Vorbild: Die Lockheed PV Ventura (Lockheed 37) war ein zweimotoriger US- Seefernaufklärer und Bomber des Zweiten Weltkrieges. Sie wurde aus dem Passagierflugzeug L-18 Lodestar entwickelt und hatte ihren Erstflug am 31. Juli 1941. Zwischen Juli 1941 und September 1945 wurden insgesamt 3.028 Lockheed 37 hergestellt.
Zwischen November 1942 und September 1943 setzten die RAF und die Royal New Zealand Air Force die Ventura als Bomber ein. Es zeigte sich jedoch, dass die Maschine zu langsam und zu schwach bewaffnet war. Sie wechselte deshalb zur Seeüberwachung und flog beim RAF Coastal Command, der Royal Canadian Air Force und der South Africa Air Force. Während Kanada die Ventura schon bald ausmusterte, flogen die südafrikanischen Maschinen noch bis weit in die 1960er Jahre. Die Royal Australian Air Force und die RNZAF setzten Venturas in und um Neuguinea ein. Die australischen und neuseeländischen Venturas wurden 1946 ausgemustert.
Die meisten Lockheed PV nutzte jedoch die U.S.Navy. Der erste Einsatz der PV-1 erfolgte im April 1943 in Alaska. PV-1 und später PV-2 flogen regelmäßig Angriffe von den Aleuten auf japanische Stützpunkte auf Paramuschir. Einige PV-1 wurden auch vom U.S. Marine Corps als Nachtjäger über den Salomonen-Inseln eingesetzt. Die Hauptaufgabe war aber die Seeüberwachung im Atlantik und Pazifik. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die PV-2 noch bis 1948 von Reservestaffeln der U.S. Navy geflogen. 200 Maschinen wurden im Rahmen des Lend - Lease Abkommens mit einem Martin-Drehturm und US-Ausrüstung ausgestattet. Es gingen nur 25 Maschinen an die RAF, der Rest an die USAAF als B-34.
Bausatz: Der Bausatz der Ventura IIA (Model 137-27-02) besteht aus insgesamt 142 Teilen, verteilt auf 4 zusammengefassten Großspritzlingen und einem Abziehbilderbogen. Es handelt sich hier um keine neue Bausatzform. Im Februar 2012 hatte Volker schon die Lockheed Ventura PV-1 vorgestellt. Diesen Bausatz hat Revell um die MK.II spezifischen Teile erweitert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Flugzeugmodell macht rundum einen positiven Eindruck.
Die Oberflächen von Rumpf und Tragflächen sind fein detailliert und weisen versenkte Blechstöße auf. Die Sternmotorimitationen sind ausreichend detailliert, die Propeller beweglich. Das Fahrwerk weist ausgeprägte Fahrwerksschächte mit Klappen und den dazugehörigen Scharniergestänge auf. Die gläsernen Teile sind von der Materialstärke gut und schlierenfrei ausgefallen und erlauben einen Blick in die Arbeitsbereiche der Piloten. Diese bestehen aus einem detaillierten Cockpit mit Instrumentenbord und Seitenkonsolen sowie dem gläsernen Bug mit MG. Der Boulton Paul-MG-Geschützturm ist drehbar und bietet genauso wie der Bombenschacht eine sehr gute Detaillierung. Die Anhängsel im Bombenschacht: Vier 250 lb Bomben und zwei 500 lb Bomben
Bemalung: Die Anleitung bezieht sich auf das Farbensortiment von Revell. Die Abziehbilder sind sauber und randscharf gedruckt und bieten folgende zwei Möglichkeiten:
Fazit: Ein sehr guter Bausatz zu einem sehr guten Preis Leistungsverhältnis. Sicherlich lässt sich dieser hier und da mit Zurüstsätzen noch aufwerten - ist aber nicht unbedingt erforderlich, denn das Ergebnis wird mit Sicherheit auch so zufriedenstellend ausfallen.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Alexander Hilbig, Berlin (Juli 2016)