Vorbild: General Atomics entwickelte im Jahr 2000 für das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten auf Basis seiner MQ-1 Predator eine größere und stärker bewaffnete Version für den „Krieg gegen den Terror“. Der Erstflug des Prototypen erfolgte am 2. Februar 2001. Der Antrieb besteht aus einem Turboprop-Triebwerk mit rund 900 Wellen-PS (670 kW). Die zunächst Predator B genannte Drohne hat mit rund 4760 kg ein mehr als viermal so hohes Gesamtgewicht wie die MQ-1 und kann eine mehr als zehnmal so große Waffenlast tragen. An insgesamt sechs Unterflügelstationen können Luft-Boden-Raketen, Präzisionsbomben oder Zusatztanks befestigt werden. Für Aufklärungszwecke und Zielerfassung stehen Sensoren im optischen und Infrarotbereich sowie Radar zur Verfügung.
Im Februar 2003 erhielt die neue Drohne die offizielle Bezeichnung MQ-9A und im September 2006 den Namen Reaper (Sensenmann). Im November 2006 aktivierte die United States Air Force (USAF) die erste Reaper-Staffel (42nd Attack Squadron) auf der Creech Air Force Base in Nevada. Anfang 2009 besaß die US-Luftwaffe rund 28 Reaper, für die nächsten Jahre ist die Beschaffung von weiteren 60 geplant. Gorgon Stare ist ein Überwachungssystem das Anfang 2011 erstmals getestet an der Drohne getestet wurde.
Seit dem 25. September 2007 werden die MQ-9 der USAF in Afghanistan eingesetzt. Sie werden von der Creech AFB in den USA aus von einem Piloten und einem Aufklärungsoffizier gesteuert. Lediglich für Start und Landung übernimmt ein lokaler Pilot die Kontrolle. Vorrangiger Einsatzzweck ist die Luftnahunterstützung. Die typische Bewaffnung dafür besteht aus zwei lasergelenkten GBU-12 Paveway II und vier lasergelenkten Luft-Boden-Raketen AGM-114 Hellfire. Damit kann die Reaper rund 15 Stunden in der Luft bleiben, bei Bedarf bewegliche Ziele verfolgen, erfassen und bekämpfen. Anders als die MQ-1 wird die MQ-9 nur in zweiter Linie zur Überwachung und Aufklärung eingesetzt. Am 27. Oktober 2007 feuerte eine MQ-9 erstmals eine Waffe im Kampf ab.
Die Royal Air Force setzt die MQ-9 ebenfalls in Afghanistan ein und steuert sie von der Creech AFB aus. Großbritannien will mindestens 10 Reaper beschaffen. Die United States Navy testete eine Mariner genannte Version der MQ-9 für Überwachungseinsätze. Die Drohne sollte zusammen mit der Boeing P-8 Poseidon die kontinuierliche Seeraumüberwachung sicherstellen. Im Auswahlverfahren unterlag der Entwurf aber der Northrop Grumman RQ-4N.
Die NASA verwendet seit einigen Jahren eine weiterentwickelte Drohne unter dem Namen Altiar für verschiedene Höhenforschungen. Das Heimatschutzministerium der USA verwendet seit 2005 unbewaffnete Versionen der Reaper zur Überwachung der Staatsgrenzen. Die Bundeswehr zog eine Anschaffung von 5 Reaper für den Auslandseinsatz in Afghanistan in Erwägung. Mittlerweile hat sich das Verteidigungsministerium jedoch für die IAI Heron des israelischen Herstellers IAI entschieden.
Quelle: Nach Wiki: General Atomics MQ-9
Dieser Bausatz ist eine Wiederauflage des Produkts von Skunk Models Workshop. Im Februar 2011 habe ich bereits den Ursprungsbausatz vorgestellt und dieser Vorstellung gibt es eigentlich nicht viel hinzuzufügen.
Der Kit präsentiert sich auch von Revell im bekannten Schüttkarton, was aber bei einem konstruktiv so einfachen Modell nicht weiter schlimm ist, da man das Projekt quasi in einem Rutsch durchbauen kann. Im Karton ist deutlich mehr Platz als im chinesischen Pendant. Die Oberfläche ist mit versenkten, jedoch etwas verwaschenen Gravuren versehen. Hier und da gibt es auch ganz leichte Sinkstellen, aber insgesamt befindet sich das Modell auf der Höhe der Zeit. Etwas Gusshaut gabs auch schon bei der Erstauflage des Reaper.
Bau- und Bemalungsanleitung ist seltsam gefaltet, aber etwas aussagekräftiger als bei SMWS. Etwas verwunderlich ist, dass lediglich eine Bemalungsvariante beiliegt. Für den europäischen Markt hätte ich zudem mit einem britischen Modell gerechnet, aber es kann nur eine Maschine des 174. Fighter Wing der Air National Guard gestaltet werden. Positiv ist die beigabe einiger Wartungsmarkierungen und das es sich um eine zweifarbig getarnte Maschine handelt (oben hell unten dunkel). Der kleine Decalbogen stammt von Zanchetti und ist gut gemacht.
Fazit: Diese Wiederauflage bzw. Rebox des Bausatzes dürfte diesen in Europa wesentlich leichter erhältlich machen. Ich hab mir gleich mal meine fast fertige SMWS Reaper geschnappt und anhand dieses Bausatzes das verlorengegangene Pitot nachgebaut -- hier kann ich also bald mal das gebaute Modell vorstellen. Für die Dekorierung gibt es von Caracal Models (CD48001) alternative Bemalungen. Scale Aircraft Conversions bietet ein Fahrwerk aus Weißmetall an (SAC 48190).
Willkommene Wiederauflage! 40cm Spannweite stellen aber einige Ansprüche an die heimische Vitrine.
Steffen Arndt, Barsinghausen (November 2012)