Vorbild: Die Mirage III ist das bekannteste und ausgereifteste Produkt des französichen Flugzeugkonstrukteurs Marcel Bloch/Dassault. Die Mirage mit ihren markanten Deltaflügeln, war ein Allwetterkampfflugzeug und wurde 1961 in Dienst gestellt. Sie war ein großer Exporterfolg und die bekanntesten Nutzer waren Argentinien und Israel. Unter der Hand ging damals auch das Gerücht, das die deutsche Luftwaffenführung lieber die Mirage III als den Starfighter von Lockheed eingekauft hätte. Insgesamt wurden über 1400 Maschinen gebaut und in zwölf Länder geliefert.
Bausatz: Um etwaige Befürchtungen zu entkräften, es handelt sich bei dem Bausatz nicht um eine Wiederauflage des Modells von 1973, sondern um die Übernahme der Italeri Bausatzform. Also erhalten wir ein Modell des berühmten französischen Jagdbombers in einer der heutigen Zeit entsprechenden Qualität.
Der große attraktive Stülpkarton beherbergt insgesamt 366 Einzelteile. Aus dem Kasten lassen sich entweder ein Abfangjäger, ein Aufklärer mit Kameras, die auch im Bausatz enthalten sind oder eine Erdkampfvariante bauen. Außerdem kann noch eine Maschine mit einem Störkörper "Barracuda Pod" versehen werden. Dann allerdings ohne sonstige externe Waffen. Das 3 in 1 Konzept des Revellbausatzes ist der erste Vorteil gegenüber dem Original von Italeri, der zweite ist der geringere Preis.
Alle Teile sind meiner Ansicht nach hervorragend gefertigt. Das trifft auf die inneren Werte des Fliegers genauso zu, wie auf die schön ausgeprägten Gravuren. Ich habe Klagen über ein unterdetailliertes Cockpit gelesen. Diesen kann ich nicht folgen. Der Sitz geht in Ordnung, sollte aber mit dem notwendigen Gurtzeug ausgestattet werden. Die Details des Cockpits insgesamt, mit den geprägten Instrumenten und dem hinteren Teil, an dem selbst die Zuleitungskabel zu sehen sind, sind für diesen Maßstab vorbildlich. Für das Instrumentenbrett liegen Instrumente als Abziehbild bei. Wenn die Kabine geöffnet dargestellt wird, kann das Modell noch mit einer Einstiegsleiter für den Piloten versehen werden. Die Klarsichteile verdienen ihre Bezeichnung.
Weitere Optionen sind ausgefahrene Luftbremsen, abgesenkte Landeklappen und ein Triebwerk nebst Transportwagen, um es neben dem Flugzeug zu präsentieren. In dem Falle sollte man aber das Triebwerk nachdetaillieren und den Innenrumpf aufpeppen, da man sonst absolut in die Röhre schaut. Ein zusätzliches Gegenstück zum Einbauen ist leider nicht vorhanden. Dafür wurde wiederum nicht an den Nachbildungen der Kameras gegeizt, mit denen der Aufklärer ausgestattet werden kann.
Auch an externen Ausrüstungen wurde nicht gespart. Zur Auswahl stehen 500 Liter Tanks RP18R, 1300Liter Tanks RP 62 und 1700 Liter Tanks RP30. Dazu gibt es Anti-Radarraketen Matra AS 37 Martel und Luft-Luft Raketen Matra RS 530. Ferner kann das Modell mit dem Raketenwerfer JL 100 R ausgerüstet werden. Dann haben wir noch die obligatorische Sidewinder und die Matra Magic Luft-Luft-Raketen. Eine reiche Auswahl also, um das Modell auszurüsten. Wichtig ist aber eine Recherche, um zu ermitteln welche Waffe zu Maschine und Periode passt.
Bemalung: Die Bauanleitung ist farbig gehalten und zeigt auch detailliert die Lackierung der Waffen und der Zusatztanks. Der Decalbogen ist reichhaltig, aber meine letzten Erfahrungen mit Abziehbildern von Revell waren zwiespältig. Auf alle Fälle sollte das Modell eine Glanzlackierung vor deren Auftragen bekommen, da sonst der Trägerfilm silbern könnte. Auf jeden Fall sollte ein Weichmacher für verwendet werden. Es stehen Abziehbilder für drei Versionen zur Auswahl.
Die Mirage IIIE bezieht sich auf das 50jährige Jubiläum der EC3/3 "Ardennes" der Armee de l´air. Sie trägt eine Sondermarkierung an Bug und Rumpfrücken ist aber sonst in Naturaluminium. Ins Auge fällt vor allen der große Eberkopf an Rumpfheck und -unterseite. Die Flügelenden sind rot/blau.
Die Mirage III RD, ein Aufklärer, im Tarnanstrich bronzegrün und dunkelgrau war 1987 in Strasburg-Entzheim stationiert.
Die Mirage IIIO der australischen Luftwaffe in mittel- und hellgrau war 1983 auf der Basis Butterworth, Malaysia, stationiert.
Fazit: Der Bausatz der Mirage ist uneingeschränkt zu empfehlen. Sie ist in diesem Maßstab sowieso konkurrenzlos. Ich garantiere für tolle Bastelstunden in der trüben Winterzeit.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Jürgen Bauer, Berlin (November 2018)