Vorbild: Die Entwicklung des sowjetischen Luftüberlegenheitsjägers MiG-29 „Fulcum“ begann 1973. Ab 1977 gehörte das Kampfflugzeug zum festen Arsenal der Luftstreitkräfte des damaligen „Ostblocks“.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sowie der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), welche ab den 80er Jahren einer der Nutzer des Abfangjägers war, gingen viele der LSK/LV-Maschinen an die Bundesrepublik Deutschland. Nach der Wende kam bei der Bundesluftwaffe auch der Gedanke auf, sich von dem teuren Jäger 90 Programm zu verabschieden und lieber aufdie zur Verfügung stehende, erprobte und leistungsstarke MiG-29 zurückzugreifen. Daraus wurde bekanntlich nichts.
Politik und Verträge banden die Streitkräfte an den Euro-Fighter. Trotzdem wurde ein Erprobungsgeschwader mit der Fulcum aufgestellt, aus dem später das Jagdgeschwader 73 in Rostock-Laage wurde. Die russische Luftwaffe hat heute immer noch 400 Maschinen dieses Typs im aktiven Dienst.
Bausatz: Sie ist schon ein Klassiker der Militärluftfahrt, die MiG-29 Fulcum. Und genaugenommen ist auch dieser Bausatz im 32er Maßstab ein Klassiker. Revell brachte ihn 1991 zum ersten mal in die Händlerregale. Der Qualität dieses Riesen tut das aber keinen Abbruch, denn die schön ausgeformten Bausatzteile können immer noch mit manch einen „Newcomer“ mithalten.
Besonders die toll gravierten Rumpfhälften fallen dabei ins Auge. Dort sind die Nieten auch nur geprägt, wo sie auch hingehören. Das markante Raubvogel-Design der MiG ist den Formenbauern bei Revell gut gelungen, und gerade bei dem Doppelsitzer kommt die Eleganz des Fliegers voll zur Geltung. Die große Kabinenhaube präsentiert sich übrigens glasklar und ohne die gefürchtete Mittelnaht. Zwei einigermaßen detaillierte Isotow RD-33 Triebwerke gehören ebenfalls zum Bausatzumfang. Diese lassen sich aber nur in den hinteren Rumpföffnungen, zusammen mit den Nachbrennern einstecken.
Das Cockpit, sowie die Fahrwerksschächte können aber sicher einiges an Verfeinerungen vertragen. War eben eine andere Zeit, 1991. Zur Bestückung des Jets, gibt es R-27, Wympel R73E und Molnija Luft-Luft Raketen. Außerdem ist der für die MiG-29 typische 1500 Liter Mitteltank vorhanden. Na das ist doch was.
Bemalungsvarianten: Zur Auswahl stehen zwei Maschinen. Einmal eine sehr attraktive MiG-29 UB mit „Schnauze“, in Sibirien stationiert, aus dem Jahr 2003 und eine MiG-29GT der Bundesluftwaffe aus Brandenburg 1990. Die Decals sind, wie bei Revell üblich, reichhaltig und von guter Qualität.
Fazit: Ein schöner Bausatz, dem man sein Alter auf den ersten Blick nicht ansieht. Und wer auf eine Superdetaillierung verzichten kann, ist mit der MIG wirklich gut bedient. Zumal das ganze Projekt auch noch Anfängerfreundlichkeit verspricht. Und das alles zu einem moderaten Preis. So ist das Modell auf alle Fälle empfehlenswert.
Hans- Jürgen Bauer, Berlin (Dezember 2011)