Vorbild: Die MiG-31 wird gern von russischer Seite als erstes Kampfflugzeug der vierten Generation bezeichnet. Gegen die Bedrohung von US-amerikanische Flügelraketen entstand die doppelsitzige MiG-31. Sie kann sowohl tief- als auch hochfliegende Ziele abfangen. Ab 1971 entstand sie als Weiterentwicklung der MiG-25. Es wurden so viele Teile neu entwickelt, dass es ein völlig anderes Flugzeug wurde. Am 16. September 1975 erfolgte der Erstflug. Gleichzeitig wurde die Bewaffnung der MiG-31, die neue Rakete R-33 entwickelt. Die Erprobung dieses neuen Flugzeuges war nicht ohne Rückschläge. So gingen dabei einige Exemplare verloren. 1981 wurde die MiG-31 in die Bewaffnung der Luftstreitkräfte der UdSSR übernommen. Schnell zeigte sich, dass die Reichweite ungenügend war und so wurde eine Nachtankeinrichtung nachgerüstet. Mit der MiG-31 war man auch endlich in der Lage die ständigen SR-71-Einflüge abzufangen.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion verblieben fast alle Regimenter bei Russland. Eines war in Kasachstan stationiert und die Flugzeuge werden dort auch weiterhin eingesetzt. Ein Nachfolgemuster mit diesen Qualitäten ist derzeit nicht in Sicht. In der Vergangenheit wurde das System ständig modernisiert. Das war u.a. auch notwendig, da viele Details der Ausrüstungen via Spionageaktionen an die USA gingen. So entstand die MiG-31B als Neubauflugzeug und die MiG-31BS als Modernisierung vorhandener Zellen. In den neunziger Jahren erfolgten weitere Modernisierungsbemühungen und deren Ergebnis war die MiG-31BM. Mit einem Einsatzflugzeug wurden 2003 immerhin aus dem Stand 22 Weltrekorde aufgestellt. Derzeit gibt es von russischer Seite Bestrebungen die MiG-31 als aufgewertete E-Version (Maschinen aus überzähligen russischen Beständen) nach Algerien, Lybien und Syrien zu exportieren, die ihre überalterten Aufklärer MiG-25 ersetzen müssen.
Bausatz: In 1:72 gibt es mehrere verschiedene Bausätze der MiG-31. Dieser stammt aus dem Fundus von Zvesda. Revell hat neben der neuen Bauanleitung auch einen schönen umfangreichen Decalbogen entwickelt. Übrigens ist dieser Bausatz auch an der Revell-Treueaktion beteiligt, die noch bis zum 28.02.2007 läuft.
Zurück zum Bausatz! Das Cockpit besteht aus zwei einteiligen Schleudersitzen, einer Cockpitwanne, Instrumentenbrettern, Steuerknüppeln und zwei Pilotenfigugen. Für die Detaillierung gibt es immerhin Decals, die die Konsolen und die Instrumentenbretter etwas aufwerten. Wer die Figuren nicht verbauen möchte, der sollte sich auf dem Zubehörmarkt nach passenden K-36DM Schleudersitzen umsehen. Mein persönlicher Favorit sind die von Neomega. Weiteres Zubehör steht zur Zeit für diesen Flugzeugtyp nicht zur Verfügung. Ansonsten ist der Bausatz recht gut detailliert. Das trifft insbesondere auf das Fahrwerk zu, jedoch nicht auf die Fahrwerksschächte. Hier ist Eigeninitiative angesagt. Wie schon geschrieben, der Decalbogen ist sehr reichhaltig. So gibt es für die Bewaffnung nicht nur detaillierte Bemalungshinweisen, sondern auch noch Beschriftungen.
Bemalungen:
Fazit: Ein empfehlenswerter Bausatz eines bemerkenswerten Vorbildes.
Volker Helms (Godern)
Literatur:
MiG-31 - Jäger des 21. Jahrhunderts, Elbe-Dnjepr-Verlag, ISBN 3-933395-53-4, edverlag.de | |
Famous Russian Aircraft: Mikoyan MiG-31, Yefim Gordon, Midland Publishing 2005, ISBN 1-85780-219-5. |