistikrechner Weiterhin gab es einen neuen Funkgerätsatz R-173, eine optimierte ABC-Schutzanlage und eine verstärkte Panzerung. Als weitere Modersierungsausbaustufe gab es den T-55AM2B. Dieser hatte die Verbesserungen des T-55AM2 und er hatte weiterhin die Lenkwaffenanlage 9K116 BASTION mit Lenkwaffensteuerung für Tag- und Nachtbetrieb.

Bausatz: 2016 erschien die erste Variante aus der neuen Form des T-55A bei Revell in 1/72. Nun folgte der zweite Streich. Es gibt hier die späten Varianten T-55AM und T-55AM2B. Dieser Bausatz wurde im LEVEL 4 einsortiert. In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich vier hellgraue Spritzlinge mit 149 Einzelteilen. Dazu gibt es die mehrfarbige übersichtliche Bau- und Bemalungsanleitung und einen kleinen Decalbogen. Der Spritzling mit dem Turmoberteil und der Panzerfront ist neu und besitzt deutlich mehr Teile. Hier findet man u.a. die Zusatzpanzerung für den Turm und die Schürzen.

Die Abspritzung der Teile ist sehr gut und auch die Detaillierung ist gelungen. Leider ist die Mündung des Kanonenrohres nicht hohl, sondern man hat es elegant mit einer Abdeckung umschifft. Diese befand sich bei den Verlegungen des Originals immer als Abschluss vor der Mündung. Damit kann ich gut leben.

Das Fahrwerk ist gut detailliert. Die Schwingarme sind anmodelliert. Revell liefert eine Kette in Segmenten. Diese ist fein abgespritzt und lässt sich gut verarbeiten. Vor allem hängt die obere Hälfte vorbildgerecht durch!



Beim Bau gilt es immer wieder diverse Optionen zu beachten. Diese sind sehr einfach mit den Flaggen der Einsatzländern gekennzeichnet. Entsprechend der gewählten Bemalungsvariante gibt es u.a. auch andere Motorabdeckungen, Ausrüstungsgegenstände und Klappen. Insbesondere müssen diverse verschiedene Bohrungen angebracht werden. Das obligatorische sMG entsteht aus vier Teilen uns sieht sehr gut aus.



Der kleine Decalbogen ist tadellos gedruckt und die Farbhinweise sind für das System von Revell.

Bemalungen:

  1. T-55AM, weiße 631 der Nordmeerflotte/Sowjetarmee, Sputnik/Murmansk, 1989;
  2. T-55AM, weiße 281 der Sowjetarmee, Kriwoi Rog, 1988;
  3. T-55AM2, weiße 126 der Ungarischen Armee, Rétság, 1990;
  4. T-55AM2B, weiße 2420 der NVA, Gotha 1989.

Fazit: Es bleibt bei der zweiten Variante dabei: Ein toller gut gemachter kleiner Bausatz des T-55AM/AM2B in 1/72 für den etwas erfahrenen Modellbauer. Für diesen ist er sehr zu empfehlen.

Literatur:

Kampfpanzer der NVA; Jörg Siegert / Helmut Hanske; Motorbuchverlag 2011; ISBN 978-3-613-03294-1

Volker Helms, Godern (Dezember 2017)