“Gläserne”, also durchsichtige Modelle sind auf dem Markt zwar nicht neu. Jetzt hat auch die Firma Revell eines. Revell hat dafür die P-51 in eine ihrer letzten offiziellen Ausführungen und als Maßstab den von 1:32 gewählt.
Die P-51 dürfte hinlänglich bekannt sein. Viel ist über sie geschrieben und berichtet worden. Ihre Karriere reichte von der Zeit, als sie als Jagdbegleitung den Weg für die tief ins deutsche Kernland einfliegenden Bomberverbände ebnete und sicherte bis zum Koreakrieg, in dem sie noch für Aufgaben Verwendung fand, für die die aufkommenden Strahlflugzeuge bzw. Jets wegen ihrer kürzeren Flugzeug und den benötigten längeren Startbahnen weniger geeignet waren.
Die K-Version war die letzte, die produziert wurde. Rein äußerlich war sie bis auf den veränderten Propeller eine P-51D. Nach Gründung der U.S. Air Force als eigene Teilstreitkraft (vorher U.S. Army Air Force) im Jahre 1947 ging sie in deren Bestand als F-51D, (F=Fighter, Jäger).
Zum Modell:
Der Bausatz besteht aus einer Vielzahl von in unterschiedlichen Farben (rot, grün, silber) ausgeführten Spritzlingen, deren Zahl allerdings von der Zählweise abhängt. ;-) Es sind –sagen wir mal – ca. 11; plus ein Beutelchen für die Motoren und Kleinteile (Schrauben, Metallplättchen für die Schalterfunktion). Viel wichtiger als die genaue Zahl dürfte sein, dass neben den für ein einmotoriges Jagdflugzeug üblichen Bauteilen auch eine großer, stabiler Ständer, Kabel, mechanische Teile und zwei Motoren zum Einziehen/Ausfahren des Fahrwerks, Abwerfen der Flügellasten und Drehen des Propellers vorhanden sind. Nicht umsonst hat der Bausatz den Beinamen „Action Model“, den es mit Blick auf die eingebauten Funktionen gegenüber „nur-Stand“-Modellen auch verdient.
Außerdem sind die Rumpfhälften und Tragflächen in Klarsichtteilen von übrigens sehr guter Qualität ausgeführt. Ein Großteil der Inneneinrichtung wird somit dem Blick des Betrachters freigegeben.
Der Spritzguss ist sehr gut ausgefallen. Die „Phantom“-Mustang ist einer der typischen Revell/Monogram-Bausätze aus den 70er Jahren, die für die damalige Zeit sehr gut detailliert, wenn auch mit Positiv-Gravur versehen waren.
Offensichtlich hat Revell das Modell für Anfänger vorgesehen, der Zusammenbau dürfte relativ einfach zu handhaben sein. Das Vorbildmodell auf dem mit Blick auf den Inhalt ziemlich großen Karton zeigt keinen zusätzlichen Farbauftrag. Allerdings könnte der interessierte Modellbauer genau hier ansetzen. Eine entsprechende Bemalung stünde dem Modell mit Sicherheit auch gut ‚zu Gesicht’. Dadurch eröffnen sich mehrere Möglichkeiten des Baus: komplett verglast ohne Bemalung (auch nicht der Teile im Inneren) für Einsteiger; dann mit einer Bemalung und Alterung der Innenteile wie Triebwerk, Flügelholme, Gerätschaften usw.; vielleicht eine halbseitige Bemalung? Wie wär`s auch mit dem Einbetten in ein –teilweise sogar ‚belebtes’ Diorama? Der Maßstab 1/32 bietet sich mit Blick auf die Vielzahl der 1/35er Figuren dafür ja geradezu an…
Vielleicht machen da die Fotos noch ein wenig Appetit. Jedenfalls ist die „Phantom“-Mustang gerade wegen der Funktionen und Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten eine interessante Bereicherung des großen Maßstabes …und vielleicht auch des einen oder anderen Schreibtisches. Happy Modeling!
PS: Ich wollte es nicht versäumen, den hervorragenden Decal-Bogen des Modellsatzes zu erwähnen. Super! Absolut klar und versatzfrei. Und mit einer Vielzahl von Wartungshinweisen...
Bemalungsvarianten:
Sören Felsch, Pampow