Vorbild: Die Nieuport 17 wurde von der Nieuport 11 abgeleitet. Sie bekam einen stärkeren Motor, größere Tragflächen und einen verstärkten strukturellen Aufbau. Die ersten Maschinen erhielten noch einen 110 PS (82 kW) leistenden Le-Rhóne-Umlaufmotor, bei der mit zwei Maschinengewehren ausgestatteten Version Nieuport 17-bis wurde der Clerget-Sternmotor mit 130 PS (97 kW) verwendet. Die Maschine war außergewöhnlich wendig, aber ihre unteren Flügel neigten bei Maximalbelastung zum Bruch. Als Bewaffnung wurde ursprünglich ein über den Propellerkreis feuerndes Lewis-MG verwendet, welches über ein Gelenk in der Stütze durch den Piloten verstellt werden konnte, dadurch konnte die Waffe relativ steil nach oben ausgerichtet werden. Mit Einführung der synchronisierten Maschinengewehre wurden Vickers-MG eingebaut. Das Flugzeug kam ab März 1916 in Frankreich zum Einsatz und wurde später von vielen anderen Armeen geflogen, beispielsweise vom britischen Royal Flying Corps, von den Luftstreitkräften der USA, der belgischen, russischen und italienischen Fliegertruppe. Die deutschen Flugzeughersteller erhielten Beuteflugzeuge und versuchten mehrfach, die Nieuport 17 zu kopieren. Die Euler D.I und die Siemens-Schuckert D.I waren fast naturgetreue Nachbauten, aber auch Albatros D.III und Pfalz D.III übernahmen Merkmale der Konstruktion. (Quelle Wikipedia)
Bausatz: Mit der Nieuport 17 erweitert Revell sein Programm historischer Flugzeuge. Bei dem Bausatz handelt es sich um die "alte" Nieuport von Eduard, die Revell durch Kooperation wieder auf den Markt bringt. Verpackt in der revelltypischen Schüttbox mit schönem Kartonbild findet man zwei Gussrahmen mit 77 Teilen, ein Klarsichtteil für die Windschutzscheibe, eine farbige Bauanleitung und einen kleinen Decalbogen.
Die Teile sind in der guten Qualität die man von der tschechischen Firma gewohnt ist. Die überschaubare Teilezahl dürfte auch einen Anfänger nicht vor größere Probleme stellen.
Bauanleitung/ Bemalung: Die 19 seitige Bauanleitung wurde von Revell in der üblichen farbigen Ausführung erstellt, und ermöglicht es schrittweise das Modell zu bauen. Die darin enthaltenen Farbvorgaben (hauseigene Farben) sind nur für die Ausführungen der Nieuport der 1. Squadron des Royal Flying Corps, April und August 1917 in Frankreich vorgesehen. Selbiges gilt auch für die Abziehbilder. Diese sind sauber und versatzfrei gedruckt. Allerdings gibt es zwei Punkte kritisch anzumerken. Die Kokarden müssen aus zwei Teilen zusammengefügt werden, was ungeübten Modellbauern eventuell Probleme bereiten könnte, und irgendwie ist beim Druck das Blau zu flach und grünstichig geworden.
Fazit: Dieser Bausatz ist auch für Anfänger geeignet. Dank der guten Bauanleitung sollte auch das Anbringen der Spanndrähte gelingen. Leider fehlt bei der Bauanleitung ein kurzer historischer Abriss der Nieuport 17. Trotz des etwas überhöhten Preises empfehlenswert.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Jürgen Bellenbaum, Dallgow-Döberitz (Mai 2019)