Vorbild: Der Porsche 934, auch Porsche Turbo RSR genannt, ist ein GT-Rennwagen, der von 1976 bis 1977 auf Basis des Porsche 930 produziert wurde. Private Rennteams setzten das nach dem FIA-Reglement der Gruppe 4 aufgebaute Fahrzeug bis 1986 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft, der 1. Division der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) und der von der nordamerikanischen IMSA veranstalteten GT-Serie ein. Von 1976 bis 1982 fuhr der Porsche 934 im 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Anfänglich war der 934 in der DRM und der IMSA-GT-Serie sehr erfolgreich und erzielte regelmäßig Platzierungen unter den ersten drei. Mit Aufkommen des leistungsstärkeren Porsche 935, eines Gruppe-5-Fahrzeugs, war der 934 kein Aspirant auf Gesamtsiege mehr. Er wurde fortan nur noch von kleineren Teams und Amateur-Rennsportlern eingesetzt.
Der Innenraum des Porsche 934 war im Vergleich zum Serienmodell weitgehend leer. Für den Fahrer war ein Rennschalensitz mit Sechspunkt-Sicherheitsgurt montiert. Der Beifahrersitz, die hinteren Notsitze und die Bodenverkleidungen entfielen. Zur Sicherung des Piloten und zur Erhöhung der Karosseriesteifigkeit war ein Überrollbügel aus Aluminium eingebaut. Im Armaturenbrett waren neben den Serieninstrumenten für die Motordrehzahl, Öltemperatur und Öldruck zusätzliche Anzeigen für den Ladedruck des Turboladers sowie zur Überwachung des Kraftstoffsystems integriert. Grundlage für den Motor des Porsche 934 war der 3-Liter-Sechszylinder-Boxermotor aus dem Serienfahrzeug 930 mit der Verkaufsbezeichnung 911 Turbo 3.0. Dieser Motor wurde mit den Erfahrungen vom Rennprototyp 911 Carrera RSR Turbo 2.1 weiter entwickelt. Gegenüber dem Serienmotor wurden die Ein- und Auslasskanäle vergrößert und Nockenwellen wie im Rennprototyp eingebaut. Erstmals setzte Porsche in einem Rennwagen eine Benzineinspritzanlage, eine Bosch-K-Jetronic, zur Gemischaufbereitung ein. Der Motor hatte wie in der Serie eine Einfachzündung. Um den begrenzten Platz im Motorraum besser zu nutzen, wurde das Lüfterrad für die Motorkühlung horizontal eingebaut. Der vom Porsche 917 übernommene Turbolader mit Bypassventil zur Steuerung des maximalen Ladedrucks saß ähnlich wie im Serienwagen unterhalb der Heckschürze. Die Ladeluft für den Turbolader wurde mit zwei Luft-Wasser-Wärmetauschern abgekühlt. Diese waren links und rechts neben dem Horizontalgebläse angeordnet und durch ein mit Wasser gefülltes Rohrsystem mit zwei Wasser-Luft-Wärmetauschern in der Frontschürze verbunden. Der mit einem Verhältnis von 6,5 : 1 verdichtete Motor leistete bei einer Drehzahl von 7000/min anfänglich maximal 357 kW (485 PS). Damit hatte der Rennmotor fast die doppelte Motorleistung wie die Ausgangsbasis des 930 mit seinen 191 kW (260 PS).(Wikipedia)
Bausatz: Nach langer Ankündigung erschien nun endlich der Porsche 934 RSR "Jägermeister" auf dem hiesigen Modellbaumarkt. Viele wartende Fans des "934'er" munkelten schon dass eventuell das alte ECSI Modell "wiederbelebt" wurde. Weit gefehlt liebe Modellgemeinde, es kam ein völlig neues Werkzeug bei Revell heraus (schade nur das immer noch nicht ein dementsprechender Hinweis auf dem Bausatzkarton steht!).
Geliefert wird der neue Bausatz in der bekannten Revell-Side-Open-Box mit einer wie immer sehr guten Auto-Illustration. Der Bausatz beinhaltet ca.104 Bauteile die in schwarz, alugrau, orange, klar und Chrom abgespritzt sind. Ferner finden sich vier Gummireifen und die bekannten sehr guten Decals in der Box.
Hier noch einige Modell-Details:
Erstmalig bei den 1/24 Modellen des Porsche 934 RSR hat es Revell geschafft einen wirklich gut nachgebildeten 6-Zylinder-Boxermotor mit allen wichtigen Aggregaten und sogar noch eine Tanknachbildung im vorderen Bereich der Kofferraumklappe zu spendieren. Einige nicht verwendete Bauteile im neuen Kit lassen auf weitere Versionen mutmaßen.
Motor- und Kofferraumhaube sind beweglich in die originalgetreu nachgebildete, mehrteilige Karosserie eingebaut.
Im detaillierten Innenraum mit authentischem Instrumentenbord, finden wir strukturierte Vordersitze, einen mehrteiligen Überrollbügel.
Die drehbaren Räder sind an detaillierten Radaufhängungen am Chassis befestigt. Diverse Teile, darunter Felgen und Reflektoren, sind verchromt.
Dank der neuen farbigen 20 -seitigen, sehr übersichtlichen Bauanleitung (mit ausführlichen Farbangaben) dürfte der Zusammenbau dem Anfänger, wie auch dem fortgeschrittenen Modellbauer keine Schwierigkeiten bereiten.
Bemalung: Erwähnenswert bei diesem Bausatz sind wie immer die hervorragenden Abziehbilder für das Jägermeister-Dekor des Max-Moritz-Rennteams mit sehr ausführlichen Details im Cockpit, unter anderem auch Decals für den Motorraum und für die Keder der Kotflügelverbreiterungen.
Fazit: Der ambitionierte Modellbauer wird nicht enttäuscht, er erhält ein sehr detailliertes Porsche 934 RSR Modell mit allen Features des Chassis (vorn eingebauter Tank, Motor, Radaufhängung, Bremsscheiben etc.), der Karosserie (Heck- und Frontspoiler, BBS-Felgen) und den klasse Jägermeister-Sponsor Decals. No Curbside-Modell!
Andreas Eichendorff, Berlin (Juni 2017)