Vorbild: Ursprünglich wurde das "Universal-Motor-Gerät", kurz Unimog, als landwirtschaftliches Fahrzeug entwickelt, um die Versorgungslage der Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg zu verbessern. 1951 zählte der Daimler-Benz Unimog zu den ersten Lastwagen mit Allradantrieb. Im laufe der Zeit bewährte sich das Ausnahmefahrzeug, dank seiner Vielseitigkeit, in vielen Bereichen, darunter auch als Kommunalfahrzeug für den Winterdienst.
Der Einsatz und die Ausrüstung solcher Fahrzeuge ist im Wesentlichen eine Frage der richtigen Fahrgestellauswahl und der Zusatzgeräte. Der Unimog wird bevorzugt in bergigen Gegenden eingesetzt. Besonders im Winter zeichnet er sich durch extreme Geländegängigkeit aus und findet als Schneeräum- und Salzstreufahrzeug große Anwendung. Der Winterausrüstungshersteller Schmidt liefert ein speziell auf den Unimog abgestimmtes Programm an Räumgeräten. Aufgrund der hochbelastbaren Vorderachsen wird der Unimog mit einem Vorbauschneepflug versehen. Der Pritschenaufbau ist mit einem Silostreuautomaten bestückt, der 3 m³ Streugut fasst und das über einen speziellen Streuteller verteilt wird. Mit dieser Ausrüstung wird das Räumen von Eiskrusten und festgefahrenen Schneedecken ermöglicht.
Bausatz: Dieses Modell ist eine erneute Auflage eines Bausatzes der schon einige Jahre auf dem Spritzling hat. Dieses Fahrzeug erschien 1987 als Neuheit und 2001 mit neuen Abziehbildern. Hier kommt der Bausatz nun erneut mit geänderten Decals auf unseren Basteltisch.
Die Teile des Bausatzes sind gut detailliert und umgesetzt. Das Alter der Formen sieht man den Bauteilen nicht an. Das scheint sogar Daimler überzeugt zu haben, die diesen Bausatz offiziell lizensiert haben, wie ein Siegel auf dem Karton beweist. Sehr gut gefallen die Räder, welche eine feine Profilierung, ohne Mittelnaht sowie schöne Herstellermarken besitzen.
Die Spritzlinge sind in den Farben Schwarz für das Fahrgestell, Orange für den Aufbau sowie Blau für die salzresistenten Gummiteile gefertigt. Somit lässt sich das Fahrzeug notfalls ohne Farbeinsatz bauen. Hiermit spricht Revell auch den Anfänger an, der nicht über Lackierkenntnis bzw. Farben verfügt.
Die Angüsse der einzelnen Bauteile sind günstig platziert und leicht zu entfernen. Leider sind Spachtelarbeiten nicht zu vermeiden, da einige unschöne Sinkstellen an prägnanten Teilen vorhanden sind. Hier befinden sich u.a. an der Außenseite des Schiebeschildes alleine zwei dieser Einbuchtungen. Oberhalb des Schildes finden sich auch an den Vorder- und Rückseiten der Zusatzscheinwerfer diese Sinkstellen. Abgesehen davon sind die Teile schön und fein detailliert und auch die Bauanleitung führt in kleinen Schritten, die sehr übersichtlich und nicht überfrachtet sind, zum Ziel.
Bemalung: Der Abziehbilderbogen enthält Markierungen für vier Deutsche, einer Niederländischen, einer Schweizer sowie einer Österreichischen Version. Letztere ist in Lila, während alle anderen in Orange lackiert sind. Die Farbangaben beziehen sich ausschließlich auf das Revellsortiment.
Fazit: Obwohl dieser Bausatz schon etwas betagter ist macht er noch immer einen guten Eindruck und braucht sich nicht zu verstecken. Revell hat mit dieser Neuauflage ein gutes Händchen bewiesen uns mit einem außergewöhnlichen Sonderfahrzeug zu erfreuen, welches kein anderer Hersteller im Programm hat. Dieser LKW ist eigentlich der Inbegriff für Geländefähigkeit und robuster Technik der in dieser Ausführung eine schöne Bereicherung der Modellsammlung sein dürfte.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Reiner Janick, Berlin (März 2018)