Vorbild: Es gab 24 Hauptversionen der Spitfire und viele Untervarianten. Die Mk. XV war die erste quot;Seafire" die mit einem stärkeren Griffon Motor ausgestattet wurde. Das Flugzeug war von den Piloten aber unbeliebt und sein Einsatz eine einzige Katastrophe. Dem Typ wurde sogar zwischen Mitten 1946 bis Anfang 1947 verboten von Trägern aus zu operieren. Was kann man mehr erwarten von einer Maschine die mit Stücken der Seafire Mk.IIIc, der Spitfire Mk.VII, der Spitfire Mk.XII und der Spitfire Mk.XIV zusammen gebastelt wurde?
Bausatz: Der Name "Spitfire" vermarktet sich gut und das haben Plastikmodellbausätze Hersteller gut verstanden, obgleich es sich hier um eine "Seafire" handelt, die navalisierte Version der berühmteste von Supermarine produzierten Maschinen. Der neue Revell Bausatze (04835) enthält alle Plastikteile um eine Mk. XV zu bauen und Abziehbilder für Flugzeuge die mit der British Pacific Fleet im einsatz waren. Also insgesamt ein eher "exotische" Vogel.
In der üblichen Revell Faltschachtel findet man eine Tüte mit vier Spritzlinge (3x grau und 1x transparent), ein Decalbogen und eine Bauanleitung. Die Plastikteilen wurden nicht von dem deutschen Hersteller selber produziert, sondern finden ihre Herkunft bei MPM, eine tschechische Firma. In diesem Fall ist es kein Nachteil, da diese Spitfire Reihe recht gut ist. Die einzelne Teile sind bekannt und weisen eine Ähnlichkeit zu denen der anderen Spitfire Modellen der selben Marke (das war ja auch der Fall bei der original Maschine, siehe oben). Aber es handelt sich hier um ein ganz neues "tooling" und so sind Rumpf und Flügel dieser Variante angepasst. Die Klarteile dagegen sind die gleichen wie bei der Spitfire Mk. XII von Special Hobby.
Die Qualität der Plastikteile ist sehr gut. Die Oberflächen sind sehr glatt und fein verarbeitet (Gravuren und erhabenen Details) und alles wirkt sehr sauber. Es handelt sich aber hier um ein "Short Run" Bausatz, also sollte man die Teile erst verkleben wenn man sicher ist, dass alles genau zusammenpasst. Manchmal muss ein bisschen nachgearbeitet werden also kann ich diesen Bausatz nur erfahrene Modellbauer empfehlen. Revell hat entsprechend die Schwierigkeitsstufe auf 4 (von 5) hoch geschraubt was durchaus angemessen ist.
Insgesamt finde ich, das die Formen der Seafire Mk. XV von MPM gut getroffen wurden. Ich habe mir ein paar Bilder und Zeichnungen in den Squadron und SAM Publication Büchern angeschaut und finde das lediglich die Verstärkungen auf dem Rumpf ein wenig übertrieben sind aber das hält sich in Grenzen. Es gab auch zwei Varianten des Fanghakens und Beide sind im Bausatz dabei. Leider wird nur ein Typ benutzt weil die Abziehbilder es nur erlauben späte englische Maschinen darzustellen. Es wäre nett gewesen auch eine frühe Seafire XV als Decaloption zu haben, zum Beispiel für eine französische Maschine. Um die Letztere zu bauen, muss man sich den Bausatz von Special Hobby zulegen der auch von... MPM produziert wurde.
Fazit: Bei Revell ist es üblich, ab und zu mal mit anderen Herstellern zusammenzuarbeiten. Manchmal (oder öfter) wurden die Plastikteile nicht von der deutschen Firma hergestellt und es kann vorkommen, dass man beim Öffnen einer Schachtel böse Überraschungen erlebt. Bei der Seafire Mk. XV ist es sicherlich nicht der Fall. Trotzdem kann ich das Modell nur erfahrenen Modellbauern empfehlen, die leidenschaftliche Liebhaber der Supermarine Spitfire und ihrer Varianten sind.
Jean-Luc Formery, Frankreich (Februar 2013)
Literatur:
Scutts, Jerry Spitfire in action Aircraft Number 39 Squadron/Signal Publication | |
Humphreys, Robert The Supermarine Spitfire Part 2: Griffon-Powered SAM Publications |