Grumman F4F-4 / Martlet Mk. V

Revell 04784 - 1/32

Vorbild: Ursprünglich erteilte die US Navy an Grumman einen Auftrag über ein neues trägergestütztes Jagdflugzeug, dass eine Weiterentwicklung der F3F darstellte. Schnell erkannte man, dass die XF4F-1 kaum bessere Leistungen als Doppeldecker als ihr Vorgänger aufweisen würde. Daher wurde der Auftrag zugunsten des Eindeckers XF4F-2 storniert. Am 2. September 1937 flog die XF4F-2 erstmals und im März 1938 wurden Vergleichsflüge mit den Produkten von Seversky (XNF-1) und Brewster (XF2A-1) durchgeführt. Hiernach bekam Brewster einen Produktionsauftrag und die später Buffalo genannte Maschine wurde zum ersten Eindeckerjagdflugzeug der US Navy. Grumman überarbeitete den Entwurf nochmals zur F4F-3 und erhielt einen Produktionsauftrag über 54 Exemplare mit einem Wright R-1820 Triebwerk. Die erste serienmäßig hergestellte F4F-3 flog im Februar 1940.



Im Mai 1940 flog die für Frankreich bestimmte Version erstmals. Nach dem Waffenstillstand in Frankreich übernahm Großbritannien die französische Bestellung und nannten das Flugzeug Martlet. Insgesamt erhielt die Royal Navy bis zum Kriegsende 1.102 Martlet in sechs Versionen. Von der Martlet Mk. V erhielt die Royal Navy insgesamt 311 Exemplare. Es handelte sich dabei um bei General Motors in Lizenz gebaute F4F-4 mit vier MGs, die dann als FM-1 die Produktionslinie verließen. Im Januar 1944 wurden die Martlets in Wildcat bei der Royal Navy umbenannt. Eingesetzt wurden die Martlet/Wildcat bei der Royal Navy fast ausschließlich im Atlantik.



Bausatz: In der British Classics Reihe exklusiv für Großbritannien erschien auch die 32 Wildcat/Martlet von Revell erneut als unveränderte Wiederauflage von 1992. Bis zum Erscheinen der TRUMPETER Wildcat vor einigen Jahren war der 1969 in China konstruierte Bausatz allein in diesem Maßstab.



Der Revell-Bausatz ist ein Kind seiner Zeit. Die Maßhaltigkeit sowie die Proportionen sind in Ordnung. Feine erhabene Gravuren und feinste Nietenreihen überziehen den Bausatz. Beim Original sind die Nietenreihen auch deutlich zu sehen, so dass die Strukturen gut durchgehen. Das Cockpit ist recht ordentlich detailliert und wenn die Pilotenfigur nicht eingebaut wird, dann sollten mindestens Gurte nachgerüstet werden. Der Motor ist stimmig, wenn auch ein wenig grob. Die Tragflächen können alternativ in der angeklappten Position montiert werden. Für die Montage der Schiebehaube gibt es auch zwei Optionen: offen oder geschlossen. Getrübt wird der ganze gute Eindruck von diesem Bausatz durch die mangelnde Produktionsqualität. Zwei Tragflächenteile sind erheblich verzogen. Sie wurden scheinbar warm verpackt und dadurch verformt. Hier sollte das Revell-Qualtiätsmanagement verbessert werden. Dafür entschädigt der große Decalbogen, der nicht nur versatzfrei gedruckt ist, sondern auch noch Wartungshinweise und Invasionsstreifen enthält.

Bemalungen:

Fazit: Die Qualitätsprobleme erfordern ein wenig Nacharbeit und ansonsten hat Revell hiermit eine ordentliche Wildcat in 1/32 im Programm, allerdings nur für Großbritannien.

Literatur (Auswahl):

F4F Wildcat in detail, D&S Vol. 65, Bert Kinzey, squadron/signal publications 2000, ISBN 1-888974-18-4;
Grumman F4F Wildcat, Monografie 12, Andre R. Zbiegniewski und Krzysztof Janowicz, KAGERO 2004, ISBN 83-89088-53-3.

Volker Helms, Godern (März 2007)