Vorbild: Der Shelby Series 1 war ein Hochleistungsroadster welcher von Carroll Shelby entworfen und von Shelby American produziert wurde. Er war mit einem 4.0 Liter V8 Motor Oldsmobile L47 Aurora bestückt. Der Motor hatte eine Leistung von 324 PS und beschleunigte von 0 auf 60 mph (0 auf 96 km/h) in 4,4 Sekunden. Die Endgeschwindigkeit lag bei 273 km/h, schneller als die 427 Shelby Cobras. Das Fahrzeug wog 1202 kg. Der Series 1 war das einzige Fahrzeug, das jemals von der Pike auf von Carroll Shelby entworfen und konstruiert und produziert wurde. Alle anderen Shelby`s waren überarbeitete Fahrzeuge anderer Hersteller ( Ford und AC ) und wurden von Carroll Shelby modifiziert. Schon beim Produktionsbeginn für das Jahr 1999 entstanden enorm hohe Kosten in der Testphase und der erforderlichen Sicherheitszertifizierung bei der Federal Motor Vehicle Safety Standards, einer Gruppe technischer Vorschriften, die Mindestanforderungen an Bauteile und Baugruppen von Kraftfahrzeuge definiert. Insgesamt wurden 249 Series 1 des Modelljahres 1999 durch Shelby American Inc. Produziert. Während der Produktion wurde Shelby American Inc. durch Venture Corporation aufgekauft. Der Aufkauf beinhaltete nur die Rechte auf den Series 1, die Shelby Cobras blieben unberührt. 2004 ging die Venture Corporation in Konkurs. Wenig später wurden von Carroll Shelbys neuer Firma Shelby Automobiles Inc. für wenige Dollar die Series1- Komponenten von Venture Corporation aufgekauft. Das Material reichte aus um mehrere Series1 fertig zu stellen.
Das 1999 erlangte Sicherheitszertifikat war allerdings schon abgelaufen und eine Neuzertifizierung hätte alle Kosten gesprengt. So wurden die 2005 produzierten Fahrzeuge als " Component Car" ohne Motor oder Getriebe verkauft. Man erkennt sie an der 7-stelligen Fahrgestellnummer. Die 249 produzierten Originalfahrzeuge weisen eine 17-stellige VIN auf.
Bausatz: Ein alter Bekannter aus dem Jahre 2000. Verschwand - zumindest in Deutschland - relativ schnell wieder aus den Verkaufsregalen. Umso erfreulicher diesen kleinen Kraftprotz nach so langer Zeit wieder in den Händen halten zu können. Trotz dem Einsatz der alten Werkzeuge ist immer noch ein qualitativ sehr guter Bausatz entstanden.
Der besteht aus gesamt 116 Bauteilen, verteilt auf sieben Spritzlinge, der Karosserie als Einzelteil, vier Vinylreifen und einem Abziehbilderbogen.
Die originalgetreu nachgebildete Karosserie weist feine Oberflächenstrukturen auf. Die separate Motorhaube ist beweglich gehalten und gewährt einen sehr guten Einblick auf den mehrteiligen detaillierten V8-Motor. Die Auspuffanlage ist selbstverständlich separat am Wagenboden zu montieren. Der Unterbodenbereich besticht ebenfalls durch Detailreichtum. So sind der Chassisrahmen, Vorder- und Hinterachse präzise wiedergegeben. Die Lenkung ist leider nicht beweglich gehalten.
Der Innenraum mit Instrumentenbord, Sitzen sind korrekt wiedergegeben. Die verchromten Plastikteile sind von makelloser Qualität.
Die Bereifung - aus weichem Vinylmaterial- weist ein feines Profil auf aber keinen Reifenhersteller.
Die Materialstärke der Klarsichteile fällt zufriedenstellend aus.
Bauanleitung/ Bemalung: Die zwanzigseitige Bauanleitung führt einfach und übersichtlich durch 55 Bauabschnitte. Die Bemalungsanleitung bezieht sich auf das firmeneigene Farbensortiment. Ein sauberer und randscharf gedruckter Abziehbilderbogen mit diversen Kennzeichen (USA, D, F, A, NL, B, CH, GB, I) und fahrzeugspezifischen Markierungen liegt bei.
Fazit: Erfreulich das Revell hin und wieder seine alten Formen revitalisiert und somit schon fast vergessene Modelle wieder erhältlich sind. Der Modellbauer erhält hier einen klasse Bausatz zu einem unschlagbaren Preis-Leistungsverhältnis. Der Series1 - ein amerikanischer Sportwagen mit interessanter Vergangenheit der mit Sicherheit viele neue Fans unter den Modellbauern finden wird.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Alexander Hilbig, Berlin (Juni 2018)