Vorbild: Die US Navy setzte im WK II auch erfolgreich die PB4Y-1 - modifizierte B-24 - ein. Es blieb aber trotzdem ein Bomber, der für Einsätze über Land konzipiert wurde. So forderte die Navy einen sog. Patrol Bomber. Dafür wurden die Tubolader der R-1830-94 Triebwerke weggelassen, eine einzelne riesige Seitenleitwerksflosse eingebaut und der Rumpf erheblich verlängert. Natürlich wurde auch die Bewaffnung den neuen Erfordernissen angepasst.
Die erste Maschine XPB4Y-2 flog am 20. September 1943. Danch wurden drei Maschinen aus B-24D umgebaut und insgesamt 736 Exemplare komplett neu gebaut. Es einstand noch eine Transportversion RY-3.
Bei der Küstenwache der USA wurde die PB4Y-2 bis Mitte der 60er Jahre eingesetzt. Canada benutzte eine RY-3 bis 1948. Frankreich bekam die Privateer während des Indochina-Krieges. Die letzten fünf Maschinen gingen Anfang der 60er Jahre außer Dienst. Honduras benutzte drei Maschinen als Transporter und Taiwan bekam ab 1952 einige Maschinen.
Bausatz: Die PB4Y-2 ist ohne Konkurenz auf dem Modellbaumarkt. Es handelt sich hierbei um eine Wiederauflage des bekannten Matchbox-Bausatzes.
In der stabilen Schüttelbox befinden sich vier hellgraue Spritzlinge, ein Rahmen Klarsichteile und ein Decalbogen. Die Bauanleitung ist sehr gut gemacht. Trotz des Alters sind die Strukturen noch recht ordentlich. Hier gibt es feine aufgesetzte Linien. Alles ist natürlich nicht vergleichbar mit den Details bei Hasegawas B-24 oder Revells Lancaster...
Das Cockpit ist für heutige Begriffe rudimäntär aber es gibt immerhin Instrumentenkonsolen, Steuerräder, zwei Sitze und ggf. Piloten. Fürs Instrumentenbrett gibt es zusätzlich ein Decal. Etwas einfach sind die Abwehrtürme gestaltet. Bei der Fertigstellung des Rumpfes muss man sich frühzeitig für eine Version entscheiden, denn es gibt ja Optionen für den Transporter. Die Triebwerke sind sehr einfach und sollten ggf. ersetzt werden. Für Freaks stellt sich eh insgesamt die Frage, ob eine Hasegawa oder Minicraft B-24 mit den Teilen aus dem Revell-Bausatz umgebaut werden kann, damit der Bausatzunterschied nicht zu groß ist. Das man daraus ein ansehnliches Modell machen kann, das sieht man hier.
Bemalungsvarianten: Der Decalbogen ist ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt
Fazit: Ein interessanter Bausatz, der genug Liebhaber finden wird.
Volker Helms, Godern (Oktober 2009)
Literaturtipps:
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Consolidated B-24 Liberator - Production Line to Frontline Michael O'Leary Osprey Publishing 2002 ISBN 1-84176-023-4 |
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B-24 Liberator in detail, D&S Vol 64 Bert Kinzey Squadron/Signal Publications 2000 ISBN 1-888974-17-6 |